Was mich an Kanada nervt

Die Verschlossenheit der Leute. Ich bin kaum in Kontakt gekommen, war viel alleine und es haben sich noch nicht mal small talks entwickelt. Da ist es in den USA einfacher zumindest oberflächlich in Kontakt zu kommen. Die Kanadier sind eher Individualisten oder Familienmenschen, die es gewohnt sind mit grossem Abstand zum Nachbarn zu leben – zunächst mal räumlich und dann auch innerlich. Leben und leben lassen, sich möglichst nicht einmischen.

In Toronto ist es ein anderes Lebensgefühl, mehr Interaktion auf engerem Raum, aber in der Weite des Landes und in den Kleinstädten ist es eher trostlos, wenn man keinen Menschen kennt. Einzelne Ausnahmen natürlich ausgenommen.

Die ambivalente Haltung zur sogenannten „first nation“, d.h. der indiginen Bevölkerung. Offiziell wird das indigene Erbe geehrt, aber wenn man sich faktisch die Lebensbedingungen der Indianer anschaut, dann graust es einem. Sie leben oft am unteren Niveau der Skala und saufen Und die meisten weissen Kanadier schimpfen über ihre rothäutigen Landsleute: Faule, besoffene Sozialschmarotzer….

Manchmal hat das Land etwas Düsteres: So die Unheimlichkeit dieses Highways, wo viele Frauen, die per Anhalter unterwegs waren einfach verschwanden oder später missbraucht tot aufgefunden wurden.

Die Ausbeutung der Natur: Was Fracking mit der Landschaft macht oder der Bergbau ist oft traurig anzusehen.

Ein gewisses Phlegma der Leute. Sie nehmen erst mal alles hin, interessieren sich wenig und erst wenn es politisch ganz dicke kommt, dann kriegen sie es mit. Aber die Reaktionszeit ist lange. Die Kanadier analysieren erst mal lange, bevor sie eine Aktion machen – ganz anders als die empirisch-schnellen US-Amerikaner…

Ähnlch wie in den USA die weitgehende Abwesenheit von öffentlichen Transportmitteln und die damit einhergehende Abhängigkeit vom Auto.


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