El Bolson – Ex-Hippies, Earthships und mehr

Posted from Address not found.

Nach Bariloche macht die Ankunft in El Bolson erst mal einen guten Eindruck. Ein beschauliches Städtchen- eher etwas „angegefreakt“ mit netten Cafes die Govinda, Ganesh, etc….. heissen.

Die Nahverkehrssituation ist genauso schlimm wie in Bariloche. Es gibt zwar einen Fahrplan, aber der ist nicht verlässlich. Ich kaufe noch im Supermarkt ein, um es gerade rechtzeitig vor der Abfahrt des Buses zu schaffen, der mich die 3 km bis zu meinem Hostel bringt…. und warte dann 40 min mit der Unsicherheit, ob er überhaupt kommt. Im Fahrplan steht er fährt 13:45 Uhr eine Einheimische meint er fährt gegen 14 Uhr (oft auch gar nicht) und tatsächlich kommt er dann um 20 nach zwei.

Das Hostel liegt recht nett mit einem grossen Garten, aber die nahe Hauptstrasse dröhnt doch ziemlich herüber. Aber die Gastgeber sind sensationell freundlich und schaffen eine tolle Atmosphäre – man merkt sie machen den Job mit Leib und Seele. Abends wird das Asado angeschmissen und ich kann mein Bife de Chorizo dazu legen und habe nette Gesellschaft. Jorge, der Besitzer des Hostels bemerkt, dass es zwar früher mal ein Hippie-Town gewesen sei, aber nun kommerzialisiert wäre: „Wenn ich ihm einen echten Hippie zeigen könnte….“. Er meint es sei nur noch ein Marketing-Instrument sich als Hippie zu verkleiden, um mehr Umsatz zu machen… Es erinnert mich etwas an das Tollwood-Festival in München.

Am kommenden Tag erkunde ich den Ort und schaue mir ein Earthship-Bauwerk an, das gerade fertig gestellt wurde. Eine etwas einfachere Ausführung als das Projekt in Neuseeland und durch die Tatsache, das es als Hotel betrieben wird, stellt eine besondere Herausforderung dar, da das Nutzerverhalten ziemlich unvorhersehbar ist. Aber auch hier das gleiche Prinzip: Regenwasser wird eingefangen und mehrfach verwendet: Zuerst zum Duschen, dann zum Bewässern des Indoor-Gartens, dann als Klospülung, dann über einen Tank mit aktiven Bakterien als Outdoor-Gartendünger. Als Trinkwasser und zum Auffüllen des Tanks in der trockenen Jahreszeit wird jedoch Stadtwasser verwendet. Um hier auch Regenwasser zu verwenden müsste ein aufwändigerer Filter installiert werden. Die Solarthermie-Anlage ist auch recht klein gehalten und nur mit 300-Liter Speicher. Bei schönem Wetter durch die Vakuumröhrenkollektoren kein Problem, aber bei bewölktem Wetter wird über Gas zugeheizt. Und die 12 V-Photovoltaik-Anlage dient nur zum Antrieb der Wasserkreislaufpumpen, ansonsten ist die Anlage ans städtische Stromnetz angeschlossen, mit dem auch die Batterie der Solaranlage ggf. nachgeladen wird, um eine zu starke Entladung zu verhindern. Schön sind auch die Jurten, dei als zusätzlicher Wohnraum dienen:

Ich mache noch einen Ausflug zum nahegelegenen Lago Puelo:


Posted in standard by with 2 comments.

Pingbacks & Trackbacks

    %d Bloggern gefällt das: