Arequipa – attraktiver Zwischenstopp auf dem Weg nach Bolivien
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Nach 12 Stunden Nachtfahrt bin ich in Arequipa angekommen, eine nette Stadt auf 2300 m Höhe mit angenehmem, sonnigen Klima. Gut für einen Tag Pause, bevor es morgen weiter geht zum Titicacasee und nach Bolivien.
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Huacachina – Zwischenstopp in einer Oase
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Ich habe mich jetzt entschlossen mit grossen Schritten Richtung Süden zu ziehen. Heute abend nehme ich einen luxuriösen Nachtbus nach Lima und dann noch 5 Stunden weiter südlich bis nach Ica, in der Nähe der Oase Huacachina. Dort werde ich einmal übernachten und dann die nächste Luxusbus-Nachtetappe bis Arequipa zurück legen. Von dort ist es dann nicht mehr weit bis zum Titicaca-See und nach Bolivien.
Ich hoffe mal, dass die Busline „cruz del sur“ mit ihren Schlafsesseln, Catering, Individuellem Touchscreen, etc.. wirklich so ähnlich ist wie die Businessclass im Flugzeug:
Was mich dazu bewogen hat? Ich bin jetzt schon 2,5 Monate im Land und mein Visum läuft nach 90 Tagen aus. Entscheidender ist jedoch, dass ich Sehnsucht habe nach meinen Freunden und Familienangehörigen in Argentinien. Ich möchte mal wieder länger unter Leuten sein, die ich kenne und denen ich mich bereits verbunden fühle.
Und ausserdem lockt der Frühling im Süden. Je weiter südlich, desto länger werden die Tage, bis kurz vor Weihnachten die Sommersonnenwende ansteht. Wenn ich noch nach Patagonien möchte, dann bieten sich dafür eigentlich nur die Hochsommermonate Januar und Februar an… Also mal schauen, wo es mich weiter hin treibt..
Die Nachtfahrt war durchaus ok, obwohl trotz der bequemen Sitze bemerkt werden muss, dass sie nicht unbedingt für Personen über 1,80 m ausgelegt sind. Aber ein bisschen schlafen konnte ich…
Die Oase Huacachina (oder Huaca fucking China – wie ein Restaurant dort heisst) hat landschaftlich durchaus etwas Ähnlichkeit mit der Sahara. Allerdings dröhnt abends statt der Allah-Akbah- Rufe die Salsa-Musik und es wird auch reichlich Alkohol getrunken und Nicht-Halal-Food angeboten.
Junges Partyvolk – ich bin dort eher für mich geblieben und habe abends nette Spaziergänge auf die Dünen hoch gemacht. Die lärmenden Sandbuggytouren, habe ich mir lieber nur aus der Ferne betrachtet.
Ich habe die Zeit genutzt, um mich gedanklich weiter mit meiner Zukunft auseinander zu setzen. Ich habe recht interessante Recherchen über Möglichkeiten online zu arbeiten unternommen. Die Möglicheit Aufenthaltsort und Arbeit zu entkoppeln hat schon was. Als alleinige Einnahmequelle kann ich es mir nicht unbedingt vorstellen, aber es könnte ein Bausteinchen in meinem Portfolio werden. Schreiben tue ich gerne, bloggen auch, übersetzen (auch technischer Sachen) kann ich in mehreren Sprachen….. vielleicht geht auch so was wie Energieberatung in erneuerbaren Energien, aber dazu muss ich mich zunächst selbst mal noch auf den aktuellen Stand bringen. Bei Marketing über Internet habe ich aus ethischen Gründen etwas Bauchschmerzen, oder wie würdet ihr das finden, wenn ich hier im blog diverse Werbung schalten würde und Provisionen kassieren würde, wenn drauf geklickt wird, bzw. was gekauft wird? Ich glaube, ich werde es trotzdem mal probieren, allerdings ganz klar drauf hinweisen und nur Dinge empfehlen, die im Zusammenhang mit meiner Reise stehen und die ich 100 % empfehlen kann.
Ich bin jedenfalls mal Mitglied geworden bei mywirelesslife.de , vielleicht starte ich mal einen Versuchsbalon als Freelancer….
Als Einzelkämpfer zu leben und zu arbeiten habe ich nicht so viel Lust, ich mag die Arbeit im Team, ich mag es mit Menschen zusammen zu leben. Aber so zwischendurch mal ergänzend, könnte es interessant sein. Auch wenn ich daran denke irgendwo in der Pampa eine Gemeinschaft zu gründen, oder mich einer anzuschliessen, dann gibt es dort vor Ort ziemlich sicher (erst mal) wenig Einnahmequellen. Da könnte es eine gute Methode sei, um über die Runden zu kommen.
Ich habe mal angefangen eine Mindmap zu erstellen, um alle Zukunftsgedanken, die mir so im Kopf herumgehen erst mal brainstormmässig festzuhalten.
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Trujillo – zurück in der Wüste am Pazifik
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Das Klima in Trujillo ist angenehm. Tags 24 Grad, nachts 18 Grad, trocken und eine frische Meeresbrise.
