Vang Vieng

Posted from Address not found.

In Vang Vieng bin ich wieder auf der Haupttouristenroute gelandet. Eindrucksvolle Karstberge, schöne Flusslandschaften, nette Restaurants, Bars, Hostels, Party-Szene….

Ich finde ein schönes Zimmer am Ortsrand, abseits des Trubels für nur 8 EUR inkl. Frühstück. 20 Quadratmeter gross, sauber, vier Meter lange Fensterfront mit vorgelagerter Terasse und Blick nur ins Grüne. Der Wirt kommt aus Sydney und ist nett und unkompliziert wie eigentlich alle Australier, die ich bisher getroffen habe.

Dieser schöne Ort zum relaxen ist daran „schuld“, dass ich gleich vier Tage bleibe und meine Zeit in Thailand auf der Insel dadurch schrumpft, da ich ja am 29.12. nach Melbourne fliege, aber egal. Das Leben findet schliesslich hier und jetzt statt und morgen ist weit weg…

Spaziergänge, Höhlenbesichtigungen, Radtour, Kajak fahren, auf grossen Schwimmreifen durch Unterwasserhöhlen paddeln, Spaghetti mit Tomatensauce essen, viele Beerlaos trinken und dann ist es soweit: Ich entdecke ein deutsches Restaurant geführt von einem Thai, der 34 Jahre in Freiburg gewohnt hat. Und ich geniesse die Dekadenz in Laos ein deutsches Schnitzel mit deutschen Bratkartoffeln, das auch noch so (gut) schmeckt wie in Deutschland zu geniessen. Ansonsten belächele ich ja die Mallorca-Touris, die auch auf Reisen alles genauso haben wollen wie daheim (mit Ausnahme von Sonne und Meer…), und jetzt hatte ich selber mal so einen Anfall..

Morgen geht dann wieder über die Grenze nach Thailand und anschliessend mit dem Nachtzug nach Bangkok. Dort möchte ich einen Ex-Kollegen treffen, den ich immer sehr geschätzt habe und dann anschliessend wieder mit dem Nachtzug in den süden Thailands fahren und von dort mit dem Schiff rüber nach Koh Phangan….. Ich bin jetzt reif für die Insel!

 

 

 

 


Posted in standard by with comments disabled.

Vieng Xai

Posted from Address not found.

Ein nettes, kleines Städtchen – relativ unscheinbar, d.h. auf de ersten Blick sieht man ihm die grosse Bedeutung für die laotische Geschichte nicht an.

Eine leicht hügelige Landschaft mit kleinen Seen, wie von einem Landschaftsgärtner liebevoll gestaltet. Rundherum überall eindrucksvolle, bewachsene Karstberge. Jetzt weiß ich woher der Regisseur des Films Avatar seine Inspirationen bekam…

Später erfahre ich, dass die hügelige Landschaft durch das neunjährige Dauerbombardement der Amis entstanden ist. Jetzt ist es alles nett bewachsen und von hübschen kleinen Seen durchzogen. Aber wehe man weicht von den Wegen ab, da lauern immer noch Abertausende von nichtexplodierten Bomben, die jederzeit hochgehen können…

Obwohl ich mich ziemlich beeilt habe noch rechtzeitig für die geführte Tour durch die Höhlen anzukommen, schaffe ich es nicht rechtzeitig, denn um 16 Uhr ist schon alles zu.

Irgendwie ist die Temperatur nicht so gemütlich. Nur 16 Grad und etwas regnerisch. Apropos Regen: Bisher habe ich auf meiner Reise nur einmal Regen/Schnee gehabt, und das in mittlerweile schon deutlich über 2 Monaten….

Auf der Suche nach einem brauchbaren Restaurant lande ich schliesslich bei einem Inder mit vorzüglichem Curry! Jetzt war ich so lange in Indien und nur 1 Woche in Laos, aber ich bin froh wieder indisch zu essen. Viel besser!

Am nächsten Morgen um 9 Uhr mache ich die sehr interessante Führung durch die Höhlen mit. Im Krieg ist hier eine richtige Höhlenstadt entstanden, wo bis zu 20000 Menschen wohnten und Schutz vor dem 9 Jahre dauernden Dauerbombardement fanden. Bücher von Lenin, Sitzungsraum des Politbüros – die Füher damals waren schon ziemlich am Vorbild Sowjetunion orientiert. Parallel zu den persönlichen Erklärungen gibt es einen Audioguide mit Orignial-Zeitzeugen-Interviews, die das ganze schon sehr plastisch und anschaulich machen.

Die kommunistische Ära wird aber auch ziemlich idealisiert und sehr verklärt immer wieder die hohen menschlichen Ideale und die Solidarität heraus gestellt. Dass nach dem Krieg die Umerziehungslager der Kommunisten für die Andersgläubigen auch nicht unbedingt von grosser Menschlichkeit geprägt waren, wird hier nicht erwähnt…

Ich fahre dann an diesem Tag noch fast 200 km. Die letzten 2 Stunden davon in Kälte, Dunkelheit und Nebel mit Sichtweite von teilweise nur 20 m durch die doch recht hohen Berge, weil einfach kein Guesthouse auftauchen will.

Um 19:30 Uhr komme ich in einem kleinen Ort mit einer ziemlich heruntergkommenen Absteige an, aber ich bin froh ein Bett und ein Dach über dem Kopf zu haben. Die Hygenie-Standards muss man auf Reisen halt manchmal auch zurück schrauben können. Kulinarisch ist hier auch mal wieder nur Nudelsuppe geboten, aber mittlerweile behersche ich die Technik diese Mahlzeit mit Löffel und Stäbchen einigermassen gesittet in meinen Mund zu befördern.

Am folgenden Tag habe ich dann noch 310 km bis Luang Prabang, die ich an einem Tag schaffen möchte. Ich habe die Miete des Motorrads eh schon um einen Tag verlängert. Die Strassen sind aber auf dieser Strecke relativ gut, so dass ich komfortabel bis eine Stunde vor Sonnenuntergang schaffe. Allerdings bin ich auch schon um 6:45 Uhr aufgebrochen… Um mir ein Nudelsuppenfrühstück zu ersparen, bin ich morgens erstmal eine Stunde bis Phonsavan gefahren und in einem Touri-Kaffee ein hervorragendes westliches Frühstück genossen…

 

 

 

 


Posted in standard by with comments disabled.

Nong Khiew

Posted from Address not found.

Jetzt freue ich mich schon, dass das Motorrad chinesischen Fabrikats, das ich in Luang Prabang ausleihe in wesentlich besserem Zustand ist, als die Mühle in Indien (das sollte sie auch, denn schliesslich kostet sie mit mit 24 EUR/ Tag auch fast das fünffache!), aber kaum bin ich 3 km gefahren und gebe beim ersten Überholvorgang so richtig Gas, da macht es „pling“ und dann geht gar nichts mehr. Ich gucke etwas dumm aus der Wäsche und frage mich, warum die Maschine keine Kraft mehr aufs Hinterrad gibt, bis ich schliesslich merke, dass ich die Kette verloren habe….

Na gut, weit bin ich ja noch nicht gekommen, also rufe ich schnell den Verleiher an und eine Viertelstunde später ist der Mechaniker mit einer Ersatzmaschine da. Ich dachte erst er repariert vor Ort, aber per Zeichensprache gibt er mir zu verstehen, dass ich einfach das Bike wechseln soll. Mit dem anderen bin ich erst nicht so ganz happy, weil es etwas klappriger daherkommt, aber mit den Tagen gewöhne ich mich zunehmend dran und am fünften Tag und nach über 1000 km bin ich schon richtig geschmeidig und flott in den Kurven damit unterwegs…

Die 140 km bis Nong Khiew vergehen wie im Flug. Von solchen Strassen können die Inder nur träumen! Bei ausreichender Sicht auf potenzielle Schlaglöcher voraus, kann ich sogar bis zu 100 km/h fahren! Ab und zu muss ich dann doch mal abrupt bremsen und gemächlich über unasphaltierte Schlaglochpiste holpern, aber meist ist der Asphalt wunderbar glatt und es macht Spaß durch die kurvenreiche Bergwelt zu surfen.

Nong Khiew ist ein Traum! Die Bilder sprechen für sich.. Wenn ich das Motorrad nicht dabei hätte, dann könnte ich hier gut und gerne ein paar Tage einfach relaxen und Wanderungen unternehmen. Aber natürlich nur auf ausgetretenen Pfaden, denn Laos ist nach wie vor übersäht von Blinggänger-Bomben. Im Durchschnitt gibt mehr als 40 Jahre nach Kriegsende immer noch ein Todesopfer täglich. Meist spielende Kinder oder Bauern, die auf dem Feld arbeiten. Es wird noch über 20 Jahre dauern, bis zumindest die Agrarflächen soweit gesäubert sind, dass bei der Landwirtschaft keine unmittelbare Lebensgefahr mehr herrscht. Zwischen 1964 und 1973 warfen die Amis pro Einwohner 2000 Tonnen Bomben über Laos ab – angeblich mehr als im gesamten 2. Weltkrieg insgesamt an Bomben eingesetzt wurde. Sie wollten Vietnam und Laos ja „in die Steinzeit zurück bomben“ und gaben damals 2 Millionen Dollar täglich dafür aus, ganze 9 Jahre lang.  Und die armen Laoten wussten gar nicht wie ihnen geschah, die meisten hatten noch nie von Amerika gehört und rechtschaffen nach buddhistischen Prinzipien gelebt. Warum wurden sie so bestraft, für was???

Man sollte meinen, dass anständige Menschen dann irgenwann ein Einsehen haben und zumindest dafür sorgen, dass sie das wieder aufräumen, was sie verbockt haben, aber ausser ein paar Alibi-Dollars läuft da gar nichts. Die USA geben noch bis heute angeblich mehr Geld dafür aus mit grossem Aufwand nach den Gebeinen von gefallenen Soldaten zu suchen, als dafür den explosiven Müll zu beseitigen, den sie überall in Laos hinterlassen haben. Und dann war das noch nicht mal ein offizieller Krieg, sondern ein „secret war“.

Je mehr ich auf meiner Reise von dieser Geschichte erfahre, die sich in meinen Kindheitstagen abgespielt hat, desto wütender werde ich wieder einmal auf die selbsternannte Weltpolizei USA! WTF (What the fuck!) are you doing in a country so far away from your homeland!

Aber genug über die Amis abgelästert. Etwas schweren Herzens breche ich am nächsten Mittag auf zur nächsten Station meiner Reise. Wunderbare fast unbefahrene kleine Strassen! Als ich Mittagspause in einem der wenigen Restaurants mache, treffe ich zwei Radler: Einen Fahrradkurier aus Washington D.C. (der jedes Jahr im Winter 5 Monate auf Reisen ist) und einen jungen Holländer, der auf dem Weg von Neuseeland nach Europa ist. Ja, Laos ist ein wirklich ideales Land zum Radeln.

Am späten Nachmittag finde ich ein Guesthouse in Vieng Thong. 175 km scheinen eine gute Tagesdistanz zu sein. Hier bin ich weit und breit der einzige Ausländer, Englischkenntnisse Fehlanzeige und mein Laotisch lässt auch sehr zu wünschen übrig. Ausser dem freundlichen Gruss „Sabadee“ kann ich noch gar nichts…. Aber mit Zeichensprache und Zahleneingabe ins Smartphone lassen sich so essenzielle Dinge wie Preise und WLAN-codes auch in Erfahrung bringen….

Das Essen ist schon sehr „basic“. Laoten scheinen dreimal täglich Nudelsuppe zu essen. Zumindest gibt es in den Restaurants nichts anderes. Mittags war es noch ganz lecker, obwohl ich anfangs etwas Probleme hatte die langen, heissen Nudeln mittels Stäbchen einigermassen unfallfrei aus der Suppe in meinen Mund zu bugsieren….Der Löffel war nur für die Flüssigkeit gedacht und Gabeln scheinen in diesem Teil der Welt noch nicht erfunden zu sein..

Abends treibt mir der Hunger die Suppe rein, aber als es am nächsten Tag zum Frühstück auch nur Nudelsuppe gibt, da hört der Spaß auf! Immerhin gibt es Kaffee, aber der schmeckt so grauslich, dass ich da auch die Hälfte stehen lasse.

Ich fahre durch endlose Bergsträsschen weiter und komme immer weiter in die Höhe. In den Bergen oberhalb von 1400 m hängen dummerweise die Wolken und es wird kalt und neblig und beginnt auch noch zu regnen. Die Strasse wird teilweise schlammig und es ist eine ganz schöne Rutschpartie, aber es ist ein gutes Training für den Gleichgewichtssinn…

Abends komme ich ziemlich müde im Vieng Xai an, dem Sitz der laotischen Undercover-Regierung während des Kriegses, aber dazu mehr im nächsten Beitrag.


Posted in standard by with comments disabled.

Luang Prabang – überwiegend laotische Zustände

Posted from Address not found.

So ein entspanntes kleines Städtchen am Mekong! Gut um sich einen Tag von der überaus anstrengenden Kreuzfahrt auszuruhen…..

Ein paar organisatorische Dinge erledigt. Mit dem Fahrrad die Gegend erkundet und mich ganz erstaunt versucht wieder an den Rechtsverkehr zu gewöhnen. Hätte ich gar nicht erwartet, dass es irgendwo zwischen Indien und Neuseeland ein Land gibt, wo auf der rechten Seite gefahren wird.

Vielleicht ein Überbleibsel aus der französischen Kolonialzeit? Oder von den Amis aus dem Krieg? Die Franzosen sind mir da sympathischer: Sie haben gute Küche, schöne Häuser und hervorragende Boulangeries hinterlassen… Die Amis Millionen von Bomben und verstümmelten Menschen… (Das Paar von der Flusskreuzfahrt lebt davon: Er entschärft Bomben und sie arbeitet beim roten Kreuz und organisiert Arm- und Beinprothesen)

Die Prozedur der Freischaltung der SIM-Karte fürs Handy war ziemlich laotisch: Aber nach zahlreichen Anrufen bei der Hotline, hat es dann schliesslich auch geklappt. Laos scheint mir vom Entwicklungsstandard irgendwo zwischen Indien und Thailand zu liegen.

Schöne Tempel gibt es zu besichtigen. Immerhin einen davon habe ich mir angesehen. Ich merke, dass ich meine Aufmerksamkeit für neue Sightseeing-Eindrücke gut dosieren muss, um derer nicht müde zu werden. In der Natur zu sein und durch Wälder zu streifen ist weniger ermüdend, als durch Städte zu schlendern. (Das Ermüdenste überhaupt wäre shopping, aber da zeigt es sich, dass es auch viele Vorteile hat, dass ich (derzeit) nicht in weiblicher Begleitung unterwegs bin). In der Natur passiert sogar eher das Gegenteil: Ich tanke auf und verbinde mich dabei mit meiner eigenen Natur….vielleicht auch immer mal wieder eine Rückverbindug zu der Visionquest, die mir den Mut gab diese Reise letztlich anzutreten.

Interessant finde ich die roten Fahnen in den Strassen mit Hammer- und Sichelsymbol. Ich meine auch auffallend viele ostdeutsche Laute zu hören. Ossis auf Nostalgie-Trip?

Ab morgen habe ich mir ein Motorrad organisiert und werde ein paar Tage durch die Bergwelt von Nordlaos fahren.


Posted in standard by with 2 comments.

Cruising down the Mekong River

Posted from Address not found.

Die letzten 2 Tage habe ich auf einem Flussboot verbracht und bin 300 km der insgesamt 4500 km dieses mächtigen Stromes durch wunderbare Landschaften gefahren. Eher eine Luxusveranstaltung für 150 EUR aber dafür waren wir nur zu zehnt, eine nette Gruppe von Australiern, Engländern und Amerikanern…. Und ratet mal wer immer zu spät gekommen ist: Ich! Ich musste dem Image der deutschen Pünktlichkeit mal etwas entgegen setzen. Und wir hatten viel gemeinsam zu lachen. Auch hier habe ich das deutsche Image korrigiert. Es gibt den Witz: „Was ist das dünnste Buch der Welt?…..Das über den deutschen Humor….“

Wir hatten eine hervorragende Köchin an Bord und es war gut mal eine andere Küche als die indische zu geniessen…

Und zwischendurch gab es interessante Zwischenstopps….

Diese Luxusfahrt hat sich gelohnt! Es gibt auch Linienschiffe auf dieser Route, aber wie ich von zwei Backpackern erfahren habe, sind die so überfüllt, dass ca. 100 Leute an Bord waren (auf einem Schiff gleicher Grösse), so dass einige Leute ohne Aussicht im Maschinenraum untergebracht wurden und die anderen zusammen gepfercht wurden….


