Chillen am Pazifik
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Den nächsten Teil der Reise hätte ich eigentlich mit meinem, guten Freund Patrick aus München machen wollen. Wir hatten uns lange abgestimmt und es war offen, ob er mich in Bolivien, Argentinien, Chile, Mittelamerika oder überhaupt besucht. Immer wieder schien etwas dazwischen zu kommen…
Aber schliesslich hatten wir einen Plan und ich freute mich auf eine gemeinsame Zeit mit ihm. Der Flug war gebucht und ich hatte mir die nächsten zwei Wochen so organisiert, dass ich meinen Fokus auf einem Herumreisen mit ihm legen konnte. Aber dann einen Tag vorher seine Absage: Sein Fuss hatte sich entzündet und er konnte nicht laufen… Flug storniert…… schade!
Dann schien es wohl nicht anzuliegen….
Also machte ich mich alleine auf den Weg an die Pazifikküste, an den Platz, den wir uns gemeinsam ausgesucht hatten. Es war schon ein etwas seltsames Gefühl, nach dem intensiven Gemeinschaftsleben in der Community wieder alleine zu sein. Die Unterkunft auf einem Felsen mit wunderbaren Blick auf die wilden Wellen, hatte ich von Gaia und Paul empfohlen bekommen. Eine Beton-Wellblechkonstruktion, alles sehr einfach….aber ein netter Wirt und nur 10 Dollar die Nacht.
Ist es Solidarität mit Patrick, dass ich mir in der zweiten Nacht den Fuss am Bettpfosten so anhaue, dass sich der Fussnagel des grossen Zehs komplett löst? AUA! Ich frage Dr. google und probiere es mal der Nagel mit Leukoplast wieder zu fixieren, damit das Nagelbett erhalten wird und sich nicht in anderes Gewebe umwandelt, auf dem dann kein Nagel mehr so richtig anwachsen wird. Bisher scheint es zu funktionieren. Mit Sandalen oder barfuss kann ich ganz gut laufen und der Schmerz lässt nach. Ich hoffe nur, dass meine Desinfektion ausreichend war und sich nichts entzündet…
Ein bisschen bin ich mit der Surfer-Szene in Kontakt bekommen dort, aber nur sehr oberflächlich. Überwiegend war ich für mich… habe am blog geschrieben, die nächsten Schritte organisiert und in meinem aktuellen Roman gelesen. Alles in allem eine gute Auszeit und das alleine sein, war auch ganz ok.
Am letzten Abend bin ich noch mit meiner Zimmernachbarin losgezogen. Einer Frau aus dem Nachbarland El Salvador, die davon lebt Klamotten und Schmuck zu verkaufen. Aber sie hatte durchaus einen guten Bildungsstand und wir konnten interessante Gespräche führen. Ich kriege aber auch ein Gefühl dafür wie hart die Lebensbedingungen in Zentralamerika sind, wenn man nicht soviel Geld hat. Diese Härte schlägt auch etwas auf das Verhalten, die eher tough rüber kommt. Das ist mir bei mehreren Menschen aufgefallen, mit denen ich etwas Kontakt hatte.
Und dann bin ich mit der einzigen Busverbindung am dritten Morgen weiter gefahren: Nach Granada am Nicaraguasee. Ein nettes Kolonialstädtchen, das allerdings ziemlich touristisch ist. Eine Schiffsverbindung zur isla Ometepe ist seit ein paar Jahren eingestellt, seitdem der Wasserspiegel des Sees gefallen ist. Das Schiff sitzt am stillgelegten Anleger im Schlamm auf und niemand hat das Geld es flott zu machen oder den Hafen umzubauen….
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