Iquitos – Grossstadt im Dschungel

Posted from Address not found.

Von Pucallpa aus sind wir nach Iquitos geflogen. Diese 600-Tausend-Einwohner-Metropole liegt im peruanischen Nordosten, fast direkt am Amazonas und ist angeblich weltweit die grösste Stadt, die nicht über Strassen, sondern ausschliesslich mit dem Boot oder per Flug erreichbar ist.

Wir hätten ca. 4-7 Tage und Nächte mit einem Frachtboot fahren können und dort unsere Hängematten aufhängen können, oder einfach in 50 min mit dem Flieger rüberhüpfen. Die erste Variante wäre sicherlich auch sehr ruhig und meditativ gewesen, aber wir haben uns dann aus Zeitgründen doch für den Flug entschieden. Zumal er nur 70 Dollar gekostet hat. Es ist schon einigermassen beeindruckend, wenn man so über die endlose, grüne Weite fliegt. Es wird zwar viel abgeholzt, vor allem in der Nähe der Städte, Strassen und Flüsse, aber es ist trotzdem noch viel davon erhalten. Schön auch die unbegradigten Flüsse von oben zu sehen:

Kathrin hat ja nun nicht mehr so viel Zeit, da sie am 28.10. nach Deutschland zurück fliegt und ich wollte gerne einige Tage vor meinem Geburtstag am 29.10. in einer netten Community ankommen, wo ich vielleicht Gleichgesinnte kennen lerne, mit denen ich meinen 50.! Geburtstag feiern kann. Ein halbes Jahrhundert – mei o mei, bin ich wirklich schon so alt?

Morgen wollen wir die Rainbow-Hippy-Community 50 km von Iquitos entfernt besuchen und vermutlich werde ich dort eine Weile bleiben. Bin mal gespannt, wie wir dort aufgenommen werden.

Der heutige Bummel durch Iquitos war jedenfalls nett. Die Stadt hat einen relaxten Charme und noch etliche stattliche Gebäude aus der Zeit des Naturkautschuk-Booms, der der Stadt vor rund Hundert Jahren erheblichen Wohlstand bescherte. Viele werden den Film Fitzcarraldo kennen, der hier gedreht wurde.

Besonders beindruckend fand ich das ärmere Viertel Belen. Der dortige Markt, war der Hammer: So eine Fülle von optischen und akkustischen Eindrücken und eine Mischung von in der Hitze verwesenden Obst, Fisch und Fleisch, waren für die Nase schon sehr grenzwertig. Über der Szenerie Hunderte von Vögeln, die sich vor allem über das Aas hermachen – erinnerte mich an den berühmten Hitchcock-Film…

Und in einer Gasse alles mögliche an „Heilmitteln“: Getrocknete Affenköpfe, Schlangenhaut, Krokodilsteile, Liebeszauber, Mittel gegen alle erdenkliche Art von Krankheiten – ein einziges Voodoo-Kabinett. Völlig anders als sonstige Märkte in Peru: Hier kommt wohl die Nähe zu Brasilien durch…

 

Wir machen dann noch eine kleine Fahrt auf dem Fluss und bekommen dabei noch weitere interessante Einblicke:

 

Das schöne an Iquitos ist, dass es sehr bunt ist, dass es einen verfallenen Charme vergangenen Reichtums ausstrahlt und eine Uferpromenade hat, die den Blick weit ins Grüne schweifen lässt. Und dort findet man auch die übliche Touristen-Infrastruktur mit guten Restaurants, Cafes und Kneipen. Neben Cuzco fand ich Iquitos bisher die interessanteste Stadt zum Schlendern in Peru.


Posted in standard by with 2 comments.

Pingbacks & Trackbacks

    %d Bloggern gefällt das: