Neujahr: Ab in den Süden

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Am Sylvesternachmittag beginne ich mal so langsam meine weitere Reise zu planen. Und ich merke, dass es in der Hauptferienzeit gar nicht so einfach ist bezahlbare Unterkünfte zu buchen, bzw. noch einen Platz im Bus zu ergattern. Ergebnis: Entweder ich fahre bereits am Neujahrstag los, oder dann erst eine ganze Woche später. Ich entscheide mich für erstere Option, da ich ja schon über 2 Wochen in La Plata bin und es Zeit wird weiter zu ziehen.

Mora hat mir eine nette, handgemalte Karte angefertigt mit Tipps für meinen Roadtrip:

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Da es jeweils nur noch ganz wenige freie Unterkünfte und Sitzplätze im Bus gibt, plane ich gleich mal die nächsten 10 Tage voraus. Und das in einem Land wie Argentinien…..ob das wohl gut geht?

Die erste Station ist San Martin de los Andes. Von La Plata aus ist ausgebucht, aber von Buenos Aires geht noch was. Gut 20 h Busfahrt für ca. 1600 km. Ich plane ausreichend Pufferzeit ein, um am zentralen Busbahnhof in Buenos Aires, dem Retiro anzukommen. Dort wird mein Bus lange nicht angezeigt und dann gibt es einen, der um 20:15 statt 20:20 Uhr bei gleichem Ziel mit der gleichen Busgesellschaft einfährt. Als ich einsteigen will, erfahre ich, dass dies nicht mein Bus ist und der um 20:20 Uhr wegen technischem Defekt ausfällt. Ich soll dringend beim Schalter vorbei schauen. Na toll! Warum gebe ich eigentlich bei der Buchung meine Mailadresse und Handynummer an, wenn nicht für solche Fälle? Am Schalter erfahre ich, dass ich auf einen anderen Bus um 21:00 umgebucht wurde, der allerdings mit Neuquen ausgeschildert sei. Ich frage, wie sich das auf die Fahrtzeit auswirkt und ob ich umsteigen muss? Nein, ich müsse nicht umsteigen und ausserdem würde dieser Bus eine direktere Route nehmen, so dass ich etwa zur selben Zeit ankommen würde. Also gut…. Aber natürlich ist meine Sitzplatzreservierung weg und sie wollen mich erst im unteren Stock ganz hinten unterbringen, wo einem die Aircondition die ganze Zeit lärmend in den Nacken bläst. Ich protestiere und kriege noch einen ganz guten Platz im zweiten Stock.

Der Bus klappert so ziemlich alle westlichen Vorstädte von Buenos Aires ab und es dauert bis 13 Uhr am nächsten Tag bis wir Neuquen erreichen. Es kommt keine Info, wie das mit der Weiterfahrt laufen soll. Auf Nachfragen erfahre ich, dass wir den Bus wechseln müssten, jedoch der andere schon bereit stünde. Dies ist natürlich nicht der Fall und es dauert noch mal eine halbe Stunde, bis der nächste Bus kommt. Es wird dann auch bald Mittagessen serviert und ich frage ob es Wein gibt. Der Stewart fragt erst ganz beflissen, was für einen ich denn gerne hätte – rot oder weiss? Als ich sage ich hätte gerne einen roten, merke ich dass er mich auf den Arm nehmen wollte. Es gibt Sprite oder Sprite. Ich sage, dass es im letzten Bus jedoch diese Auswahl von Wein, Bier, Whiskey, Kaffee, etc.. gegeben hätte. Er erwiedert, dass sei bestimmt ein anderes Busunternehmen gewesen und nennt einige Namen der Konkurrenz. Nein, ich versicher ihm dass es das gleiche Unternehmen gewesen sei. Er zuckt mit den Schultern – ich trinke Sprite….

Der Bus macht noch zahlreiche weiter Stopps und die geplante Ankunftszeit von 16.30 Uhr ist schon lange überschritten und die Berge sind noch nicht mal von Ferne zu sehen. Endlose Weiten der Pampa! Topfeben…

Um 20:30 Uhr kommen wir schliesslich in San Martin an.

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Ich hatte dort nur einen Tag eingeplant und der ist schon fast vorüber. Am nächsten Morgen um 10:30 Uhr geht es bereits weiter. Aber die guten Nachrichten sind, dass wir soweit nach Südwesten gefahren sind, dass die Sonne mehr als eine Stunde später untergeht, d.h .erst um viertel nach Neun und auch um Zehn ist es noch ein wenig dämmerig.

Also geniesse ich einen kleinen Abendspaziergang und gehe anschliessend Pizza essen. Dazu gibt es „cerveza artesanal“ – nein das ist kein künstliches Bier, sondern Bier von kleinen unabhängigen Brauereien, was bisweilen deutlich besser als das allgegenwärtige Quilmes ist. Auf dem ersten steht auf dem Etikett „Rauchbier“ und das zweite ist ein „Weizenbier“ – ziemlich gut, aber auch teuer.

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Es ist Samstagabend, weihnachtliche Sommerhochsaison und der Ort brummt. Vieles erinnert an Tirol, nicht nur die Skiwerbung:


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