Ich quartiere mich für die nächsten 4 Tage in einem sehr entspannten und schönen Hostel in Huanchaco ein, ein Urlaubsort am Meer, ca. 20 von der Stadt entfernt.
Ich lerne Ian, einen jungen Amerikaner kennen, mit dem ich die nächsten Tage so einige schöne Dinge unternehme. Er kennt Leute, die im Peacecorp an Entwicklungshilfeprojekten arbeiten und hat so einige Tipps vor Ort, unter anderem ein tolles Restaurant, wo wir das beste Ceviche essen, was mir in Peru untergekommen ist. Ceviche ist Perus Nationalgericht und besteht aus rohem Fisch in einer Zitronen-Zwiebel-Chili-Sosse – lecker!
Meine Zmmernachbarinnen, sind zwei nette Italienerinnen, die ich einlade sich uns anzuschliessen und so ziehen wir die kommenden Tage einige Male zu viert los und haben viel Spass und gute Gespräche. Prisca und Giulia haben in Brüssel Psychologie studiert und reisen jetzt auch ein paar Monate durch Südamerika, bevor sie sich in Belgien nach ersten Jobs umsehen. Alle drei sind viel jünger als ich, aber auch an Tiefgründigkeit interessiert, so das wir immer wieder über reine oberflächliche Smalltalk-Ebene hinaus kommen. Vielleicht sehe ich sie später irgendwo wieder, vielleicht in Bolivien oder Argentinien – dank Facebook sind wir connected.
Nach eine relaxten Ruhetag leihen Ian und ich uns Fahrräder aus und fahren nach Chan Chan, einer Ruinenstadt in 8 km Entfernung. Dort treffen wir die beiden Mädels und haben zu viert eine interessante Führung. Angeregt durch unsere Fragen geht der Führer ziemlich auf die alte Kultur ein und deren Sitten und Gebräuche, was ziemlich spannend ist:
Am kommenden Tag mache ich dann mit Ian einen weitern Ausflug zu den Mond- und Sonnenpyramiden einer Kultur, die zwischen 100 und 800 n.u.Z. existierte. Dort wurden unter anderem ziemlich schaurige Menschenopfer zelebriert…
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Kuelap – Unterwegs zu Vorinkaruinen in den nördlichen Anden
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So ein wenig packt mich eine Reisekrise. Ich bin etwas unlustig immer weiter und weiter zu ziehen. Möchte gerne verweilen an schönen Orten mit netten Menschen. Die schönen Orte suche und finde ich, das ist nicht das Thema. Die Begegnung mit netten Menschen ist dagegen eher Glücksache… Und soviel Glück habe ich seit einigen Tagen da nicht.
Da finde ich ein Blatt, dessen erstaunliche, natürliche Form gerade zu meiner Situation passt. Wohin geht es weiter, auf der Reise, im Leben?
Ich fahre ein Stückchen weiter bis Moyobamba und quartiere mich dort bei einem netten japanischen Paar ein, die vor 20 Jahren ausgewandert sind und ein Hostel mit eigener Fischzucht in der Nähe von Thermalquellen betreiben. Das Essen ist hervorragend und auch die heissen Quellen tun gut. Sie helfen mir für den nächsten Tag einen guten Platz im Collectivo nach Chachapoyas zu reservieren, eine rund 5-stündige Fahrt von 800 m Höhe wieder hoch auf 2400 m.
Ich komme zeitig am Busterminal an und esse noch ein Süppchen. Die hübsche Bedienung ist in Flirtlaune und setzt sich zu mir an den Tisch. Wir reden über balangloses, aber schauen uns dabei recht tief in die Augen. Meine Laune steigt…
Der Platz in dem Kleinbus ist tatsächlich auch frei für mich, aber der Abstand zu den Nachbarsitzen ist so gering, dass man auf ständiger Tuchfühlung ist. Und irgendwie nervt mich das heute. Wenn es sich um die hübsche Bedienung vom Busbahnhof gehandelt hätte, dann hätte ich das sicher genossen, aber mit den zwei Herren links und rechts von mir, fechte ich so einen kleinen Kniekampf aus. Es ist schlicht unmöglich NICHT im Körperkontakt zu sitzen, denn sobald man ausweicht, mache sie es sich gleich noch bequemer und die Knie sind wieder am eigenen Knie. Es ist einfach so normal, dass die Kleinbusse und Autos brechend voll sind, dass es keinerlei Verständnis für das Bedürfnis nach Individualdistanz gibt.
