Udaipur, du schöne….!

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Udaipur ist zum Verlieben schön! Und das Hotel in der Altstadt ist echt der Hammer. Sogar vom Zimmer aus kann ich den See inkl. Palastinsel (bekommt aus einem James-Bond-Film), den Stadtpalast und die umliegenden Berge sehen. Und von der Dachterasse aus ist der Blick so, dass es mich sprachlos macht. Und dabei dringt kaum irgendwelcher Strassenlärm herauf, so dass es ein wirklich extrem chilliger Platz ist.

Weisse Häuser wie in Griechenland, Stadtpanorama am See wie in Zürich, Paläste wie aus 1001 Nacht, Bergblick wie an den Osterseen im Münchner Alpenvorland, Gartenrestaurants unter schattigen Bäumen wie am Starnberger See und dazu tagsüber sonnige 30 Grad bei angenehmen Lüftchen, klare Fernsicht und nachts kühlt es etwas ab, so dass man gut schlafen kann..

Das Hotel „Greco-Haus“ ist der Tipp einer Freundin aus München. Die Tochter einer Freundin dieser Freundin aus München betreibt das Hotel zusammen mit ihrem indischen Freund. Abends sitzt man gemeinschaftlich auf der Terasse zusammen und es ist ein wirklich schönes Miteinander. Und ein paar Häuser weiter gibt es einen Dachterassen-Swimmingpool mit der gleichen phantastischen Aussicht.

Im Greco-Haus befindet sich ein Spa mit hervorragenden Ayurveda-Massagen – die Rücken- und Nackenmassage gestern war richtig gut.

Hier werde ich so schnell nicht wieder weg fahren…


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Relaxen in Bundi

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Nach den Tagen auf der Kamelmesse ist dringend Ruhe und inputfreie Zeit angesagt. Ich fahre mit dem Bus 5 Stunden nach Süden, zu dem Städtchen Bundi, das tatsächlich ein guter Platz zum Luftholen zu sein scheint.

Ich finde ein schönes Zimmer in einem netten Familienbetrieb und den ersten Tag dort bewege ich mich quasi nicht aus dem Hotel, da das Essen auch gut schmeckt auf der Dachterasse. Ich bin randvoll mit Eindrücken und will gar nichts Neues sehen und nehme mir mal wieder einige Stunden Zeit zu schreiben und Bilder hochzuladen.

Dank Skype und einigermassen stabilem WLAN führe ich einige schöne Gespräche mit Freunden und Verwandten in Deutschland.

Am folgenden Tag ist in den Strassen wieder die Hölle los: Kreischend laute Musik und festlich gekleidete Menschen. Ich erfahre, dass heute der Beginn der Hochzeits-Saison ist. Die zuständigen Hindu-Götter, waren sozusagen die letzten 4 Monate im Sommerschlaf und jetzt sind sie wieder da den Heiratswilligen Ihren Segen zu geben. An diesem Tag bewege ich mich immerhin schon mal zu einem kurzen Abendspaziergang um den See herum.

Am nächsten Tag nehme ich mir am Vormittag den alten Palast aus dem 13 Jahrhundert und das darüber liegende Fort vor. Der Charme glanzvoller Maharaja-Zeiten ist in den Ruinen noch gut zu spüren und prachtvolle Wandgemälde erzählen Geschichten aus 1000 und einer Nacht…

Und dann am Nachmittag wieder ohrenbetäubend laute Trommelmusik: Diesmal ist es das Muslim-Festival… und wenige Tage später wird das grosse Bundi-Festival starten, aber ohne mich. Mein Bedarf an Festivals ist fürs erste gesättigt.

Am Nachmittag beschliesse ich, dass ich morgen nach Udaipur weiter ziehen möchte, schaffe es aber nicht mir per app ein Ticket für den Zug zu kaufen. Schliesslich stellt sich raus, dass ein Fehler auf der Website ist und nach 2 Stunden gebe ich auf, gehe zu einer travel agency um die Ecke und lasse mir das Ticket dort gegen 3 EUR Gebühr ausstellen….


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Pushkar-Festival: Kamelmesse und spirituelle Pilgerreise

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Mittlerweile reden alle von der berühmten Kamelmesse. Aber der Ursprung liegt in einem spirituellen Pilgerziel. An diesen Tagen im Jahr zählt ein Bad im See von Pushkar so viel, dass sämtliche Sünden des Jahres reingewaschen werden können und das Karma danach wieder blütenweiss ist….

