Unterwegs nach Norden

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Ein trauriger Augenblick, als ich schliesslich von der San Francisco Bay Area aufbreche – alleine…. Vorher sitze ich mit Shaun noch eine Stunde im Garten und es fühlt sich so an, als ob wir wieder etwas näher in die Verbindung kommen, die wir in der Woche etwas verloren hatten.

Und wenige Stunden nachdem ich gefahren bin, kommt eine lange Textnachricht von ihr, dass es ihr fast das Herz gebrochen hätte, mich alleine fahren zu lassen und sie sich in einer alternativen Zeitachse neben mir im Auto gesehen hätte. Und sie würde mich lieben, aber dennoch wäre ihre Entscheidung richtig. Ich kann nur versuchen das zu respektieren auch wenn es mir schwer fällt zu verstehen.

Und so sind  die nächsten Tage auch ziemlich von einem inneren Verdauungsprozess geprägt, vom vergeblichen Versuch innerlich loszulassen und von Trauer, Einsamkeit und dem Gefühl etwas sehr Wertvolles verloren zu haben. Was für eine Lektion will mir das Leben hiermit erteilen, mit kurz zu zeigen, wie es sich perfekt anfühlen würde, nur um mir es unmittelbar danach wieder wegzunehmen?

Ich habe ein Auto gemietet, das ich zwei Wochen später in Seattle abgeben werde. Ziemlich teuer so ein One-Way-Rental (600 EUR ), aber ohne Auto geht es nun in den USA nicht, wenn man nicht primär Städte anschauen will, sondern vorwiegend in die Natur möchte.

Shaun hat mir noch eine gute Website mit Freecampsites empfohlen und auf solchen Plätzen werde ich dann auch überwiegend nächtigen. Ich kaufe noch ein, kann aber am Sonntag keinen Laden mit der passenden Gaskartusche für meinen Campingkocher  finden und so kaufe ich mir kurzerhand beim Walmart ein gängeres Modell, wo auch die Kartuschen viel billiger sind.

Und kurz vor Mitternacht komme ich dann an einem wunderbaren Platz in den Bergen in der Nähe vom Lake Tahoe (an der Grenze zu Nevada) an. Der Platz liegt auf fast 8000 Fuss Höhe und die klare Bergluft ist relativ frisch. Ich packe trotz der nächtlichen Stunde meine Lebensmittel in einen bärensicheren Container, denn ich habe gehört, dass Bären das Blech von Autos wie eine Konservendose öffnen könen, wenn sie an Futter kommen wolllen – das sind dann die sprichwörtlichen Bärenkräfte…

Am nächsten Tag fahre ich am Lake Tahoe entlang, der landschaftlich auch sehr schön gelegen ist, aber leider sehr sommerlich überlaufen.

Nachmittags komme ich in Sierra Hotsprings an, der Schwestertherme von Harbin – jedoch deutlich kleiner und viel ruhiger.

Nächste Station ist der Lassen Volcanic National Park, der mich etwas an die Nordinsel von Neuseeland erinnert:

Eine knallheisse Zwischenstation ist die Gegend um den 5000 m hohen Mount Shasta. An diesem Tag steigt das Thermometer bis auf 108 Grad (42 C):

Im Anschluss zieht es mich in Redwood-Forest-National-Park, um mich dort zwischen den höchsten Bäumen der Welt (können über 100 m hoch sein!) ins Land der Riesen, Zwerge und Elfen versetzt zu fühlen.

Die Bäume wirken wie Kathedralen und strahlen eine wohltuende Ruhe und Weisheit der vielen Jahrhunderte aus, in den sie hier schon existieren. Schön sich einfach anlehnen zu dürfen! Besonderes Highlight ist eine Wanderung durch den Märchenwald bis hinunter zum Pazifik – den ich sogar mal weitgehend ohne Nebel erleben darf:

Ich fahre rüber nach Oregon und mache nochmal einen Versuch die Küste zu geniessen, aber die Temperaturen sind kühl und es ist neblig Ausserdem nerven die Strandbuggies und die Materialschlachten der Camper (mal ein ganz einfaches Wochenende in der Natur verbringen…):

Ich fahre wieder ins Landesinnere und am Cougar-Lake finde ich noch ein paar nette heisse Quellen, mitten im Wald. Witzig, dass die Zufahrtsstrasse einen deutschen Namen trägt:

In Breitenbush Hotsprings in Oregon, einem Seminarzentrum in einer Landschaft, die an den Schwarzwald erinnert, bleibe ich zwei Tage und geniesse das Ambiente, den Luxus bekocht zu werden, die heissen Quellen und das Workshopprogramm.

Von dort aus geht es durch endlose Waldlandschaften, die nicht durch Ortschaften durchbrochen sind bis zum Colombia-River, der die Grenze zum Washington-State bildet. Die Gegend erinnert an deutsche Wälder, so wie sie in alten Märchen beschrieben wurden. Wenn man sich dort verirrt, kann es tagelang dauern, bis man da wieder heraus findet….

Auch als ich den grossen Columbia River überquere und meine Reise im Washington State fortsetze, ändert sich am Landschaftsbild kaum etwas. Nur wird der Walt irgendwie immer vertrauter – kein Wunder, denn ich bin mittlerweile auf dem gleichen Breitengrad wie Süddeutschland angekommen und die Vegetation ist ziemlich ähnlich wie in der alten Heimat.

Ich übernachte ausschliesslich auf kostenlosen Plätzen (offiziell oder inoffiziell) irgendwo mitten im Wald. Das tut gut, so in der Natur zu sein und keine anderen Menschen um mich herum, die vielleicht dann noch reden oder Musik hören, wenn ich schon schlafen möchte. Ich passe meinen Rhythmus auch immer mehr dem der Natur an, d.h. ich gehe ins Bett, wenn es dunkel wird und stehe kurz nach Sonnenaufgang auf. (bei den nichtoffiziellen Plätzen ist das eh ratsam schon wieder weg zu sein, bevor irgendwelche Ranger einen aufscheuchen könnten. Natürlich ist es Ehrensache, dass ich keinerlei Müll zurücklasse und gelegentlich sogar noch herumliegenden Müll einsammele.

Als Highlight empfinde ich den Regenwald im äussersten Nordwesten, den Olympic National Park. Wenn es auch dieses Jahr hier aussergewöhnlich trocken ist, so ist doch die Vegetation sehr eindrucksvoll und üppig grün.

Die app freecampsites..net schickt mich auf einen supertollen Platz, auf dem Gelände eines Trust kurz vor der Grenze zum Nationalpark. Kuschelig in einer Mulde gelegen, von drei Seiten geschützt und an einer Seite hin zum Fluss geöffnet. Ich bin der einzige dort! Ich kann nackt am Fluss sitzen, brauche keine Dusche, weil ich im Fluss baden kann – auch wenn er so kalt ist, dass es mir fast den Atem nimmt, denn er kommt vom Gletscher.. Vergleiche zur ähnlichen Plätzen an der schönen Isar kommen mir und auch zu dem Platz in der Toskana, wo ich meine Visionquest gemacht habe. Ich bleibe gleich 2 Nächte dort und komme gut innerlich zur Ruhe. Gut mal hin und wieder nichts zu tun, nicht zu fahren, nicht zu laufen, nicht zu fotografieren, einfach nur da sitzen! Und lesen. Ich habe gerade ein wirklich gutes Buch, das zu meiner Reise passt. Ein Amerikaner, der durch Indien und Peru reist und dabei zahlreiche praktische spirituelle und auch zutiefst irdische Erfahrungen macht. Faszniniert bin ich vor allem von der Verbindung von Erotik und Meditation, die er sehr eindrucksvoll beschreiben kann und in der ich mich gut wieder erkenne….und darüber hinaus in neue Dimensionen entführt werde…Wenn ich es schon mit Shaun nicht weiter führen konnte, so kann ich die Erfahrungen in dem Buch zumindest virtuell weiter führen.