Ich bin also etwas genervt und als die Fahrgäste dann anfangen ihren Müll einfach aus dem Fenster zu werfen, kann ich nicht an mich halten und mache Bemerkungen, dass sie den Müll doch nicht einfach die Gegend schmeissen sollten. Als mein Sitznachbar mir einige Minuten später eine Plastikflasche in die Hand drückt mit der Bitte sie für ihn aus dem Fenster zu werfen, weil er da nicht selber hinkommt, weigere ich mich. Er schaut mich gross an und fragt „Warum“? Ich versuche daraufhin zu erklären, dass man die Natur eben bewahren sollte und dass Plastik ewig braucht um sich zu zersetzen, aber an seinem Gesicht erkenne ich schon, dass er mich einfach für einen versponnenen Gringo hält. Eine Weile später wir weiter hinten im Bus eine ganze Bank frei und ich ziehe um, um dem ständigen Körperkontakt zu entgehen. Da ergreift er die Gelegenheit beim Schopf, öffnet das Fenster und wirft die Flasche zusammen mit anderem Müll selbst hinaus…
Was braucht es, damit in Peru ein Müllbewusstsein entsteht? Auch bei der Fahrt auf dem Amazonas tat es mir fast körperlich weh zu sehen, wie die Leute nach dem Mittagessen die Styroporbox einfach in den Fluss werfen Auch da muss ich einfach etwas sagen. Ich warte natürlich auf eine adäquate Müllentsorgung. Und siehe da, es kommt tatsächlich jemand von der Crew vorbei und hält die Tüte auf, um weiteren Müll hinein zu tun. Befriedigt, werfe ich mit einem demonstrativ belehrenden Blick auf die Nachbarn meinen Müll ordentlich in den Sack. Als ich dann allerings sehe wie das Crewmitglied dann mti völliger Selbstverständlichkeit den gesamnten Müllsack am Heck des Schiffes in den Fluss entleert, könnte ich heulen….
Lediglich bei organisierten Ausflügen in die Natur habe ich erlebt, dass die Führer teils darauf hingewiesen haben, keinen Müll zu hinterlassen. Und in Schutzgebieten habe ich auch entsprechende Schilder gesehen. Naja, das ist mal ein Anfang…. Noch vor einer Generation hatten diese Menschen schlicht keinen Abfall, der nicht organischer Natur gewesen wäre. Sie müsen wohl erst die Natur extrem mit Plastikmüll verschandelt haben, bevor irgendwann das Bewusstsein entsteht, dass dies nicht schön ist und ausserdem über die Tiere auch in die menschliche Nahrungskette gelangt.
In Chachapoyas ist es trüb und regnerisch als ich ankomme. Aber nach der tropischen Hitze in den Niederungen, stört mich das erst mal nicht. Ich nehme am Busbahnhof ausnahmsweise mal das Angebot eines Schleppers an, der mir ein Hostel für gerade mal 20 Soles (5,50 EUR) mit eigenem Bad anpreist. Das Zimmer sieht wirklich recht gut und sauber aus und die Gegen ist ziemlich ruhig, obwohl nur 3 Cuadras von der Plaza entfernt. Allerdings hat die Sache einen Haken, den ich erst später bemerke: Das Haus als solches ist sehr hellhörig und es gibt Traveller, die bis nach 1 Uhr nachts lautstarke Gespräche führen, während andere schon am frühen Morgen wieder lärmend im Haus unterwegs sind. Nach einer ziemlich schlechten Nacht schaue ich mich morgens also anch Alternativen um, und finde ein wirklich schönes Zimmer in einem alten Kolonialhaus, direkt an der Plaza, aber nach hinten heraus gelegen zu einem schönen Innenhof. Und dort funktioniert auch das WIFI deutlich besser…. Kostet zwar 30 Soles mehr, aber das ist es mir (bin ich mir) wert.
Ich hole etwas Schlaf nach, relaxe in meinem Zimmer und mache mich am Nachmittag zu einer kleinen Wanderung zu einem Aussichtspunkt auf. Das Wetter ist zunächst ganz ok, aber dann schüttet es, so dass der Rückweg zu einer schlammigen Rutschpartie wird:
Es gibt in der Nähe interessante Wasserfälle, ziemlich grosse sogar, die auf der Weltrangliste je nach Sichtweise zwischen Position 3 und 16 stehen. Insgesamt fast 800 Meter Fallhöhe, aufgeteilt in 3 Stufen.
Ich könnte das mir auch alleine organisieren mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber ich habe keine Lust auf eine weitere einsame Unternehmung. Also buche ich für den nächsten Tag eine organisierte Tour. Es fühlt sich etwas seltsam an, so als würde ich mir Gesellschaft kaufen. Aber die Entscheidung stellt sich dann in der Tat als schön heraus. Die Gruppe ist nett: Ein peruanisches Paar, eine Mutter mit Tochter aus Arequipa, und eine sympathische, alleine reisende Londonerin 😉 Sie ist zwar viel jünger als ich, aber doch in einer ähnlichen Lebenssituation, dass sie nach ein paar Jahren Arbeit einen Break macht, um heraus zu finden, was für Inspirationen sie auf einer langen Reise für die weitere Zukunft gewinnen kann. Die meiste Zeit der vierstündigen Wanderung gehen wir gemeinsam und führen interessante Gespräche. Da neben Business auch Sprachen studiert hat, sprechen wir spanisch miteinander.