Irgendwann haben die Geschäftsleute das entdeckt und begonnen mit den Pilgern Geschäfte zu machen. Und das hat dann Touristen angelockt und dadurch sind dann Gaukler, Zigeuner, fahrendes Volk dazu gekommen. Mittlerweile ist die Stadt in diesen 5 Tagen ein einziger bunter brodelnder Hexenkessel. So a bisserl wie auf der Wiesn oder beim Tollwood-Festival in München, nur halt ohne Alkohol…und Hendl gibts auch koans…

Die ersten beiden Tage laufe ich in Pushkar etwas zombiemässig herum. Mein Magen mag nicht so recht, ich bin erkältet, mein Nacken tut weh und ich bin ziemlich schwach auf den Beinen. Und richtig zur Ruhe komme ich in meinem lauten, dunklen und überteurten Zimmer auch nicht.

Am 3. Tag geht es mir wieder besser und ich fühle mich stark genug die Unterkunftssituation anzugehen. Die erneute Nachfrage, ob ich nicht ein anderes Zimmer haben kann, führt fast zum Streit und ich mache mich auf die Suche nach Alternativen. Ich werde auch fündig in einem Hotel mit Garten und Pool, die noch Zimmer frei haben, die zudem nur ein Drittel des Preises verlangen. Richtig ruhig ist es auch nicht, aber zumindest schreien nicht direkt vor meinem Fenster 20 Leute herum…

Ich checke aus und versuche noch nachträglich den Preis zu drücken, weil dies so offensichtlicher Wucher ist, aber ich habe keine Chance und bezahle schliesslich zähneknirschend. Ich verstehe nicht, warum dieses Hostel in Lonely Planet, Tripadvisor und Hostelworld so gute Bewertungen bekommen hat. Meine Form von Revanche ist es dort saftig negative Bewertungen zu platzieren. Überhaupt war mir das mal wieder eine Lehre die Lonely-Planet Tipps eher zu meiden und wenn, dann nur als grobe Orientierungen über gute Lagen zu benutzen und dann in der Nähe nach Unterkünften zu suchen, die noch nicht dort gelistet sind. Die geben sich wenigstens noch Mühe! Was für eine Macht diese Bibel „lonely-planet“ hat….Einige Locations werden sogar mit grossen Lettern auf der Haushand „recommended by lonely planet“… Scheint für ein paar Jahre bis zur nächsten Ausgabe des Buches so eine Art Lizenz zum Gelddrucken zu sein, ohne einen entsprechenden Gegenwert bieten zu müssen…

Bezüglich der Kamelmesse bleibt die Frage spannend, wann es denn nun eigentlich richtig losgeht? Vor ein paar Wochen habe ich noch im Internet gelesen, dass die Eröffnung am 30.10. sein soll. Jetzt sieht es eher nach 31.10. aus. Aber ein Programm mit den Veranstaltungen ist nirgends aufzutreiben, auch im Internet stehen nur die Vorjahresprogramme und es gibt zahlreiche widersprüchliche Gerüchte.

Also immer mal wieder herumlaufen im Ort und über das Messegelände. Tatsache ist, dass immer mehr Menschen anreisen und es von Tag zu Tag voller wird.

Eröffnungsfeier und Kamelrennen, sollten eigentlich am 31. stattfinden, aber zu den Zeiten, wo ich gucke ist nix zu sehen. Immerhin treffe ich auch niemanden, der was davon gesehen oder gehört hat, dass es stattgefunden hat. Also habe ich wohl auch nichts verpasst.  Am 01. November werde ich dann tatsächlich Zeuge eines „camel-decoration-contests“ und anschliessendem „camel-dance“, der mir doch eher nach Tierquälerei aussieht, da die Tiere mit Stricken zu so was wie Tanzbewegungen gezerrt und gezogen werden. Und drum herum hunderte von Fotoapparaten, von Leuten die happy sind (wo wie ich) endlich durch Zufall mal eines der Messe-Highlights mitbekommen zu haben. Den Moustache-Contest hätte ich auch gerne gesehen, aber der findet erst irgendwann gegen Ende der 5 Tage statt und so lange pack ich den Trubel nicht… Einer der Kameltreiber tanzt tatsächlich mit seinem Kamel und animiert es ohne den Gebrauch von Stricken zu Luftsprüngen – das ist nett! Die Masse johlt und klatscht…

