Mein Leben in Rishikesh

Gestern habe ich mein erstes Bad in „Mother Ganga“, dem heiligen Ganges genommen. Das Rafting hat Spaß gemacht und auch das Aussteigen aus dem Boot und nebenher schwimmen. Bei 33 Grad Lufttemperatur ist das Wasser wohltuend frisch, da es hier noch relativ direkt aus dem Himalaya kommt. Rishikesh liegt an der Stelle, wo sich aus dem Flachland Nordindiens die ersten grünen Berge erheben.

Der Fluss hier hat eine gewaltige Kraft und wir paddeln mit vereinten Kräften duch so einige heftige Stromschnellen hindurch, so dass bald alle klitschnass sind. Und bei einer Stromschnelle lädt der Guide uns ein durch die Wellen zu schwimmen. Ich frage nur kurz „is it safe“ und schon bin ich in den Wellen, die mit rund 2 m Höhe doch höher als vermutet sind. Trotz Schwimmweste drückt es mich immer wieder kurz unter Wasser und so komme ich unfreiwillig in den Genuss die Trinkwasserqualität zu testen. Aber toi toi toi, auch heute mittag – am Tag danach- zeigt mein Verdauungssystem noch keinerlei Störungen an. Ansonsten habe ich sogar alles Leitungswasser durch meinen Keramikfilter geschickt und das offene Wasser in den Restaurants lieber stehen lassen. Offenbar scheine ich mich so langsam zu akklimatisieren….

Die letzten Tage bin ich viel herumgeschlendert, aber nicht mehr so viel wie am ersten Tag. Vom Balkon aus, der vor meinem Zimmer ist, kann ich das Leben auch beobachten und nebenher lesen oder an meinem Tablet tippen. Diesen Blog jetzt so aufzusetzen, dass er einigermassen vorzeigbar ist, war einige meiner Hauptbeschäftigungen…. Schliesslich ist das meine erste selbstererstellte Website und das autodidaktische Lernen braucht Zeit, Ausdauer und Geduld. Aber das Schöne ist, dass mich niemand ausser meinem eigenen Ehrgeiz antreibt und ich mich in Ruhe durchwühlen kann. Nur ein paar Punkte habe ich bisher nicht lösen können: Zum einen ärgert mich WordPress mit der Seitenmenü-Konfiguration, d.h. die Reihenfolge lässt sich trotz entsprechendem Befehl nicht ändern und auch wenn ich eine Seite lösche oder auf privat setze, bleibt sie trotzdem im Menü. Und zum anderen entstehen bei der Erstellung von Galerien unschöne Lücken, die ich noch nicht wegbekommen habe. Vielleicht liegt das ja an der Bedienung per Android-Tablet. Werde ich demnächst mal mit einem richtigen PC in einem Internet-Cafe checken. Oder hat jemand aus der geneigten Leserschaft einen Tipp für mich?

Heute ist erstmal mein letzter Tag in Rishikesh. Morgen geht es in die Berge! Ich werde zu Ravi fahren, einem Bergführer, der Touren organisiert und ein kleines Camp auf 2000 m Höhe in dem kleinen Dorf Barsu betreibt. Ein Freund von mir aus München, der einige Jahre bei Siemens in Delhi gearbeitet hat, kennt Ravi und hat ihn mir wärmstens empfohlen… Die Fahrt wird sicherlich spannend. Durch Erdrutsche während der Monsunzeit scheint der Strassenzustand wohl derzeit sehr schlecht zu sein, so dass der Bus für die 172 km  bis Uttarkashi 9-10 Stunden brauchen soll. Dazu müsste ich spätestens um 6 Uhr morgens am Busbahnhof sein. Ich entscheide mich für die etwas teurere Variante und buche einen Platz in einem Sammeljeep, der angeblich nur etwa 6 Stunden braucht. Mal schauen, wie ich von dort dann noch die letzten 40 km bis in dieses kleine Dorf komme….

Könnte gut sein, dass dies für die nächsten 2-3 Wochen mein letzter Eintrag sein wird. Ich vermute mal, dass es dort in den Bergen schon mit der Stromversorgung abenteuerlich sein könnte, geschweige denn mit der Internetverbindung…

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Mein Lieblingscafe am Fluss: Freundliche Bedienung, chillige Atmospähre, fantastische Aussicht, schnelles WLAN. Hier tröpfeln die Stunden so angenehm dahin, dass auf einmal wieder ein ganzer Tag vergangen ist. Es lebe die Entschleunigung!


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