Der Führer, der uns zum Wasserfall begleitet ist ein komischer, alter Kauz – aber ein richtiges Urgestein aus den Bergen, der mit viel Humor so allerlei Legenden und Geschichten zu erzählen weiss. Er erinnert mich an vergleichbare Gestalten im Allgäu oder in den tiefen Tälern Österreichs. Sein Dialekt ist schon sehr gewöhnungsbedürftig – eine harte Aussprache, bei der zudem noch viele Vokale unter den Tisch fallen. Aus „Buenos dias“ wird dann so was ähnliches wie „Buens das“. Aber auch wenn ich nicht jedes Wort verstehe, so kann ich doch sinngemäss folgen. Er erzählt die Geschichte, wie der Wasserfall touristisch erschlossen wurde. Vor etwas 10 Jahren von einem Deutschen, der in der Gegend lebt. Vorher gab es keinen Weg dorthin und man musste mühsam im Bachbett klettern, wozu man 10 statt 2 Stunden brauchte. Das machte aber kaum jemand, denn die Gegend galt als gefährlich. Am Wasserfall würden Sirenen hausen (oben Frau, unten Fisch), die Männer mit ihren süssen Gesängen anlocken und dann ins Verderben führen würden. Der deutsche scherte sich ncht viel drum und zog los um mutig sogar direkt am Wasserfall zu übernachten. Als er lebend und frohen Mutes zurück kehrte, konnte er einige Einheimische überzeugen, dass es doch nicht so gefährlich ist. Er fand die Caritas als Sponsor, die den Weg als Projekt anlegte und die Pflege und auch die laufenden Einnahmen dann schliesslich an die Dorfgemeinschaft übergaben. Mittlerweile hat ein Spanier dort sogar eine Luxuslodge gebaut mit freiem Blick auf den Wasserfall – 200 Dollar die Nacht, all inclusive…
Von der Wasserfall-Tour komme ich jedenfalls mit einem guten Gefühl zurück ins Hotel.
Für den nächsten Tag plane ich die berühmten Ruinen von Kuelap ein. Sie sind erst vor rund 10 Jahren wiederentdeckt, d.h. touristisch erschlossen worden. Mitunter werden sie als zweites Machu Pichu gehandelt. Ich bin also gespannt. Derzeit wird eine Seilbahn gebaut, d.h. ab nächstem Jahr wird es wohl immer touristischer werden.
Ich entscheide mich für eine kombinierte Tour: Die 2,5 stündige Anfahrt und die Führung mache ich mit einer organisierten Tour, den Abstieg ins Tal dann auf eigene Faust. Da die Anfahrt schon in die Richtung geht, die ich am nächsten Tag weiter einschlagen möchte, bitte ich den Fahrer kurz an einem Hostel im Talort anzuhalten, damit ich dort mein Gepäck deponieren kann. Die Tour ist dann auch durchaus sehenswert, aber mit Machu Pichu kann es dann doch nicht mithalten. Oben fängt es dann während der Besichtigung fürchterlich an zu regnen und ich überlege schon meine Wanderung ins Tal abzublasen. Aber dann lässt der Regen doch etwas nach und durch den Nebel hindurch kann man wieder ein Stückchen sehen. Also mache ich mich alleine auf den Weg und siehe da, bald hört es sogar ganz auf zu regnen. Und es ist faszinierend durch die verschiedenen Klima- und Vegetationszonen von 3000 m auf 1800 m abzusteigen, oder besser gesagt hinunter zu gleiten, auf glitschigem rotem Matsch, der sich zentimeterdick unter die Sohlen klebt. Es erinnert mich etwas an das Abfahren auf Altschneefeldern in de Alpen. Es gelingt mir ohne Hinfallen nach gut zwei Stunden, kurz vor Einbruch der Dunkelheit in meinem Hostel im Tal anzukommen.
Abends schau ich, wie ich wohl am nächsten Tag weiter komme. Ich befinde mich immer noch im Departamento Amazonas an den Osthängen der Anden und muss die Cordillera überqueren, um zum Pazifik zu kommen. In Chachapoyas bekommte ich die vage Auskunft, dass es wohl derzeit nur Nachtbusse gibt, da unterwegs eine Brücke repariert wird und es tagsüber zu langen Wartezeiten kommt. Vor Ort in Tingo versuche ich näheres zu erfahren. Die einen sagen so, die anderen so. Man rät mir an der Polizeistation nachzufragen. Die Polizisten sind der Meinung es würde tagsüber gerade nichts fahren, alleinfalls Kleinbusse bis zum nächsten Ort. Ich stelle mich schon darauf ein mich darauf einzulassen und im nächsten Ort zu fahnden, ob nicht doch noch irgendetwas fährt. Es ist eine spektakuläre, sehr abgelegene, einspurige Strecke – und die würde ich gerne bei Tageslicht geniessen.
Ich finde in Tingo am Abend ein kleines Restaurant und frage auch dort mal nach der Bussituation und sie meinten es würde wohl doch was fahren. Sie können mir sogar die Telefonnummer eines der Unternehmen geben. Da ist aber nur die Mailbox dran. Dann fangen sie an selber für mich zu telefonieren und schliesslich habe ich eine Reservierung für einen Bus, der am kommenden Tag gegen 6:30 Uhr vorbei kommen soll. Das Unternehmen wollte eigentlich nochmals anrufen, um den Platz definitiv zu bestätigen, aber der Anruf bleibt aus. Die Leute meinten, es würde aber schon ok gehen. Ich solle mich einfach am nächsten Morgen ab 6 Uhr bereit halten.
Um 6:17 Uhr kommt dann tatsächlich ein Bus mit der Aufschrift Cajamarca vorbei – da will ich hin. Aber es ist ein anderes Busunternehmen. Kurze Überlegung: Soll ich diesen Bus ziehen lassen und auf das andere Unternehmen warten? Ich entschliesse mich der Sicherheit halber in diesen Bus zu steigen, Reservierung hin oder her. Und diese Entscheidung war richtig. Wir machen längere Pausen zum Frühstücken, zum Mittagessen und kein anderer Bus kommt hinterher.
Die Fahrt ist wirklich spektakulär. Es sind zwar nur gut 300 km, aber von 1800 m geht es erst auf 3500 m hoch, dann auf 950 m runter (Mittagspause in heisser tropischer Schwüle, am Oberlauf des Flusses den ich einige Tage zuvor an meinem Geburtstag hinauf gefahren bin), dann wieder hoch auf knapp 4000 m und schliesslich runter auf 2750 m. Es geht an unbefestigten, schwinderregenden Abgründen vorbei, was besonders nervenkitzelnd ist, wenn bei Gegenverkehr f der schmalen Strasse zentimeterknapp am Abgrund entland rangiert werden muss.
Aber der Bus ist recht komfortabel und nicht voll, so dass die 12 Stunden gut machbar sind. Ausserdem lerne ich im Bus noch 3 andere Gringos kennen, mit denen ich noch die nächsten zwei Tage gemeinsam reise.:
Cajamarca haut mich jetzt nich wirlich vom Sockel. Wieder so Bergstädtchen mit ein paar Kolinalgebäuden rund um die Plaza. Aber recht wolkig, kühl und regnerisch. So verbringe ich noch einen netten Abend mit den drei anderen und entschliesse mich dann am folgenden Tag schon gleich weiter bis an die Küste zu fahren. Es sind wieder rund 300 km bis nach Trujillo, aber die gehen diesmal innerhalb von 5 Stunden.
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Tarapoto
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In Tarapoto bin ich einer recht netten Stadt angekommen und quartiere mich in einem schönen Hostel ein. Zeit mein Reisetempo nach dem gemeinsamen Reisen wieder zu entschleunigen, skypen, bloggen, mailen…..gut essen gehen….Einkäufe erledigen…. herum schlendern ohne bestimmtes Ziel.
Ich gehe noch einem Tip nach und besuche das Center eines Schamanen. Herbert Quinteros ist echt ein interessanter und lebenslustiger Typ, aber ich merke, dass es für mich nicht ansteht gleich schon wieder ein neues Ayahuasca-Retreat zu machen.
Mir ist gerade eher nach gut essen, mal wieder ein Bier und Kaffee trinken und unter Leute gehen.
Und so gehe ich am Abend auf ein Konzert von Herbert, denn er spielt auch in einer Band:
So nach ein paar Tagen habe ich dann doch mal Lust auf einen Ausflug und schliesse mich einer Wanderung zu Wasserfällen an. Dort gibt es auch eine heisse Quelle und schöne Badestellen. Und natürlich musste ich trotz meines hohen Alters noch vom Wasserfall runter springen (ca. 7 m).
Der Wasserfall hat übrigens einen interessanten Namen: Pishurayacu. Das ist ein Quechua-Wort – Pishura (Vagina) + Yacu (Wasser), also frei übersetzt so was wie „feuchte Möse“ 😉 Da ich hier keine pornografischen Fotos veröffentliche, musste ich einige zensieren:
Irgenwann wurde es mir dann zu heiss in Tarapoto, denn so richtig gut schlafen tut man nicht, wenn selbst nachts die Temperatur zumindest im Zimmer nicht wesentlich unter 30 Grad sinkt.
Und so habe ich noch einen kleinen Abstecher ins 20 km entfernte Lamas gemacht, das auf 800 m liegt und ein deutlich frischeres Klima hat. Für 50 Soles (14 EUR) habe ich dort ein geräumiges Zimmer in einem Hostel mit Pool gefunden. In Lamas haben sich so einige Ausländer niedergelassen, so auch ein verrückter Italiener, der dort vor 10 Jahren ein mittelalterliches Schloss bauen liess, das in den Tropen schon recht kurios wirkt:
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50. Geburtstag in Amazonien
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Die Suche nach einem perfekten Platz, um meinen runden Geburtstag zu feiern, erwies sich als schwierig. Und so habe ich es eher losgelassen…
Die Rainbow-Community mitten im Dschungel war schon sehr basic, um nicht zu sagen etwas heruntergekommen. Es waren auch nicht sehr viele Leute da (nur eine Handvoll) und so richtig übergesprungen ist der Funke nicht.