An dem zentralen Tempel, der ganz in der Nähe meines Hotels ist, ist auch immer mehr los und abends die Aarti-Zeremonie am See ist jeden Abend mehr frequentiert. Schön, wie überall Kerzen brennen und Blüten ins Wasser geworfen werden. Und viele der Mantras und Gesänge sind mir vertraut. Weniger schön, dass auch hier Geschäfte gemacht werden und es so viele Regeln zu befolgen gibt. Die Priester bieten gegen grosszügige Spenden ihre Segnungen an, je teurer, desto wirksamer natürlich. Erinnert mich irgendwie an den Ablasshandel im Mittelalter in Europa… Ich erlebe hier wenig echte Kontemplation, sondern eher das laute und hektische Herunterbeten von formelhaft vorgeschriebenen Abläufen, deren genaue Befolgung und korrekte Bezahlung für den Erfolg ausschlaggebend sein soll. Nein Danke! Da wehrt sich der anarchistische Mystiker in mir und ruft „Gott statt Religion!“

Am spannendsten ist es immer wieder über die Messe zu bummeln und die Menschen zu beobachten in ihren farbenfrohen Gewändern und in ihrem geschäftigen Sein. Die einfachen Menschen vom Land sind mit ihren Tieren teilweise bis zu einem Monat in der Hitze hierher zu Fuss gelaufen, weil sie sich andere Transportmittel nicht leisten können. Ohne Schuhe, mit einfachen Tüchern und Turbanen bekleidet, aber doch oft ein Handy am Ohr… Indien ist das Land auf der Welt mit den niedrigsten Mobilfunkpreisen weltweit….

Immer wieder treffe ich auf Wolfgang, auch ohne, dass wir uns über whatsapp verabredet haben. Mein Handy, Portemonnaie, Kreditkarten, Ausweise lasse ich inzwischen bei meinen Streifzügen lieber im Hotel – sicher ist sicher…. So treffe ich auch am vierten Abend wieder auf Wolfgang und wir finden tatsächlich zufällig ein Stückchen offizielles Kulturprogramm auf einer kleinen Bühne zwischen den Kamelen. Wir machten einen Spaziergang um die Zeit zu überbrücken, bis auf der Hauptbühne irgendwas stattfinden soll. Auf der Hauptbühne findet nix statt, aber dafür auf dieser kleinen Bühne mit bis zum Anschlag übersteuerten Lautsprechern. Auf der Bühne singt eine Gruppe Frauen zu Trommelmusik. Jedoch wirken diese Frauen eigentlich eher wie verkleidete Männer – das sogenannte dritte Geschlecht? Sie machen so was wie eine Comedy-Show, aber die Gags sind sprachlich für uns leider nicht zu verstehen. Wir werden umringt von wunderhübschen Zigeunerkindern mit tollen, grossen braunen Augen, die sehr charmant lächeln – bis ein Ordnungshüter sie von uns wegscheucht. Er hat wohl – vielleicht zu Recht? – Angst um unsere Wertsachen…

Am fünften Tag schlendere ich im Morgenlicht noch mal zu den lagernden Kamelen und ihren Besitzern und mache ich mich dann bereit zum Weiterziehen nach Bundi. Ich brauche jetzt erst mal ein paar Tage Ruhe – ohne Menschenmassen um mich herum. ich finde in dieser kleinen Stadt nach 160 km und 5 Stunden Busfahrt ein sehr nettes Zimmer in einem historischen Gebäude mit sehr netten Wirtsleuten. Das kühle Bier zum Sonnenuntergang auf der Dachterasse schmeckt!

Am nächsten Tag ist erstmal ausschlafen angesagt und ich bewege mich nur um Mahlzeiten zu mir zu nehmen. Der Tag vergeht mit Blogschreiben und Bilder sortieren… Das schöne am Langzeitreisen ist, dass so selten das Gefühl hochkommt, etwas zu verpassen…. Und es ist schön mir so richtig dekadent-faule Ruhetage ohne äusseren Input zu gönnen! Gesundheitlich bin ich fast 100 % wieder fit. Noch ein paar Reste von Erkältung, aber nicht mehr weiter schlimm..

 


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