In Seattle bin ich nur zum Abgeben des Autos und dann schnell ein Taxi zum Greyhound-Busterminal erwischen. (Mist, warum ist mein Handyakku ausgerechnet dann alle, wenn ich die tolle uber-app (ähnlich mytaxi) mal wieder gebrauchen könnte. Ich komme schon etwas in Zeitstress, aber zum Glück kann ich recht schnell ein Taxi von der Strasse herbei winken).

Und dann geht es per Bus in gut 4 Stunden über die Grenze bis nach Vancouver. Etwas umständlich an der Grenze alles ausladen zu müssen. Aber die Fragen und Kontrollen der Kanadier bleiben im normalen Rahmen und ich habe jetzt das Recht bis zu 6 Monaten in Kanada zu bleiben.


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Geschützt: California dreaming

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Harbin Hot Springs

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Ich bin in Harbin angekommen, eine technologiefreie Zone und werde wohl eine ganze Weile bleiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von daher vermutlich eine Weile Sendepause. Da ich keine Fotos machen durfte nachfolgend zwei Videos mit Impressionen:

Ich bin kaum zwei Tage hier und bin bereits sehr angekommen. Ein Paradies voller Wunder und Magie….und verliebt habe ich mich auch…..such a beautiful afroamerican woman, I met her at the moment I arrived in Harbin and we had a connection immediately. It’s so intense that I am happy and scared at the same time….;-)
I do not know where this is leading to, but presently I am enjoying every single moment with her…just here and now….

Ich bin sehr froh, dass ich vor 18 Jahren endlich mal etwas Vernünftiges gelernt habe und mit aquatischer Körperarbeit begonnen habe. Es ist eine wunderbare Synthese aus Tanz und Meditation….. I simply love it!

Mit der tollen Lady ist es leider nicht weiter gegangen. Wir hatten eine schöne Woche in Harbin und planten schon eine gemeinsame Zukunft. Aber zurück in San Francisco fühlte es sich für sie dann plätzlich und unerwartet (diese Formulierung verwendet man glaube ich auch häufiger in Todesanzeigen…) nicht mehr stimmig an mit mir auf Reisen zu gehen, weil sie in San Francisco noch so viel zu regeln hat und das noch einige Wochen in Anspruch nehmen kann. Die Liebe ist ungebrochen da, aber es steht leider nicht an diese weiter wachsen zu lassen….. Und so heisst es für mich loslassen und weiterziehen.

Ab dem 26.07. habe ich ein Auto gemietet für einen Roadtrip von San Francisco nach Seattle…

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Update 13.09.2015

Harbin Hotsprings ist von einem massiven Waldbrand, der sich durch monatelange extreme Trockenheit und kräftige Winde rasend schnell ausbreitete erheblich oder vollständig zerstört worden. Offenbar konnten alle rechtzeitig evakuiert werden.

Traurig, dass dieses Highlight meines USA-Aufenthaltes den Flammen zum Opfer fiel.


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Von Los Angeles nach San Francisco

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Es ist tatsächlich möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch Los Angeles zu kommen, aber es dauert seeehr laaaange. Und an Bord sind hauptsächlich ärmere Schwarze und Latinos – wer es sich irgendwie leisten kann, fährt in dieser Stadt, bzw. im ganzen Land, Auto.

Eine Frau fällt mir auf, die im Bus lautstarke Reden schwingt und alle paar Sekunden enthusiastisch „Halleluja“ ruft. 10 Minuten verlieren wir, weil eine Latino-Mutter mit einem sperrigen Zwillingskinderwagen einsteigt und die Busfahrerin sich weigert weiter zu fahren, bevor der nicht zusammen geklappt ist. Alles ausladen, Kinder aufwecken, schreiende Kinder besänftigen,… Dann fahren wir weiter und kurze Zeit später fällt eine besoffene Frau beim Aussteigen aus dem Bus und wir warten, bis sie sich scheinbar wieder orientieren kann…Schon ziemlich viele kaputte und exzentrische Gestalten in dieser Stadt.

Gut dann schliesslich für die nächsten 5 Tage einen Campervan zu haben- und da es eine Relocation ist, fast vollkommen kostenfrei. Ich entscheide mich nur für die Versicherung für 10 Dollar am Tag….

Die erste Nacht verbringe ich oberhalb von Mailibu Beach, dort wo die Schönen und Reichen wohnen. Nur Camper haben die nicht so gerne dort. An allen interessanten Stellen ist nächtliches Parkverbot. Es ist schon lange dunkel, als ich schliesslich an einer Villa in den Bergen das Schild eines Immobilienmaklers finde und im Haus ist kein Licht. Also ein idealer Platz um bei grandioser Aussicht eine Nacht in der Zufahrt zur Villa zu verbringen.

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Ich fahre weiter die Küste hoch, frühstücke am Strand von Santa Barbara (wo mich eine ältere Joggerin fragt, ob ich Saft verkaufen würde, wohl weil die Camperverleihfirma“jucy“ heisst)

Die nächste Nacht habe ich einen schönen Platz gefunden auf einem grossen Parkplatz, wo nur ein paar verrostete Baumaschinen herum stehen. Aber als ich gerade am Abendessen zubereiten bin, kommt der County-Sheriff vorbei und fordert mich sehr klar weiter zu fahren. Ich diskutiere erst noch ein wenig und frage ihn, ob er mir sagen könne, wer der Eigentümer des Geländes sei. Aber er sagt das hätte keinen Zweck: Der Eigentümer hätte ihn eindeutig angewiesen jeden zu verhaften, der auf seinem Grundstück übernachten will. Nun gut, dann habe ich ja quasi Glück gehabt weiter fahren zu dürfen ohne verhaftet zu werden…. Die Nacht am Rande eine Gewerbegebietes in der nächsten Stadt ist dann nicht ganz so prickelnd, zumal sich da einige komische Gestalten herum treiben….

Die zweite Hälfte der Strecke soll die spektakulärste des Küstenhighways sein, aber leider ist es an der Küste kühl und neblig, so dass man nicht so viel sehen kann. Und ausserdem vergleiche ich natürlich mit anderen Küstenstrassen und muss sagen, dass die great ocean road in Australien oder die Amalfi-Küste in Italien deutlich attraktiver sind.

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag komme ich in Santa Cruz an und sehe ich die Vorbereitungen für grosse Paraden und unzählige amerikanische Flaggen.

Ich stelle den Wagen in Oakland ab und fahre mit der Metro unter der Bay hindurch rüber nach San Francisco. Das sind nur 15 min und kostet ledileich 3,30 Dollar. Parken in San Francisco würde an diesem Tag 60-70 Dollar kosten…

ich friere etwas in San Francisco, das ziemlich im Nebel liegt, aber die Stimmung mit Strassenmusik und Kleinkünstlern ist ganz nett. So richtg andocken kann ich nicht, aber es ist einigermassen interessant das Treiben zu beobachten. Eine Band spielt 80-er Jahre Songs, die ich fast alle mitsingen kann.

Leider sind auch die Golden Gate Bridge und Alcatraz im Nebel…

Ich bleibe bis zum grossen Feuerwerk über der Bay, das mit dramatischer Begleitmusik gross präsentiert wird. This land is your land, this land is my land, from California to the New York Island… Das eigentliche Feuerwerk geht allerding ist etwas im diffusen Streulicht des Nebels unter, d.h. die hohen Raketen sind nur als farbige Lichter, aber nicht mehr als akzentuierte Muster wahrnehmbar, schade…

Bei der Rückfahrt nach Oakland herrscht grosses Chaos in der Metro. Auf so einen Massenansturm ist das System nicht vorbereitet und so einige Geräte versagen technisch, so dass es fast zwei Stunden dauert, bis ich schliesslich wieder in Oakland bin. Dort kurve ich einen ganze Weile herum auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz für die Nacht und wage es schliesslich in einer nobleren Wohngegend. Oakland und San Francisco sind äusserst hügelig mit sehr steilen Strassen, so dass es gar nicht so einfach ist einen ebenen Platz zu finden, wo man einigermassen ungestört ist.

In Oakland gehe ich am folgenden Tag noch zum 5 Rhythmen tanzen – ein Ort, wo mir die Atmospähre gut gefällt. Ich treffe mich dort mit Sophie, einer bildhübschen jungen Holländerin, die in San Francisco wohnt und die ich letztes Jahr auf einem Seminar in Thailand kennen gelernt hatte. Es ist schön jemand Bekanntes zu treffen und wir trinken nach dem Tanzen noch gemütlich einen Caffee miteinander und haben gute Gespräche.

Am letzten Van-Tag erledige ich noch einige Sachen, für die es praktisch ist ein Auto zu haben – Ersatz für meine abgetragene Jeans und Turnschuhe besorgen und anderes….Und für die letzte Nacht gönne ich mir einen Campingplatz, um mal wirklich ungestört schlafen zu können und Raum zu haben, um meine Sachen zu sortieren, bevor ich das Auto abgeben muss.


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Los Angeles

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Inzwischen habe ich die erste Nacht in einem Hostel direkt am Hollywood Boulevard verbracht.

Die Gepäckausgabe hat ewig gedauert, so dass ich etwas Schwierigkeit hatte nach Mitternacht mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hollywood zu kommen. Auf den Strassen noch jede Menge Verkehr, aber ab Mitternacht fährt unter der Woche keine Metro mehr.

Aber meine Stimmung ist inzwischen etwas besser. Im Flieger hatte ich einen netten rastagelockten Professor für amerikanische Literatur sitzen und an der Bushaltestelle am Airport komme ich ins Gespräch mit einer netten Frau aus der San Francisco Bay Area….

Ich nehme einen Bus zum zentralen Bahnhof Union Station in Downtown LA für 8 Dollar, brauche dort noch 20 min bis ich endlich ein Taxi gefunden habe und bin 15 min später und 30 Dollar ärmer bei meinem Hostel direkt am Hollywood Boulevard, ja genau dort wo auf dem Pflaster die ganzen Stars verewigt sind…

Ich schleiche mich ins Dorm, aber als ich reinkomme ist noch niemand am Schlafen, klar, es ist ja auch erst halb zwei Uhr früh und die Nacht ist noch jung…Ein kurzer Bummel über den Boulevard, eine fettige Pizza auf die Hand, das Treiben beobachten und dann versuchen ein paar Stunden mit Ohropax zu schlafen.. ist mir auch einigermassen gelungen…..ich war müde genug.

Jetzt heisst es auschecken und auf zum Abholen des Relocation Campervans!


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Kauai

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Die zweite Insel Hawaiis, die ich mir seit ein paar Tagen anschaue. Etwas verschlafener, weniger Luxustourismus, aber auch weniger alternative Szene.

Dafür aber wirklich sehr beeindruckende Landschaften! Und Strände, die nicht so überfüllt sind, wie auf Maui.

Meine erste Nacht auf Kauai :

Berglandschaften, in denen man sich Dinosaurier vorstellen kann (Teile von Jurassic Park wurden hier gedreht). Und ein Canyon, der durchaus an den grossen Bruder in Arizona erinnert.

Der Canyon:

Highlight ist sicher neben dem Canyon die Napali-Coast, wo es keine Strasse, wohl aber einen 11 Meilen langen Treck gibt, von dem alle vorschwärmen. Eine offizielle Campinggenehmigung ist nicht mehr zu bekommen, aber ich habe bisher so einige Leute getroffen, die ohne Genehmigung losgezogen und nicht erwischt wurden. Und so werde ich es ab morgen auch versuchen….

Es gibt schöne Campingplätze, aber nirgendwo gibt es eine Rezeption. Man muss sich offiziell die Genehmigungen vorher holen. Bei einigen geht das online, was ja ganz ok ist. Aber andere muss man persönlich bei Stellen beantragen, die so eingeschränkte Öffnungszeiten haben, das es ein Witz ist. Zumal die Campinggebühr für diese staatlichen Plätze lediglich 3 Dollar beträgt. Da sollte sich Hawaii mal ein Beispiel an Neuseeland nehmen. Solche einfach ausgestatteten Plätze gibt es dort zuhauf for free und ohne umständliche Voranmeldungen!

Diese Praxis fordert also quasi zum Katz und Mausspiel mit den Rangern heraus. Ich habe schon den Begriff &Ranger-Danger& gehört….

Inzwischen bin ich gut von der Wanderung zurück. Ich glaube, das war die schönste Küstenwanderung auf der Welt, die mir bisher begegnet ist. Toppt sogar den Abel-Tasman in Neuseeland, weil man 95 % der Zeit das Meer sieht. Und gleichzeitig diese Berglandschaften, die so abwechslungsreich sind, dass hinter jeder Ecke wieder ein neues Ahhh und Ohhh wartet. Der Weg führt von einer der regenreichsten Regionen hinüber in eine wüstenähnliche Trockenzone. Von daher ändert sich auch die Vegatation drastisch. So geht es dir ersten 6 Meilen durch üppig grünen Regenwald und Sonne und Regenschauer wechseln sich im 10 Minutentakt ab. Aber da es warm ist, laufe ich nur mit kurzer Hose und Bergschuhen bekleidet und bin schon bald bis auf die Knochen nass, sowohl vom Schweiss als auch vom Regen. Kein Wunder bei der Luftfeuchte und knapp 90 Grad….Fahrenheit. Das sind 30 Grad Celsisus.

Ich habe mich langsam heran getastet, da ich mir dummerweise am Vorabend dermassen meinen kleinen Zeh angestossen habe, dass er dick blau angeschwollen ist und beim bewegen richtig weg tut. Ich teste es mal an mit den Bergschuhen und es scheint ganz gut zu gehen. (Am Abend nach den 11 Meilen stelle ich fest, dass es sogar besser geworden ist, Gott sei Dank!) Ich bin erst um kurz vor 11 losgekommen und so wird es 19 Uhr, bevor ich in Kalalau am Ende des Trails ankomme. Immerhin noch 30 min vor Sonnenuntergang. Kalalau ist heiliges, althawaiianisches Land und es gibt sogar noch Überreste eines Tempels. Und der Ort hat noch heute etwas magisches. Einer der schönsten Plätze, den ich auf der Welt kenne. Als ich ankomme spannt sich ein gigantischer Regenbogen auf, der das Willkommen noch prächtiger gestaltet.

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Ein wunderbarer Sandstrand, ein Fluss und ein Wasserfall, beides in Trinkwasserqualität, bizarre Berglandschaften und schattige Campmöglichkeiten unter Bäumen. So strahle ich übers ganze Gesicht, als ich dort ankomme und komme auch mit einigen netten Leuten ins Gespräch, die mein Strahlen erwidern. Barbusige Hippie-Göttinnen schlendern barfuss durch den Wald und es wird hier und dort am Lagerfeuer gesungen und Ukulele gespielt. Paradiesisch!

Ich bin jedoch ziemlich müde, koche mir noch schnell ein paar Spaghetti mit Fertigsosse und gehe früh schlafen.

Am nächsten Morgen fühle ich mich etwas aus dem Paradies vertrieben. Ein Boot landet und 20 junge Kerle schlagen in meiner unmittelbaren Nähe ihre Zelte auf, lärmend und schon morgens um 10 Uhr die Bierdosen in der Hand. Ich gebe klein bei und baue mein Zelt einige Hundert Meter weiter auf, wo es mir friedlicher aussieht.

Anschliessend mache ich mich auf zu einer kleinen Wanderung der Flusslauf hoch, der immer wieder durch Badepools und kleine Wasserfälle aufgelockert ist. Unten am Strand und auch hier ein Stück weiter oben wohnen eine ganze Reihe Hippies, teilweise schon monate- oder jahrelang. Die Nationalparkverwaltung lässt sich nur in etwa einmal pro Jahr sehen und so haben auch fast alle, die hier campieren so wie ich keine Genehmigung. Von daher schon mal Entspannung. Die Leute, die hier leben, jagen, fischen und haben sogar einen community-garden. Das und noch mehr erfahre ich von Tennessie (der eigentlich Matthew heisst, aber hier so genannt wird, weil er aus Tennessie stammt.). Ein Lebenkünstler, der ein bischen mit Gras dealt, von Gelegenheitsjobs lebt und vom schweissen, dachdecken, Einzelhandel, farming so ziemlich alles drauf hat, was man braucht, er kann sogar wilde Ziegen mit blossen Händen und einem Messer Strecke bringen:

Und ausserdem hat er zwei Kinder mit zwei von den Hippie-Göttinnen, die hier so herum springen…

Nachmittags und abends, und auch am nächsten Tag wird meine Stimmung schlechter. Trotzdem ich hier im Paradies bin, kann ich mit den Leute nicht so andocken und habe auch nichts zu lesen dabei, was mich ablenken oder beschäftigen würde. Vom Herumstreunern bin ich müde und die Sonne am Strand brennt erbarmungslos runter…. Und da ich schlecht drauf bin, klappt das mit dem Andocken auch überhaupt nicht mehr. Die Langzeithippies erscheinen mir als als eingeschworene Gemeinschaft, die mich nicht einladen mich zu ihnen zu gesellen und dann gibt es noch eine Gruppe bierbäuchiger, langbärtiger Gesellen, die am prominentesten Platz vom ganzen Strand hausen und sich etwas als die Chefs aufspielen. Deren Umgangston gefällt mir nicht besonders und die Tatsache, dass sie den ganzen Tag rumhängen und Dosenbier saufen, finde ich auch nicht so einladend.  Und dann beginnen mich die ganzen Ausflügler zu nerven. Ständig kreisen 2-3 Sightseeing-Hubschrauber über diesem spektakulärene Küstenabschnitt, so dass der Fluglärm nervt. Und dazu kommen noch mindestens 50 Sightseeing-Boote pro Tag…

Trotzdem versuche ich meine Essensvorräte noch etwas zu strecken, um nicht nur zwei sondern 3 Nächte dort zu bleiben. Zu einem ist der Platz einfach schön, und zum andern bin ich vom Hinweg und dem Tag herumstreunern am Fluss ziemlich ko und brauche noch Erholungszeit, bevor ich mich auf den Rückweg mache. Ich rationiere also das Essen und mir ist etwas bange vor dem Rückweg. Aber letztlich kommt das alles ganz gut hin. Am dritten Tag bin ich noch bis 15:30 Uhr dort und mache mich dann auf den Weg die ersten 5 Meilen noch an diesem Tag zu laufen. Sobald ich unterwegs bin, wird meine Stimmung auch wieder besser, und obwohl ich das Essen rationiert habe, so bin ich doch kraftvoll genug um den Weg in Angriff zu nehmen. Die Zwischenübernachtung im Wald tut gut und am nächsten Tag sind die letzten 6 Meilen auch ganz gut machbar. Die Landschaft ist einfach einzigartig schön. Und ein bischen stolz bin ich dann auch das alles so gut geschafft zu haben.

Ich habe noch einen Campingplatz beim Canyon auf der anderen Seite der Insel gebucht und so mache ich nach einem Burger-Stopp, einem Bade-und Frischwasser-Duschstopp und einem Starbucks-Internet-Stopp, Safeway-Einkaufsstopp, mich auf die 40 Meilen… Als ich ankomme ist es bereits dunkel und die Temperatur ist nur noch knapp über 60 Grad (17 Grad Celsius) weil ich mich auf etwa 3600 Fuss befinde. Seit langem wohl mal wieder eine Nacht, wo ich den Schlafsack wirklich gebrauchen werde…

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Jetzt sind meine letzten Stunden auf Hawaii angebrochen. Ich sitze beim Starbucks, nutze das freie WIFI und habe bereits für meine Flüge nach Honolulu mit Anschluss nach Los Angeles eingecheckt.

Die letzte Nacht werde ich wohl noch mal Katz und Maus mit den Rangern spielen. Ich war sogar vorhin auf dem betreffenden County-Park Campground. Und ich habe dann sogar noch zu den regulären Öffnugnszeiten das Buchungsbüro aufgesucht. Und ich war dann sehr erstaunt zu hören, dass der Platz für heute ausgebucht sei – es stand vorhin nämlich nur genau ein Zelt da….. Und es ist Montag, also kein Ansturm zu erwarten. Allerdings etwas unangenehmes dosenbiersaufendes Prol-Pack vor Ort…. Von daher bin ich erst mal ein paar Kilometer weiter gefahren in die Luxus-Strandwelt der „Schönen“ und Reichen, und nach Sonnenuntergang werde ich auf dem County-Campground schon noch ein Plätzchen zum Schlafen finden Nach Sonnenuntergang dürfte niemand mehr kontrollieren, und um 4:30 Uhr früh muss ich eh aufbrechen, um rechtzeitig zum Flieger zu kommen.

Ich verstehe es nicht, warum die Amis (oder die Hawaiianer) es nicht hinbekommen Campgrounds nach vernünftigen Standards zu betreiben. Mit einer Rezption, die zumindest einige Stunden am Tag besetzt ist und mit Leuten, die ggf. für Ordnung und Sauberkeit sorgen. Die Anlagen sind nämlich in erbärmlichem Zustand und es treibt sich zum Teil etwas zwielichtiges Gesindel dort herum… Da denke ich gerne an den neuseeländischen Standard mit guten kostenlosen Campgrounds und mit Pay-Campgrounds, die wirklich etwas bieten (Saubere Sanitäranlagen, Küchen, Kühlschränke, Steckdosen, teils WIFI, etc…)

Angesichts des übermässigten Bierkonsums einiger Individuen auf Hawaii ist der dämliche deutsche Schlager „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ schon mal eindeutig widerlegt. Jeder durchschnittliche Supermarkt führt so ungefähr 50 verschiedene Biersorten aus aller Welt, auch Bitburger, Warsteiner, etc.. Und das es keinen kühlen Fleck gäbe, wie in dem Schlager behauptet wird, stimmt auch nicht! Schon mal zum Sonnenaufgang auf einem 3000 m hohen hawaiianischen Vulkan gewesen? „Und nur vom Hula-Hula geht der Durst nicht weg“, so ein Quatsch, Hula habe ich überhaupt nur ein einziges Mal gesehen, und nur als Touristenattraktion. Bier ist da viel präsenter als Hula… Das kann wohl nur von einem Schlagerkollegen von Udo Jürgens verfasst worden sein, der wie er sang „Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii“…

Hawaii ist für die Amis in etwa sowas wie für die Europäer die kanarischen Inseln. Ein Tropenparadies vulkanischen Ursprungs, mit ähnlicher Kultur wie der zu Hause, guter Infrastruktur und entsprechenden Preisen. Nur wenige Flugstunden entfernt….Auch die Landschaft hat mich teilweise an die Kanaren erinnert – die vielen verschiedenen Mikroklimas – von Lavawüste auf der einen Seite bis hin zu üppigem Grün auf der anderen Seite.