Kathrin hat schon nach der ersten Nacht die Segel gestrichen und die Flucht ergriffen. Ich hingegen wollte noch etwas weiter reinspüren und bin geblieben. Aber nach einer weiteren Nacht und einem halben Tag, habe ich gemerkt, dass ich doch lieber etwas mehr Struktur habe. Die Organisation war sehr mühsam, angefangen beim Feuer machen zum Kochen (mit feuchtem Holz), bis hin zu nicht vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten und daraus resultierend einer gewissen Abhängigkeit, was die Bauern drumherum so zum Verkauf vorbeibringen, oder auch nicht. Probleme mit dem Trinkwasser (Wasserfilter defekt, zahlreiche Leute krank geworden), vergangene Woche 8 Malariainfektionen und keine vernünftigen Wasch- oder Toilettenmöglichkeiten.
All das hat mich deutlich weniger als Kathrin gestört und der Abenteurer in mir fand das ganz lustig sich so durch den Dschungel zu schlagen und zu versuchen die Orientierung zu behalten. Bei mir war dann eher ausschlaggebend, dass am zweiten Tag die Hälfte der Leute abgereist ist und die andere Hälfte ziemlich lethargisch bekifft rumgehangen ist. Und da konnte ich mir nicht so recht vorstellen dort eine ganze Woche zu verbringen.
Also bin ich wieder Richtung Iquitos aufgebrochen, bin erst eine Stunde durch den Dschungel marschiert, dann 1,5 Stunden mit dem Bus nach Iquitos gefahren. Die Idee war dort in der Stadt zu recherieren in welche nette Lodge ich mich die nächsten Tage einquartieren möchte.
Als ich in einem Hostel ankomme, treffe ich gerade zufällig Kathrin wieder, die für den nächsten Tag eine dreitägige Dschungeltour in einer Eco-Lodge gebucht hat und gerade Geld holen will, um zu bezahlen. Ich überlege kurz und schliesse mich dann da einfach an. Es hört sich ganz gut an. Am Abend kommen mir dann doch noch einige Zweifel, ob das dir richige Entscheidung war, denn die Art wir Kathrin gewählt hat, ist eine ganz andere, als meine Art zu entscheiden. Ich werde etwas grummelig, nachdem ich erfahren habe, dass sie weder Preise verglichen hat, noch Fotos der Lodge gesehen hat und auch keine Ahnung hat, wo die Lodge liegt und wie die Website des Veranstalters heisst. Weiblich intuitives Vorgehen kontra männlich analytisches…
Aber jetzt haben wir gebucht und bezahlt und so wird es schon ok sein. Das Hostel ist ausgebucht, aber ich kann im Vorraum auf einer Matratze schlafen. Da ist es nicht ganz so stickig heiss, aber dafür dröhnt der Strassenlärm und die laute Samstag-Abend-Musik herein. Aber mit Ohropax geht es einigermassen. Es geht ohnehin früh morgens los..
Die Tour ist bis zum 27.10. bezahlt und ich überlege evtl noch länger zu bleiben, vielleicht gibt es dort nette Leute, mit denen ich am 29. feiern kann…
Die Lodge liegt nett, unser Guide ist super und die Gruppe (Spanier, Franzosen, Japaner und wir als Deutsche) ist sympathisch. Also ein gute Wahl. Schöne Ausflüge und tolle Natur. Die Unterkunft ist eher einfach, aber die Infrastruktur passt. Es gibt Duschen, Toiletten, Trinkwasser und abends sogar 2 Stündchen Strom. Internet natürlich keines so weit abseits der Zivilisation.
Frank, unser einheimischer Guide, der im Dschungel aufgewachsen ist, ist nett und gibt sich wirklich Mühe, gemeinsam mit seinem Kollegen Catalan. Viele Exkursionen per Boot und zu Fuss, tags und nachts. Es gibt Gelegenheit in Flüssen zu baden (auch in solchen, wo Piranhas sich tummeln, aber die tun nichts…und die Alligatoren und Kaimane sind nur nachts ggf. bissig). Wir probieren auch einiges Essbares, lernen über Medizinpflanzen und auch über die Tierwelt. Eine kleine Mutprobe gibt es als wir einen fetten, weissen Wurm angeboten bekommen, der angeblich gut sein soll, gegen Atembeschwerden und Bronchitis. Ich überwinde mich und es ist schon etwas seltsam, als die „Schale“ des Wurms unter meinen Zähnen knackt, aber der Geschmack ist gar nicht so übel – erinnert an frische Kokosnuss.
Frank kann ziemlich viele Tierstimmen nachmachen und ab und zu gibt es lustige Dialoge. Er erzählt eine Geschichte von seiner Grossmutter, die Unterhaltung dreier Vögel beschreibt: Der erste: compra pan, compra pan…(kaufe Brot), der zweite: Con que, con que (mit was), der dritte: con el culo carajo, con el culo carajo (mit dem Arsch zum Teufel). Das wird ein running gag… Überhaupt haben wir eine Menge Spass zusammen in der Gruppe…
Eine Nacht campieren wir an einer Lagune mitten in der Wildnis mit Hängematten und essen frische Piranhas und andere Fische, die einige geangelt haben.
Am nächsten Tag wecken unsere Guides ein Faultier auf, dass oben auf einem Baum schläft, in dem Catalan bis auf 5 m an einem Baum hochklettert und ich ihm dann noch eine ebenso lange Stange reiche. Das Tier fällt träge hangelnd zu uns runter und wir können es in Händen halten. Allerdings fährt es ab und zu die 3 scharfen Krallen aus, vor denen man sich hüten muss.
Grosse Seerosen mit Blättern von surrealem 1,5 Meter Durchmesser sind ein weiteres Highlight.
Grosses Gelächter gibt es, als ich Tarzan spiele und dabei rückwärts in 5 cm langen Dornen lande:
Und Überlebenstipps, wenn man sich mal im Dschungel verirrt. So gibt z.B. es eine Liane, in der frisches Trinkwasser ist.
Die Spanier und die Franzosen bleiben noch bis zum 28., Kathrin muss am 27. abreisen. Ich entschliesse mich auch noch einen Tag dort zu bleiben und bereue es nicht. Zudem ich noch Infos bekomme von zwei luxuriöseren Lodges in der Nähe, die ich mir gerne zum 29. gönnen möchte.
Ich bekomme von Frank einen Spitznamen verpasst, den die anderen auch übernehmen. Sie nennen mich Buddha – vermutlich weil ich ich gerne entstpannt im Schneidersitz verweile und zufrieden in die Welt schaue. Die Gruppe wird nach mir benannt und es gibt ein Gruppenfoto mit entsprechendem Schild:
Am 28. kommen wir nachmittag wieder in Nauta an und sobald ich Internet habe, fange ich an zu recherchieren bezüglich der Lodges. Die eine hat keine Telefonnmmer angegeben und antwortet auf meine Mail nicht. Die andere ist erst nicht zu erreichen, dann kommt die Info, dass sie ausgebucht ist. Andere Versuche noch in einer schönen Lodge unter zu kommen scheitern ebenfalls. Was tun???
Nauta ist so ziemlich am A… der Welt und hat nichts Schönes aufzuweisen, schon gar keine schönen Hotels. Und da auch mein Bedarf an Dschungeltouren erst mal gedeckt ist und ich eigentlich gerne irgendwo in der Hängematte liegen möchte und auf den Fluss schauen, denke ich mir, dass ich das auch auf dem Schiff kann. Also kaufe ich mir kurzentschlossen ein Ticket für einen 1.5 Tage Tripp, wieder zurück Richtung Strassennetz und Bergland im Westen. Da ist eine Hostelübernachtung mit drin und ich stelle es mir ganz nett vor in der Hängematte zu liegen, zu lesen und zu dösen und den endlosen Fluss und Dschungel vorbei ziehen zu sehen…. Ich weiss nicht, wie es dann mit netter Gesellschaft aussehen wird, aber ich kann jetzt eh nichts mehr dran ändern…
Ich schaue mir das Schiff an und sehe, dass es ein schnelleres Boot ist, dass keinen Platz für Hängematten bietet, sondern nur Stühle hat. Nun ja, das ist nicht optimal, aber so ist es jetzt halt. Das ist der Preis des alleine Reisens ohne gross Vorauszuplanen, dass man riskiert den eigenen runden Geburtstag komplett, alleine in der Pampa zu verbringen…
So vertiefe ich mich in einen wunderbaren Roman von Luca Di Fulvio und mache es mir bequem auf dem Boot, das zum Glück nicht voll besetzt ist. Wir fahren 14 Stunden (von 6 Uhr bis 20 Uhr). Die letzte Stunde in fast vollkommener Dunkelheit. Es ist mir ein Rätsel, wie der Käptn da navigieren kann. Wir durften als Passagiere jedenfalls keinerlei Licht anhaben (schon die Beleuchtung des Handies was zu viel) und vorne am Bug stand einer mit einer funzeligen Taschenlampe, damit der Mensch hinten am Aussenbordmotor eine grobe Idee hat, wo er hin lenken soll. Aber wir kommen schliesslich sicher in Lagunas an, einem kleinen Nest, wo ein Hostel im Bootsticket inbegriffen ist. Aber das ist nur ein Bretterverschlag, stickig, heiss und laut. Die Nachbarn unterhalten sich noch ewig in voller Lautstärke und ignorieren meine Bitte nach Ruhe vollkommen und kaum das sie endlich schlafen legt um 2 Uhr morgens ein paar Meter entfernt ein Boot an aus dessen Lautsprechern voll aufgedrehte Salsa-Musik dröhnt. Hijos de Puta!!!
Aber meine Stimmung ist dennoch nicht verdorben. Ich feiere dann eben bei nächster Gelegenheit…., spätestens in Argentinien, wo ich Freunde und Familie habe…
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Iquitos – Grossstadt im Dschungel
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Von Pucallpa aus sind wir nach Iquitos geflogen. Diese 600-Tausend-Einwohner-Metropole liegt im peruanischen Nordosten, fast direkt am Amazonas und ist angeblich weltweit die grösste Stadt, die nicht über Strassen, sondern ausschliesslich mit dem Boot oder per Flug erreichbar ist.
Wir hätten ca. 4-7 Tage und Nächte mit einem Frachtboot fahren können und dort unsere Hängematten aufhängen können, oder einfach in 50 min mit dem Flieger rüberhüpfen. Die erste Variante wäre sicherlich auch sehr ruhig und meditativ gewesen, aber wir haben uns dann aus Zeitgründen doch für den Flug entschieden. Zumal er nur 70 Dollar gekostet hat. Es ist schon einigermassen beeindruckend, wenn man so über die endlose, grüne Weite fliegt. Es wird zwar viel abgeholzt, vor allem in der Nähe der Städte, Strassen und Flüsse, aber es ist trotzdem noch viel davon erhalten. Schön auch die unbegradigten Flüsse von oben zu sehen:
Kathrin hat ja nun nicht mehr so viel Zeit, da sie am 28.10. nach Deutschland zurück fliegt und ich wollte gerne einige Tage vor meinem Geburtstag am 29.10. in einer netten Community ankommen, wo ich vielleicht Gleichgesinnte kennen lerne, mit denen ich meinen 50.! Geburtstag feiern kann. Ein halbes Jahrhundert – mei o mei, bin ich wirklich schon so alt?
Morgen wollen wir die Rainbow-Hippy-Community 50 km von Iquitos entfernt besuchen und vermutlich werde ich dort eine Weile bleiben. Bin mal gespannt, wie wir dort aufgenommen werden.
Der heutige Bummel durch Iquitos war jedenfalls nett. Die Stadt hat einen relaxten Charme und noch etliche stattliche Gebäude aus der Zeit des Naturkautschuk-Booms, der der Stadt vor rund Hundert Jahren erheblichen Wohlstand bescherte. Viele werden den Film Fitzcarraldo kennen, der hier gedreht wurde.
Besonders beindruckend fand ich das ärmere Viertel Belen. Der dortige Markt, war der Hammer: So eine Fülle von optischen und akkustischen Eindrücken und eine Mischung von in der Hitze verwesenden Obst, Fisch und Fleisch, waren für die Nase schon sehr grenzwertig. Über der Szenerie Hunderte von Vögeln, die sich vor allem über das Aas hermachen – erinnerte mich an den berühmten Hitchcock-Film…
Und in einer Gasse alles mögliche an „Heilmitteln“: Getrocknete Affenköpfe, Schlangenhaut, Krokodilsteile, Liebeszauber, Mittel gegen alle erdenkliche Art von Krankheiten – ein einziges Voodoo-Kabinett. Völlig anders als sonstige Märkte in Peru: Hier kommt wohl die Nähe zu Brasilien durch…
Wir machen dann noch eine kleine Fahrt auf dem Fluss und bekommen dabei noch weitere interessante Einblicke:
Das schöne an Iquitos ist, dass es sehr bunt ist, dass es einen verfallenen Charme vergangenen Reichtums ausstrahlt und eine Uferpromenade hat, die den Blick weit ins Grüne schweifen lässt. Und dort findet man auch die übliche Touristen-Infrastruktur mit guten Restaurants, Cafes und Kneipen. Neben Cuzco fand ich Iquitos bisher die interessanteste Stadt zum Schlendern in Peru.
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San Francisco – ein Indianerdorf im Dschungel
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Inzwischen haben wir fast eine Woche lang bei einer Schamanin des Shipibo-Clans gastiert und durften interessante innere Reise mit Heilpflanzen machen. Einen detaillierter Erfahrungsbericht gibt es als geschützter Beitrag.
Hier sehen wir das erste Mal die berühmten rosafarbenen Flussdelfine – aber nur aus der Ferne, das ich mir erlaube ein Foto aus dem Internet zu verenden:
Ein schöner Platz in der Nähe einer Lagune. Bei Regenwetter allerdings kaum per Strasse erreichbar, da sich dann alles in eine rote Matsche verwandelt.
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Geschützt: Peruanisches Heilpflanzen Retreat, die zweite…
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Anden meet Jungle
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Über das unspektakuläre Huanuco (eine Übernachtung) sind wir in Tingo Maria angekommen. Üppig grün, feucht-heiss und nur nur noch 500 m hoch gelegen.
Samstag Abend und Stadtjubiläum: Jede Menge los – Life-Musik, Schönheitswettbewerb, Gaukler, Essstände,…. Aber so gut wie keine anderen Gringos. Man fällt auf und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. So wie bei einem Alleinunterhalter, der mich gleich aus der Menge der Zuschauer erspäht hat und in sein Programm eingebaut hat….Aber die Spässe waren ok 😉
Am Sonntag und Montag haben wir ein Motorrad gemietet und sind in den Dschungel gefahren. Schön die üppige Natur zu geniessen und kühle Badestellen zu finden:
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