Internetsucht und Faszination Rishikesh

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Durch den Strassenlärm wache ich trotz Ohropax schon vor 7 Uhr auf. Obwohl es erst 3 Uhr deutscher Zeit ist, fühle ich mich doch schon recht frisch und ausgeruht.

Der erste Gedanke ist mal eben kurz die Mails zu checken. Aber das WLAN macht was es will und das ist nicht viel. Zwischendurch funktioniert es mal aber unendlich laaaangsaaaam. Und dann ist immer wieder die Verbindung unterbrochen. Ob das mit den häufigen Stromausfällen oder mit der mangelnden Reichweite in mein Zimmer zu tun hat ist mir unklar. Macht jedenfalls nicht wirklich Spaß. Während des Frühstücks breche ich dann den 3.Versuch ab die open-street-map India (195 MB) herunter zu laden nach einer Stunde ab…
Jetzt habe ich Lust die Gegend zu erkunden. Und im Hinterkopf habe ich, ob ich nicht vielleicht dabei eine ruhigere Unterkunft in Flussnähe mit besserem WLAN auftreiben kann…40462096622521213_mRYKn3oq_f

Ich geniesse es in dieses pralle Leben einzutauchen. Tempelgesänge, vertraute Mantras, Bettelsadhus, Pilger und zwischendurch auch ein paar Touris. Ich sehe so einige Raftingboote durch die Stromschnellen rauschen und das macht mir Lust mich auch mal danach umzusehen. Das Wetter soll die nächste Zeit auf jeden Fall mit über 30 Grad recht angenehm für eine vielleicht doch recht erfrischende Flussfahrt werden.

Stundenlang lasse ich mich durch die verschiedenen Gegenden treiben und kann mich nicht sattsehen. Und es ist schön da so mittendrin zu sein, alles hautnah zu spüren…

Und nachdem ich so ziemlich überall gewesen bin finde ich auch ein anderes Zimmer, direkt am Fluss gegenüber von Stromschnellen und in unmittelbarer Nachbarschaft von so einigen Meditationszentren (Dev Ganga Guesthouse). Aber lieber Wasserrauschen und Bhajans als Autolärm…

Dann mache ich mich auf nach Downtown-Rishikesh, wo ich im Internet einen Vodafone-Shop gesehen habe. Ich brauche unbedingt eine lokale SIM-Karte! Dafür habe ich mir ja schliesslich extra ein Dual-Sim-Handy gekauft… Internetsucht lässt grüssen. Vielleicht wäre es wirklich mal eine spannende Herausforderung einige Tage offline zu sein? Da heute Feiertag ist (Geburtstag von Mahatma Gandhi) klappt es mit der Aktivierung der Karte im ersten Shop nicht, da dazu ein Anruf bei Vodafone erforderlich ist, die am Feiertag nicht arbeiten. Der ursprüngliche Shop. den ich im Internet gefunden habe, war auch nicht aufzufinden im realen Leben… Aber so schnell gebe ich nicht auf. Ich finde noch einen Shop, der vorab aktivierte SIM-Karten hat, was dann nach einigem Hin- und Her auch tatsächlich funktioniert, nachdem sich ca. 5 verschiedene Männer unter meiner Assistenz durch die deutschen Konfigurations-Menüs meines Handies gewühlt haben und auch noch für mich die nichtenglischen Konfigurations-SMSe entschlüsseln. Sehr hilfsbereit die Menschen hier! Nur haben die in diesem Shop seltsamerweise keine Prepaid-Internet-Pakete mehr, aber zumindest das telefonieren und simsen funktioniert schon mal. Und durch die vorab aktivierte Karte komme ich auch noch um die für Ausländer recht bürokratische Registrierungsprozedur herum, die sie im ersten Shop von mir verlangt haben (2 Passbilder, Kopie von Pass und Visum, Nachweis sowohl einer ausländischen als auch einer indischen Adresse). Im nächsten Shop erstehe ich dann ganz stolz 1 GB-Highspeed-Datenvolumen (3G) für stolze 248 Rupien (3,18 EUR).

Dann werde ich angezogen von Hare-Krishna-Gesängen zu einer Sonnenuntergangs-Puja geleitet, wo sich einige Hundert Menschen versammelt haben, von denen einige sogar im Fluss plantschen. Scheint auch irgendwas mit Gandhis Geburtstag zu tun haben und mit einen Swami mit Bart und langen Haaren, der die Segnungen und Gebete leitet.

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Als ich ins Hotel zurück will, stelle ich fest, dass ich meinen Schlüssel irgendwo unterwegs verloren habe. Aber zum Glück kein Drama – es findet sich ein Ersatzschlüssel und wahrscheinlich muss ich noch nicht mal was dafür zahlen…


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