Posted in standard by with comments disabled.

Ankunft in Laos

Posted from Address not found.

Den Tag konnte ich noch entspannt in Chiang Rai verbringen und der Bus zur Grenze nach Laos fuhr auf die Minute pünktlich um 16 Uhr ab, so dass ich bei Sonnenuntergang die Grenze nach Laos überqueren konnte. Die Grenzformalitäten haben etwas länger gedauert, weil die Grenzer zwei hübsche blonde Mädels ins Office zu Bier und Snacks eingeladen haben. Diejenigen die nicht weiblich, ledig, jung waren mussten draussen warten und konnten amüsiert dem Flirt zusehen…

Wunderbaren Abend mit netten Leuten vorm Lagerfeuer verbracht und morgen früh geht es für zwei Tage den Mekong runter.

Mir geht es hervorragend. Ich bin wohlig entspannt und gut gelaunt.


Posted in standard by with comments disabled.

Chiang Rai

Posted from Address not found.

Von Varanassi aus bin ich ins Flugzeug gestiegen, um über Kalkutta und Bangkok nach Chiang Rai in den Norden Thailands zu fliegen.

Mit meinem Gepäck musste ich auf dem Inlandsflug in Indien ziemlich tricksen, denn ich hatte nur 15 kg als Maximum? Wohin also mit den anderen 15 kg die ich so mit mir herum schleppe?

Zum Glück habe ich eine dicke Daunenjacke mit vielen Taschen, die sich gut mit allem füttern lässt, was schwer ist und keine Flüssigkeit ist. So konnte ich schon mal ca. 8 kg in meiner Jacke unterbringen. Und den Rest in meinem Handgepäck…. Das hat aber leider auf den ersten Versuch nicht so ganz geklappt, da sie mein Handgepäck nachgewogen haben…und das waren eben auch noch 10 kg. Also nochmal umgepackt und die Daunenjacke noch etwas mehr „gefüttert“ und so bin ich mit 2 kg bezahltem Übergepäck mit 8 EUR Aufpreis noch sehr glimpflich davon gekommen.

Thailand ist echt ein krasser Gegensatz zu Indien. Der Erwerb und Freischaltung einer SIM-Karte fürs Handy ist in 2 min erledigt. Der Flughafen von Bangkok ist hypermodern und der Cafe im Starbucks schmeckt genauso gut wie in München oder Zürich. Der Inlandsflug ist pünktlich und der Service funktioniert gut. In Chiang Rai gibt es mit dem Taxifahrer keine Diskussionen über den Fahrpreis, er will mich nicht zu einem anderen Hotel fahren und will währed der Fahrt auch nicht mehr Geld haben (all das ist in Indien Standard….). Es gibt kein Gehupe auf den Strassen und man wird nicht von Bettlern und Schleppern angesprochen. Es ist sauber und ordentlich und man kann sich auch ganz entspannt mit dem Fahrrad im Strassenverkehr bewegen, da die Autofahrer ausgesprochen rücksichtsvoll sind. Und die fetten SUVs und Pickups verraten doch einiges vom Wohlstand dieses Landes. Keine röhrenden Zweitakter sondern das sanfte Surren von modernen Autos…

Das Hotel ist sauber, die Leute ausgesprochen freundlich und es funktioniert alles auf Anhieb!!! Kaum zu glauben…Und das Hotel hat einen netten Pool, den ich doch sehr geniesse! Fast wie in dem Gemeinschaftshaus in München. in dem ich dreieinhalb Jahre gewohnt habe: Morgens erst mal in den Pool…. In München allerdings nicht mehr im November…

Und die Internet-Geschwindigkeit ist sensationell: 20 Mbit/s, das ist schneller als ich es in München hatte! So macht das Hochladen von Bilder Spaß! Man kan sogar Filme im Internet anschauen (allerdings nicht erotisches….bei dem Versuch kommt eine thailändische Regierungsseite mit hochoffiziellen Stempeln…)

Gutes Essen abends auf dem Nachtmarkt und dann am nächsten Tag noch eine entspannte 25 km Fahrradtour zu dem beeindruckenden weissen Tempel.