Dass von der ursprünglich hawaiianischen Kultur kaum noch was spürbares übrig geblieben ist, könnte ich jetzt wieder zum Anlass nehmen, um über die amerikanisch-inperialistische Politik herzuziehen in Verbindung mit meinen anderen Lieblingsthema, den christlichen Missionaren, der den Hawaiianern, den verführerischen Hüftschwung abtrainiert haben….. aber ich lass das jetzt einfach mal so stehen.

In Zukunft wird mich noch eine Menge mehr amerikanischer Kultur erwarten. Morgen abend habe ich ein Hostel in Los Angeles – Stadtteil Hollywook gebucht…

Und dann geht es den Highway 1 die pacific coast hoch in einem gemieteten Campervan, der mich ausser dem Sprit gar nix kosten wird (wie ich das angestellt habe, werde ich demnächst noch ausführlicher berichten). Und zum amerikansichen Nationalfeiertag (04. of July) werde ich dann in der San Francisco-Bay-Area sein… und ich freue mich schon über die Golden Gate Bridge zu fahren… 😉

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Die Nacht auf dem angeblich ausgebuchten Campingplatz war schon ein Erlebnis der besonderen Art. Auf dem Campingplatz selbst stand ausser meinem kein einziges Zelt, nur ausserhalb ein paar Zelte, dort wo stand &No camping, no trespassing&. Keine anderen Touristen.

Ich wartete strategisch eine Weile, bis ich mein Zelt aufbaute und das war auch gut so. Gegen 20:15 kam ein Ranger vorbei und leuchtete in die Zelte. Ich nutzte die Zeit, um etwas am Strand entlang zu schlendern… Etwas seltsame Gestalten dort: Grosse Pickup-Trucks, aus denen Musik wummert, einige pflügen mit ihren 4×4 mit aufheulenden Motoren durch den Sand, auf dem Campground hängen dosenbiersaufende langhaarige und langbärtige Gestalten herum… Aber was bleibt mir anderes übrig, als hier zu bleiben? Wenn ich nicht für eine halbe Nacht über 100 Dollar ausgeben möchte?

Als der Ranger sicher ausser Sichtweite ist, baue ich so gegen 21 Uhr ein Zelt auf, und zwar in der hintersten Ecke des Platzes, wo ich weg bin von den hellen Strassenlaternen und auch von den saufenden Pennern. Ein kurzer Blick in die Wetter-App: Es könnte Schauer geben diese Nacht. Kurzer Blick in den Himmel: Sternenklar…. Ich entscheide mich für die einfache Variante, d.h. nur das Innenzelt aufzubauen, sollte es doch regnen, so habe ich das Aussenzelt griffbereit. Ausserdem ist es noch richtig heiss und das Innenzelt alleine ist deutlich luftiger. Aber kaum liege ich im Zelt, dreht jemand 10 m von mir entfernt in einem Pavillon Reggae-Musik auf. Ich höre mir das eine Weile an, und gehe dann zu ihm und bitte ihn &Hey brother, how is it going? Would you mind turning down the volume of your music a bit? I am trying to sleep over there& Und er sagt &Ok, bro, no problem& und macht die Musik aus. &See you in the morning, bro&. Also ein freundlicher Zeitgenosse. Aber dann fängt er an immer wieder das Licht im Pavillion anzumachen, so dass es mein Zelt hell erleuchtet. Schlecht mit schlafen… Und dann fahren immer wieder Autos am Parking-Space vor und ich habe jedes Mal Schiss, dass sie mir das Auto aufbrechen.. Und dann bekommt mein Nachbar noch mitten in der Nacht Besuch von einem sehr grossen und kräftigen Typen und die beiden reden eine ganze Weile und laufen dann in der Nähe meines Zeltes herum. Ich habe ein so ungutes Gefühl, dass an Schlaf kaum zu denken ist….Aber irgendwann schlafe ich dann wohl doch mal ein Stündchen… Und um 4 Uhr geht eh mein Wecker und ich baue das Zelt ab, zumindest trocken ist es geblieben… Mein Nachbar ist auch schon (oder noch) wach und wünscht mir &good morning bro, take care&..

Es ist gar nicht so leicht so früh schon eine offene Tankstelle zu finden, wo ich den Mietwagen noch volltanken kann. Und dann wollen die zur Authentifizierung der Kreditkarte meine Postleitzahl wissen, die deutsche funktioniert nicht und die lokale hawaiianische auch nicht. Also gehe ich zur Kasse und die fragen mich, wie viel ich tanken will. Als ich sage &voll& sind sie überfordert, sie brauchen einen Betrag, bevor sie die Pumpe freischalten können. Ich habe keine Ahnung, wieviel ich brauche, sie belasten mal 40 Dollar, und sagen, dass dann nur der tatsächliche Betrag belastet würde. Ich tanke für 22 Dollar, und bin mal gespannt auf meine Kreditkartenabrechnung, ob das geklappt hat… Überall sonst auf Hawaii war das super einfach mit der Kreditkarte zu tanken, nur diese einzige Tankstelle, die schon so früh auf hat, zickt so herum…

Ich schaffe es dann noch mit ein paar Minuten Verspätung den Mietwagen um 5:35 Uhr zurück zu geben. Soweit alles klar. Aber ich brauche bis fast 6 Uhr um alles zusammen zu packen. Das konnte und wollte ich in der dunklen Nacht auf dem zwielichtigen Campground nicht machen. Im ersten Tageslicht ist das schon besser. Um 7 Uhr geht mein Flug und der Shuttle-Bus zum Terminal fährt mir vor der Nase davon, jetzt wird es schon ein wenig knapp…. Durchgeschwitzt schaffe ich dann noch alles rechtzeitg und sitze um 7 Uhr im Flieger, aber wir starten nicht, technischer Defekt, evtl. 10 min Verzögerung, dann 30 min, dann alles aussteigen, das wird mit dieser Maschine heute nichts mehr… Mist, ich verpasse gerade meine Anschlussflug nach Los Angeles, der um 8:25 Uhr in Honolulu Boarding hat. Lediglich ein 20 min Hüpfer von Kauai nach Oahu, aber wenn man festsitzt…

Heute ist echt nicht mein Tag! Murphie hat ziemlich massiv zugeschlagen! Ich stürme aus dem Flieger zu dem Bodenpersonal, das sich angeblich um die Anschlussflüge kümmern soll.  Aber ich werde abgewimmelt – sie sind dabei alle umzubuchen und würden alle einzeln aufrufen. Ich frage trotzdem mehrfach nach, um nach 30 min schliesslich die Auskunft zu erhalten, dass sie mit der Fluggesellschaft meines Anschlussfluges keine Kooperation hätten, so dass sie das nichts für mich machen können. So langsam ist mein Geduldsfaden ziemlich angespannt und ich werde recht deutlich und kann schliesslich mit einer Managerin sprechen. Ich sage, dass es mir scheissegal wäre, mit wem sie Kooperationen hätten oder nicht, sie stehen für mich in der Verantwortung die Folgen ihrer Verspätung zumindest finanziell auszugleichen. Sie sehen das anders und sehen ihre Pflicht mich lediglich möglichst schnell mit einem der nächsten Flieger nach Honolulu zu bringen. Aber immerhin bekomme ich eine Business-Card von einer Reklamationsstelle….

Ich versuche also auf eigene Faust die andere Airline zu erreichen, muss aber nach einer halben Stunde Warteschleife aufgeben, ohne mit jemand gesprochen zu haben, weil jetzt der Flug Boarding hat (nicht der erste der möglich gewesen wäre, aber der zweite…). Aber ich sehe online, dass sie heute eh keinen Flug mehr nach Los Angeles hätten. Und der Flug, für den ich eingecheckt habe, ist dummerweise auch on time.

Also was tun? Ausgerechnet dieses Mal habe ich eine richtige Kette gebucht. Kaui-Oahu-LA-das Hostel in Hollywood-der Mietwagen for free… Zu blöd, wenn das alles platzt!

Also checke ich auf dem Weg in dem Finger, der zum Flieger führt noch alternative Flüge und schaffe es dann tatsächlich noch für den gleichen Tag einen anderen Flug nach Los Angeles zu buchen. Die 300 Euro werde ich dann versuchen mit später wieder zu holen…. Angekommen in Honolulu gehe ich zum Customer Service von Hawaiian Airlines, aber die können mir auch nicht weiter helfen…Ich gehe mit de Kommentar, dass ich mit ihrem Kundenservice überhaupt nicht zufrieden sei. Also rufe ich die Nummer von der Businesskarte an und gelange an eine Stimme mit stark asiatischem Akzept, die mich mit Standardantworten abspeisen will. Sie könnte mir nicht helfen, ich müsste ein Formular ausfüllen und dann würde man weiter sehen. Ob sie mich denn auf auf einen früheren Flug nach LA buchen könnte? Ich sehe in der Abflugtafel, dass vor meinem neuen Flug noch 3 weitere starten. Dafür wäre sie nicht zuständig. Ich könnte die Nummer von der Reservierung haben. Nein, sie kann mich nicht durchstellen…Ich erreiche dort dann auch tatsächlich jemanden, der mir nur wieder erzählt, dass sie da nichts für ich tun könne…. Ich bin innerlich auf 180, versuche aber noch freundlich, aber sehr klar zu bleiben….

Also checke ich dann für den Flug, den ich gekauft habe ein. Online geht es nicht, ich solle mich an einen Agent wenden. Ich frage, wo ich nach LA einchecken kann. Das ginge nicht am Schalter, sondern nur noch am Automaten. An diesem geht es dann auch, aber ich kriege keinen Sitz zugewiesen. Ich solle mich an einen Agent wenden….Und dieser ist erst kurz vor Boarding am Gate zu erreichen. Also nochmal einige Stunden an dem fürchterlichen Honolulu Airport rumhängen, ohne ausreichende Steckdosen, ohne WIFI.

Ich genehmige mir für 22 Dollar eine kleine Tiefkühlpizza und ein Bier, das muss jetzt mal sein, auch wenn es gerade erst mittags ist. Die Pizza ist klein und schmeckt nach gar nix – so was würde in Deutschland max. die Hälfte kosten…

Ich rufe dann im Hostel an, dass ich später komme, wie ich denn um diese Zeit am Besten zu ihnen kommen würde? Ich kriege eine Auskunft, die mir einige Rätsel aufgibt, aber mittels internet kriege ich es dann raus, wie ich mit Bus und Metro zum Hollywook Boulevard komme. Aber der Knackpunkt ist, dass es zeitlich wieder eng werden könnte. Ich komme erst um 23 Uhr Ortszeit an und ab 00:15 Uhr ist Schluss mit Metro. Ob es reichen wird? Oder nochmal mehr Geld für ein Taxi?

Der Abschuss ist dann noch als ich im Flieger sitze und den Getränkeservice frage, ob sie Bier haben. Und als er mir eingeschenkt hat, sagt er dass diese Dose Heineken 8 Dollar kosten würde. Ich dachte natürlich es wäre ohne Aufpreis und er hat mir auch nichts davon gesagt Und da werde ich nochmal sehr deutlich und mache ihm klar, dass ich gerade richtig sauer auf Hawaiian Airlines bin, weil ich gerade über 300 Dollar zusätzliche Ausgaben hatten, weil sie es nicht auf die Reihe bekommen würden, für ihre Defekte Verantwortung zu übernehmen und ich der Meinung bin, dass zumindest dieses Bier auf die Kappe von Hawaiian Airlines gehen sollte. Ich kann ihn sogar davon überzeugen. Immerhin ein kleiner 8-Dollar-Sieg, der mir die Anerkennung meines Nachbarn bringt…

Ich hätte erwartet, dass sie sich darum kümmern mich kostenfrei auf den nächsten Flug nach LA umzubuchen, auch wenn es nicht ihr eigener ist. Und mir als Entschädigung für die Verzögerung vielleicht noch ein Upgrade auf Business-Class anzubieten. Ist das zuviel verlangt?

So, jetzt habe ich mir das im Flieger sitzend mal von der Seele geschrieben. So langsam aber sicher sind wir auf dem Pazifik dem Sonnenuntergang entgegen geflogen und es sind jetzt noch gut 2 Stunden bis LA. Fortsetzung folgt….


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Geschützt: Maui – persönliche Reflektionen

Posted from Haiku-Pauwela, Hawaii, United States.

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Maui

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Der Flughafen von Maui sieht einladender aus als der von Honolulu. Ich fnde auch gleich den Shuttle-Bus zu meiner Autovermietung und kurz darauf sitzte ich in einem fast neuen Chevy Spark, den ich über eine deutsche Website reserviert habe (Das ist viel günstiger als es direkt in USA zu buchen, da bei den lokalen Angeboten keine Versicherug dabei ist und man diese zu horrenden Preisen extra dazu buchen muss. Die Amis selber nutzen ihre bestehende private Autoversicherung auch für den Mietwagen oder sind über ihre Kreditkarte versichert). 25 EUR pro Tag inkl. allem (Versicherung ohne Selbstbeteiligung) ist ein ziemlich guter Deal. Zumindest eine Sache, die auf Hawaii einigermassen günstig ist…

Apropos Preise: Hawaii war ja schon immer teuer, aber durch den schlechten Wechselkurs zum Euro (fast 1:1) ist es in de letzten Monaten noch mal 40 % teurer geworden. Ich habe ein einziges Hostel gefunden, dass unter 100 Dollar pro Nacht kostet (mit Schlafsaal-Unterbringung). Hotelzimmer wären nochmals deutlich teurer und 200 Dollar pro Tag nur fürs Übernachten auszugeben, würde meine Reisekasse zu stark belasten. Und da meine privaten Bemühungen einen work-against-accomodation-exchange, ein coachsurfing oder einen Schlafplatz bei Freunden von Freunden zu bekommen bisher erfolglos waren, habe ich mich auf Camping eingestellt. Auch das ist nicht so einfach, da es nicht viele Campingplätze gibt und die meisten auch mit langer Voranmeldefrist vergeben werden. Aber eine Handvoll Möglichkeiten gibt es. Allerdings habe ich keine Campingausrüstung mehr (die ich in Neuseeland und Australien hatte war schlechte Billigware und für einen längeren Aufenthalt eh nicht zu gebrauchen). Und nach kurzer Recherche stelle ich fest, dass es auf Maui auch keine vernünftigen Läden für Campingausrüstung gbit. Also was tun? Wieder durch eine Web-Recherche bin ich drauf gekommen, dass Amazon problemlos an eine beliebige Adresse in den USA liefert, sogar nach Hawaii. Man logt sich dazu ganz einfach mit den deutschen Zugangsdaten auf der amerikansichen Seite amazon.com ein, wählt eine Lieferadresse, stellt die Zahlung auf Kreditkarte ein und los gehts… Ich brauchte also nur für die erste Nacht eine Unterkunft, die ich als Lieferadresse hernehmen konnte. Das einzige Hostel unter 100 Dollar/ Nacht hat auch noch ein Bett für mich frei…. Allerdings antworten die nicht auf meine Frage, ob ich ein Paket zu ihnen liefern lassen kann. Nicht per Mail, nicht per Facebook, gar nicht. Also rufe ich von Fiji aus an und kriege eine telefonische Bestätigung, dass das ok ist. Und Amazon kriegt es auch hin innerhalb von drei Tagen zu liefern, da bin ich noch auf Samoa.

Als ich ein paar Tage später im Hostel einchecke, ist das Paket auch tatsächlich da. Aber es ist geöffnet worden, es gibt keinen Lieferschein und es fehlt eine Sache! Der Typ von der Rezeption behauptet es tue ihm sehr leid, aber das Paket sei schon so geliefert worden, d.h. in offenem Zustand. Ich traue ihm nicht so ganz, aber ich kann eh nichts beweisen. Also reklamiere ich bei Amazon und ich muss sagen, dass ich von deren Kundenservice wirklich begeistert bin. Sie antworten innerhalb einer Stunde und sagen und stellen keine weiteren Fragen, sondern versuchen mir wirklich unkompliziert zu helfen. Sie schreiben, dass sie normalerweise sofort Ersatz schicken würden, aber in diesem Fall wurde die Ware nicht von ihnen selber verschickt. Und so machen sie mir eine Gutschrift über den vollen Betrag inkl. der Transportkosten, mit dem Angebot, dass ich bei einer Neubestellung eine kostenfreie Expresslieferung erhalten würde. Fünf Minuten nachdem ich die neue Bestellung abgesendet habe, bekomme ich auch schon eine Mail, dass sie die Transportkosten gestrichen hätten und mir innerhalb eines Tages liefern würden. Was dann tatächlich auch so passiert! Man mag von Amazon ja halten was man will, aber in Sachen Kundenservice, Reaktionszeiten und kulanten Regelegungen bei Reklamationen sind sie wirklich spitze! Jetzt habe ich nicht nur eine qualitativ gute Campingausrüstung, sondern auch ein externes Powerpack zum Aufladen von Tablet und Handy. Das Tablet läuft inzwischen wieder etwas stabiler, aber so richtig zufriedenstellend ist Laufzeit nicht. Immerhin kommt es nicht mehr zu den plötzlichen Abstürzen der Batterie. Scheint an der Art des Ladens zu liegen, d.h.wenn es beim Laden Spannungsschwankungen gab, dann mag das der Akku offenbar nicht. Und Spannungsschwankungen sind ja in vielen Ländern an der Tagesordnung….

Ich könnte jetzt also campen, aber einige Tage vor der Ankunft in Maui bekomme ich eine Nachricht von Freunden von Freunden, dass ich bei Ihnen in einem Appartment unterkommen könnte. Nach der nicht so tollen Nacht in dem Tour-Ort Lahaina, bin ich sehr gewillt mir das Angebot näher anzusehen. Und ich bin sehr posititv überrascht. Es ist ein Paar mit deutsch-argentinischen Wurzeln, die ein alternatives Heilzentrum betreiben. Und da die Tochter von Chinta gerade in Thailand ist, kann ich das Appartment für die 2 Wochen haben und zahle lediglich 500 Dollar dafür. Eine schöne Wohnung, mit Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer mit grossem Flatscreen, blueray-player und 4 m2 grossem Bett….Was für ein Luxus!

Drumherum gibt es eine richtige, kleine Community mit ca. 15 Leuten und ich habe mal wieder einen wirklich guten Platz gefunden, wo ich herzlich in die Gemeinschaft aufgenommen werde. Gemeinsame Ausflüge, Gespräche, mal zusammen essen…..und sogar einen Pool für aquatic bodyork!

Mittlerweile habe ich schon eine ganze Reihe Wassersessions mit Chinta ausgetauscht und es ist richtig schön am Fliessen. Ich habe mit Ricardo und Chinta einen Badeausflug zu einem sehr versteckt gelegenen, wunderschönen Wasserfall gemacht, den ich alleine nie gefunden hätte. Wir haben einmal zu dritt und einmal zu viert bei mir gemütlich auf dem grossen Bett gelegen und zusammengekuschelt Filme geschaut. Und ich habe ziemliche Glücks- und vielleicht sogar etwas Verliebtheitsgefühle zu der 24 jährigen Monika entwickelt. Ihre Umarmungen und die ganz dezenten Zärtlichkeiten, die wir austauschen, sind der Himmel auf Erden….

Und dann gibt es noch schöne Wanderungen, eine lebendige alternative Szene, Tanzmeditionen, exctatic dance, sweat your prayers, 5 rhythms, Esoterik-Konzerte, nette offene Leute (nicht so aufgesetzt happy wie in USA Mainland, sondern vielfach mit authentischem Aloha-Spirit), schöne Beaches, halsbrecherische Surfer. Zuerst kam es mit etwas ähnlich vor, wie die kanarischen Inseln, aber es ist doch in vielem ganz anders…. Maui könnte mal wieder so ein Platz mit Hängenbleiben-Potenzial sein. Aber ich habe immer noch nicht das Gefühl, dass meine Reise schon rund und abgeschlossen ist und bin mal gespannt, was mir an der Westcoast der USA, in Kanada und Südamerika begegnet….

Chris Spheeris Konzert:

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Der wilde Nordosten:

Einmal war ich nochmal zurück in der Welt der 5-Sterne-Ressorts, weil ich abends zu einer Show wollte. Und ich habe mich dort in dieser künstlichen Luxuswelt fremd gefühlt. Schöne Strände, die aber nicht mehr das ursprüngliche Feuer des wilden Maui versprühen. In der Gegend, wo ich war, gibt es aber keine touristischen Unterkünfte und ich bin heilfroh, dass ich durch die private Unterkunft das ursprünglichere Maui erleben durfte und gute Tipps bekommen habe, wo es am wildesten und authentischsten ist. Aber ich wollte Elvis sehen! Ich dachte, dass die Amis das sicher gut drauf haben – show business! Und da ich damals als Elvis 1977 starb und sie auf einmal überall seine Musik im Radio spielten ganz begeistert davon war und als 11 jähriger zum Elvis-Fan wurde, musste ich mir dieses Spektakel geben….

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Inzwischen ist mein Musikgeschmack etwas differenzierter geworden, aber ich höre immer noch gerne Elvis – ab und zu… Und der Elvis Imitator, der abwechselnd in Las Vegas, Honolulu und auf Maui auftritt, war wirklich gut. Ich dachte Elvis ist wieder auferstanden!

Tourismus Gebiet im Südwesten:

Südosten:

Das einzige, was ich lieber nicht so genau anschauen möchte, ist meine Kreditkartenabrechnung. Aberi eines ist klar: Hawaii wird mit grossem Abstand bisher meine teuerste Location sein!

Beaches an der Nordküste:

Vulkagebirge im Zentrum des Westteils, zwischen 2000 und 3000 m hoch:

Nordwesten:


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Einreise in die USA – erstmals von Westen kommend

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Wer glaubt, die USA seien eine führende Weltmacht, wirtschaftlich und technologisch ganz vorne mit dabei, der sitzt wahrscheinlich einem Mythos aus dem vergangenen Jahrhundert auf. Wenn man zuvor in Asien war, dann merkt man deutlich, wer inzwischen die Standards setzt.

Wenn man sich als Möchtegern-Weltpolizist aufspielt und als jemand dessen Ideologie von freier Marktwirtschaft ein so hohes Gut ist, dass es gerne auch ausserhalb des Landes mit Waffengewalt verteidigt wird, der braucht sich nicht wundern, dass er sich selbst an die Security-Kette legt aus ständiger Angst vor bösen Terroristen.

Teil 1: Die Einreisebestimmungen

Um sich für eine eventuelle Einreise für die USA bewerben zu dürfen, muss man inzwischen eine ganze Reihe an Kriterien erfüllen. Man muss einen Pass haben mit biometrischen Daten auf einem Chip, man muss die Daten dieses Passes einige Tage vor der Einreise online registrieren (ESTA). Wenn man ein online-approval hat, heisst das noch nicht, dass man ein Visum erhält, man erwirbt lediglich das Recht ein Flugzeug Richtung USA besteigen zu dürfen. Und ausserdem braucht man ein Rück- oder Weiterflugticket, dass innerhalb von 90 Tagen einen wieder aus dem Land weist und zwar ganz weit weg: Canada, Mexico oder die Karibik reichen da nicht aus. Und dieses Ticket darf sogar nicht erstattungsfähig sein, denn sonst könnte man ja auf die Idee kommen mal so eben ein Ticket zu erwerben und es nach der Einreise gleich wieder zu stornieren. Auch wenn man gar keine 90 Tage in den USA bleiben will, sondern nach ein paar Wochen auf nach Canada möchte – ein Land das einem ganz easy ein Visum für 6 Monate ausstellt – dann kommt man damit offiziell nicht durch. Ich habe die Bestimmungen im Wortlaut gelesen und dann noch in Internetforen über die Praxis recherchiert und gepostet. Die Amis meinen es tatsächlich ernst und verweigern schon gerne mal die Einreise, wenn man nicht alles korrekt berüchsichtigt hat. Also habe ich brav genau 90 Tage nach der Einreise in Honolulu mir schon mal ein Ticket von Toronto (Canada) nach Cuzco (Peru) besorgt. Eigentlich möchte ich den September evtl. noch in Canada bleiben, aber das geht nur, indem ich den Flug umbuche, da ich das frühere Datum für die USA-Einreise brauche. Aber die Umbuchung des Fluges ist immer noch günstiger und sicherer möglich als sich für ein Vorab-Visum für die USA zu bewerben. Ein grosser Papierkrieg, dann muss man auf einen Termin für ein persönliches Gespräch in einer US-Botschaft warten (was auch mal länger dauern kann), ist eine ganze Menge Geld los und der Ausgang ist ungewiss…

Teil 2: Die tatsächliche Einreise

Kontrolliert wird vorm Abflug lediglich die ESTA, nach einem Weiterflugticket fragt bei Fiji-Airways niemand. Als wir kurz nach Mitternacht in Honolulu landen (Und täglich grüsst das Murmeltier, schon wieder ist es Freitag, der 05. Juni, da wir die internationales Datumsgrenze überflogen haben) bin ich unter den ersten 20, aber die laufen so langsam, dass ich mit meinem nach fünfstüdigem Stillsitzen genährtem Bewegungsdrang, die 20 locker überhole und als erster bei der Immigration stehe. Der Beamte asiatischer Abstammung ist nett und ausserdem bin ich bei solch offiziellen Situationen meist betont freundlich und setze einen lockeren smalltalk auf. Die üblichen elektronischen Fingerabdrücke und ein Foto vom Gesicht, eine kurze Frage wie lange ich in Hawaii bleibe, und schon habe ich nach noch nicht mal zwei Minuten ein 90 Tage-Visum im Pass. Na also, geht doch! Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir den ganzen Zinnober mit monatelang im Voraus gebuchten Flügen sparen können, aber man weiss ja nie an wen man gerät (vgl. die Schikanen bei der Einreise nach Neuseeland…)

Teil 3: Zeit totschlagen in Honolulu international airport

Kurz nach Mitternacht sind wir gelandet. 20 Minuten später stehe ich mit meinem Gepäck und einem gültigen Visum im Pass in der lauen Nachtluft von Honolulu Airport und überlege, wie ich die Zeit bis zu meinem Anschlussflug nach Maui um 7 Uhr überbrücke. Ich hatte gedacht, dass es auf einem internationalen Flughafen, zumal in einem Land wie den USA, eine öffentliche Lounge gibt mit Bars, Cafes, Restaurants und Shops die alle 24/7 geöffnet sind. Ich hätte schon noch Lust auf kühles Bier und einen ordentlichen amerikanischen Burger mit Pommes, und ausserdem würde ich mir gerne eine SIM-Karte für mein Handy kaufen. Aber nichs von alledem ist möglich. Der Airport – der gar nicht so klein ist – ist wie ausgestorben und es ist wirlich alles, und damit meine ich ALLES, geschlossen. Und das blöde ist, dass ich noch nicht mal frei herum laufen darf, wo ich möchte. Alles ist abgesperrt und ich werde von einem officer mehr oder weniger freundlich darauf hingewiesen, dass ich mich zu dem gekennzeichneten Bereich in Terminal 5 zu begeben habe. Dort haben sie eine kleine Ecke geöffnet mit Sitzgelegenheiten, in dem ca. 50 Leute, die in der gleichen Situation sind wie ich, zusammen gepfercht haben. Die Lust ist stickig und Kinder toben herum, kein angenehmer Ort, um noch eine Mütze Schlaf zu kriegen. Es gibt nichts zu trinken dort und gerade mal eine funktionierende Steckdose, der Rest ist kaputt. Freies WLAN, wie mittlerweile auf fast allen Flughäfen verfügbar, gibt es in Honolulu natürlich auch nicht. Nach einige Diskussionen mit dem Wachpersonal darf ich mich draussen im Freien, neben der Raucherecke, aufhalten. Da ist die Luft immer noch beser als drinnen. Und so legen ich mich einfach auf das Pflaster mit meinem Gepäck als Kopfkissen und versuche ein wenig zu dösen, was aber nicht wirklich gelingen mag, da in der Nähe laute Maschinengeräusche von irgendeiner Nachtbaustelle rüber dröhnen. Ab 4 Uhr wird der Autoverkehr stärker und dann werden auch die Absperrungen geöffnet und man darf sich wieder frei bewegen. Die ersten vereinzelten Flüge werden abgefertigt. Aber nach wie vor hat kein Caffee geöffnet…..

Zumindest finde ich jetzt nach einigem Suchen eine funktionierende Steckdose, so dass ich ein wenig an meinem Blog schreiben kann.

Um 5:30 Uhr wird es hell und dann kann ich auch einchecken für meinen nächsten Flug. Eine Stunde später ist boarding und ich besteige eine etwas klapprige Propellermaschine. Der Pilot lässt den Motor im Stand aufheulen und macht einige Tests und befindet dann, dass er mit dieser Maschine lieber nicht fliegen möchte. Also wieder alle aussteigen, eine weitere halbe Stunde warten und dann starten wir schliesslich nach Maui.


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Reisekosten Samoa

Hier kommt die Ausgabenübersicht für Samoa

Durchschnittlicher Tagessatz für Unterkunft, Essen, Transport, Eintrittsgelder:

70 EUR x 8 Tage = 561 EUR (gerundet)

Extras: Keine

Dies entspricht durchschnittlich 2100 EUR / Monat

Obwohl Samoa eigentlich ein günstigeres Südseereiseziel ist als Fiji, habe ich dort mehr als doppelt so viel ausgegeben. Aber das liegt an der Art des Reisens. Mietwagen und einfache Unterkünfte sind eben teurer als ein privater Austausch Unterkunft+Essen gegen Arbeitsleistung, selbst dann, wenn wir auf Samoa überwiegend zu dritt unterwegs waren.


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