 


Posted in standard by with comments disabled.

Reisekosten Indien

Posted from Address not found.

Ich möchte jedes Mal, wenn ich ein Land verlassen habe eine Übersicht über die bisherigen Reisekosten geben:

Durschnittlicher Tagessatz: 32 EUR x 57 Tage= 1824 EUR

Extras: Trekking, Seminar in Delhi: 612 EUR

Flug München Delhi: 380 EUR

Flug Varanassi Kalkutta: 87 EUR

Gesamt Indien: 2903 EUR

Dies entspricht 51 EUR pro Tag oder 1528 EUR/ Monat

Wenn ich hierzu noch meine Fixkosten addiere, dann komme ich auf folgende Gesamtausgaben:

Self-Storage-Lager: 79 EUR

Hanse-Merkur-Krankenversicherung: 89 EUR

Anwartschaft für meine private Barmenia-Krankenvericherung: 175 EUR

GESAMT inkl. Fixkosten: 1871 EUR / Monat

Vom Lebensstandard habe ich in Indien relativ grosszügig gelebt:

Dreimal täglich essen gegangen

Übernachtung in sauberen Mittelklassehotels mit eigenem Bad inkl. warmer Dusche

Zugfahrten wenn möglich erster Klasse

Einige Tage Mietmotorrad

 


Posted in standard by with comments disabled.

Varanassi

Posted from Address not found.

Während ich gemütlich auf dem Mekong in Laos entlang schippere, komme ich dazu meine Eindrücke der vergangenen Tage zu sortieren.

Die heilige Stadt Varanassi am Ganges hätte ich mir noch quirreliger vorgestellt. Vielleicht bin ich mittlerweile auch schon so sehr in Indien angekommen, dass mich kaum noch was schocken kann.

Abends noch ein Spaziergang an den Ghats entlang (Badestellen), Sadhus, Badende, Betende. Ähnlich Rishikesh….nur der Fluss ist hier wesentlich breiter. Dann komme ich an der ersten Leichenverbrennungsstelle vorbei und der Anblick ist schon etwas seltsam. Derjenige, der das Feuer betreut, wendet gerade eine halbverbrannte Leiche. Die Beine sind schon nicht mehr da und der Oberkörper mit Kopf und Oberarmen wird nochmal richtig ins Feuer geschoben. Ich schaue eine Weile zu mit einer Mischung aus Neugierde und Faszination. Kein Abscheu oder Ekel, es kommt mir eher ganz natürlich vor. Ein Touristenpärchen kommt vorbei und ihr geht es offenbar anders: Sie wird von einem Brechreiz geschüttelt…

Einen Kilometer weiter finde ich eine nette Holzofenpizzeria und merke, dass mir der Appetit nicht vergangen ist. Ich komme ins Gespräch mit einer netten Österreicherin, die auch auf einer längeren Reise ist. Sie ist Lehrerin und erzählt mir davon, dass jüngst die Richtlinien für ein Sabbatical verschärft wurden. Früher konnte man einfach so frei nehmen. Jetzt nur noch, wenn man auch etwas anerkannt sinnvolles mit dieser Zeit anfängt, d.h. eine Fortbildung mit Prüfung und Zertifikat. Sie ist 2 Monate auf Reisen und muss danach zu Hause ranklotzen, um noch die Prüfungen zu schaffen. Das finde ich wirklich zum Kotzen diese Leistungsgesellschaft und diese Bevormundung, wie ein konformes Leben zu führen sei.

Schütte die Leute mit Arbeit zu, wecke Konsumbedürfnisse die nur ziehen, weil die Leute vor lauter Arbeit keine wirklich Befriedigung mehr finden und Ersatzbefriedigung im Konsum suchen, rede ihnen ein, dass sie damit den angeblich wichtigen Motor des Wirtschaftswachstums aufrecht erhalten, gib Ihnen maximal 3 Wochen Urlaub am Stück, damit sie nicht beginnen, über ihre Lebenssitution nachzudenken, sondern nur froh sind über etwas Erholung, kontrolliere ihre Lebensfreude und Sexualität durch moralisch-religiöse Normen, rede ihnen ein, sie müssten immer schneller, effizienter und optimaler leben und arbeiten und schon sind sie gefangen in einer leicht manipulierbaren Masse, die den Interessen der Wirtschafts- und Politikelite dient. Aus etwas Abstand betrachtet ist dieses Spiel ziemlich absurd und es gut die Möglichkeit zu haben sein eigenes, selbstgestaltetes Spiel des Lebens zu spielen und herau zu finden, was einem selber wirklich wichtig ist.

Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten das Leben zu gestalten und nach seinen eigenen Normen zu leben, anstatt kollektive Normen aus seiner Umgebung einfach ungeprüft zu übernehmen. Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse beim Reisen: Das es Millionen individuelle Möglichkeiten jenseits von Gut und Böse, bzw. richtig und falsch gibt.

Nach dem Abendessen schlendere ich zurück, nehme an der abendlichen Puja teil, die besonders stimmungsvoll mit vielen Kerzen und Gesängen gestaltet wird und wage mich dann vor zum Hauptverbrennungs-Ghat. Dort werden täglich bis zu 200 Körper verbrannt. Die unterschiedlichen Kasten haben unterschiedliche Feuerstellen und dann wird noch differenziert nach der Holzart, die verwendet wird. Die Armen werden im Krematorium für ca. 7 EUR verbrannt. Die Brahmanenkaste lässt auch schon mal 300 EUR springen.

Ich lasse mir erst mal in einiger Entfernung von den Feuern nieder und atme den Geruch von verbranntem Fleisch ein. Riecht auch nicht viel anders als ein Grillfest…

Jemand kommt auf mich zu und bietet eine Führung an. Er sagt, dass direkt oberhalb des Verbrennungsplatzes zwei Sterbehospize sind in denen er arbeitet. Und wenn es dann soweit ist, dann macht er auch die Verbrennung. Er lädt mich ein ruhig näher zu kommen. Die Familien, die um die Feuer herum stehen, wären „more happy“ wenn mehr Leute zusehen würden. Ich wimmele seine Bitten nach Spenden ab und sitze einfach so für mich da und fühle in das Geschehen hinein. Ich fühle in mir einen Frieden aufsteigen und eine meditative Ruhe. Es wundert mich ein wenig selber, dass ich nicht geschockt bin, aber es breitet sich in mir ein Gefühl aus, wie ich es manchmal an religiösen Kraftorten verspüre.

Ich schaue dann noch zu wie eine ganz „neue“ Leiche zuerst in einen Sari gewickelt wird, dann auf den Scheiterhaufen gelegt wird und wie dieser schliesslich angezündet wird. Nach einer Weile züngeln die Flammen um den Körper herum und es zischt und Saft tropft ins Feuer. Erinnert mich wieder ans Grillen..

Alles keine grosse Sache! Das Verbrennen erscheint mir das beste zu sein, um sich von dem nutzlos gewordenen Körper zu trennen und die Seele dorhin fliegen zu lassen, von wo sie gekommen ist bevor sie inkarnierte. Vielleicht wird sie ja schon bald in einem anderen Körper wiedergeboren und darf von neuem die wunderbare Erfahrung irdischer Existenz machen.

Am folgenden Morgen mache ich dann noch eine Bootsfahrt an all den Stellen vorbei, die ich am Vortag zu Fuss erkundet habe. Dafür stehe ich um 5 Uhr auf und als wir losfahren ist es noch stockdunkel. Ich setze eine blumengeschmückte Kerze mit einem Gebet versehen in die heiligen Fluten und sehe dazu wie es langsam kleiner wird…

Den Rest des Tages bis zur Abfahrt bleibe ich überwiegend auf der Hotelterasse und mache mich dann auf den Weg zum Flughafen. Es stehen drei Flüge an: Varanassi-Kalkutta, Kalkutta-Bangkok, Bangkok-Chiang Rai.


Posted in standard by with comments disabled.

Taj Mahal

Posted from Address not found.

Wenn ich schon mal in der Gegend bin, dann darf natürlich das Taj Mahal auf meiner Reise nicht fehlen. Nur 3 Stunden von Delhi entfernt. Ich komme spätabends im Hotel an, das in Sichtweite zu diesem Bauwerk liegt und nehme mir am nächsten Tag ausführlich Zeit, um es zu bestaunen. Es ist wirklich eindrucksvoll…..


Posted in standard by with comments disabled.
%d Bloggern gefällt das: