Valle sagrado de los Inkas

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Seit einigem Tagen bin ich nun im etwas wärmeren heiligen Tal der Inkas angekommen, das die damalige Hauptstadt Cuzco mit Lebensmitteln versorgte und etliche heilige Stätten aufweist. Ein Stückchen weiter das Urubambatal runter liegt Machu Pichu…

Auch heute noch gibt es hier eine Menge Landwirtschaft: Erstaunlich, was auf knapp 3000 m Höhe so alles wächst!

Ich schlage mich noch ziemlich mit meiner Erkältung herum und bin ziemlich schlapp, aber das darf auch mal sein. Zumindest kriege ich hier endlich mal wieder warme Füsse und Hände und die Temperatur in meinem Zimmer liegt höher als nur 12-14 Grad (Cuzco).

Pisac hat eine nette Mischung aus Massentourismus (für die sind die Ramschmärkte da, kurz aus dem Bus raus, 30 min Markt, weiter..), Einheimischen und ner Menge Langzeit-Traveller. Letztere eher in den Aussenbezirken. Es gibt sogar ein Gringo-Ville 😉

Viele bleiben etliche Monate hier, mieten sich Häuser, oder betreiben irgendwann selber ein Hostel, obwohl sie das nie so geplant hatten (wie der nette Holländer, der das LaChakana betreibt, wo ich gerade wohne.)

Nette Mischung aus Rasta-Hippies, spirituellen Sinnsuchern, Aussteigern…. und angenehmes Klima.

Und die Einheimischen sind wie überall nett und hilfsbereit. Man grüsst sich auf dem Weg und wechselt ein paar Worte, ein Lächeln..

Die ersten beiden Tage war das LaChakana noch ausgebucht und so bin ich auf das ElMolle nebenan gestossen. War früher mal ein Eco-Retreat, ist aber derzeit von Eduardo, einem Tausendsassa aus Lima, angemietet, der von dort seine Pilzsammler organisiert. Einige Hundert Leute arbeiten für ihn und pflücken Steinpilze und anderes, die getrocknet werden und an noble Restaurants verkauft werden.

Eduardo vermietet trotzdem weiterhin Zimmer, aber es ist mehr eine WG als ein Hostel. Sehr hübscher Garten, aus dem man sich einfach bedienen kann….Auch ganz nette Gäste… Aber etwas überteuert, wie ich finde. Ich handle ihn zwar von 75 auf 60 Soles herunter, aber nebenan kostet es nur 50 Soles (knapp 14 EUR)

Eduardo ist 57 und hat eine herzliche Ausstrahlung. Er ist eine recht schillernde Persönlichkeit und mir fällt es schwer alles zu glauben, was er so erzählt. Er ist sicherlich ein ausgefuchster Casanova, der behauptet er habe gerade drei Freundinnen gleichzeitig, alle zwischen 20 und 25 Jahren alt. Sie würden wohl auch den Vater in ihm sehen, aber f…. würden sie trotzdem, erzählt er mit breitem Grinsen…Diese Geschichte nehme ich ihm ab, denn die Art wie er die nette Russin anbaggert, die auch unter den Gästen ist, hat schon was..

Das er Bauingenieur und Maschinenbau-Ing. ist, glaube ich ihm auch noch. Das er der alleinige Besitzer einer Hydroelektrikanlage ist, die 60000 Menschen mit Strom versorgt, weiss ich nicht so recht. Zumal er auch noch die zweitgrösste Textilfabrik im Lande besitzt..

Am zweiten Abend profitiere ich davon, dass er die nette Russin mit selbstgemachtem Sushi beindrucken möchte, denn ich werde auch mit eingeladen.

Und da erfähre ich, dass er eine einflussreiche Persönlichkeit in Lima sei, durch Aufdeckung von Korruption schon mehrere hohe Politier zu Fall gebracht hätte und mit allen Präsidenten der letzten 20 Jahre enge Beziehungen pflegte, ja er sei sogar ein Berater der Präsidenten…

Ausserdem ist er Extremsportler, macht 80 km lange Bergläufe in den Anden und konkurriert dabei erfolgreich mit 30 Jahre jüngeren Läufern.

Täglich praktiziert er Yoga und Meditation, ja er könne sogar in die Zukunft schauen. Einmal hätte er schnell mal eine Million Dollar gebraucht und da wäre er geistig zum kommenden Montag gegangen und hätte die Lottozahlen vom kommenden Wochenende gespickt. Beim Ausfüllen des Lottoscheins sei er dann von einer hübschen Frau im Minirock abgelenkt gewesen, so dass er beim Ausfüllen einen Dreher bei der letzten Zahl reingebracht hätte, so dass er dann nur 20000 Dollar gewonnen hätte…

Dinge  wie Ayahuasca braucht er nicht mehr zu nehmen, er kann sich auch so mit der Energie der Pflanze verbinden und out-of-body-experiences mit Zugang zu höherer Weisheit haben.

Könnte sein, dass es ich hier mit einem wahren Genie zu tun hatte, kann aber auch sein, dass er etwas zu dick aufgetragen hat. Aber wie sagen die Italiener so schön: „se non e vero, e ben trovato“…

Ein netter Abend war es auf jeden Fall..

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Seit gestern bin ich jedenfalls im LaChankana fast nebenan gelandet und es ist ein guter Platz mit guten Leuten. Überwiegend Langzeitreisende wie ich und es ergeben sich interessante Gespräche. Inspirationen, Lebensgeschichten….und viele Möglichkeiten jenseits deutschen Sicherheitsdenkens.

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Mir kommt es immer grotesker vor, dass in Deutschland Fulltime-Arbeit bis 67 „vorgesehen“ und Leute sich ausrechnen wie viele Jahre sie denn noch bis zur Rente haben. Ich wünsche mir für mich, dass ich einen guten Mittelweg finde zwischen Freiheit, Selbstbestimmtheit, Arbeiten mit Herz und Verstand und einem gesunden Lebenspragmatismus. Wird interessant werden zu beobachten, was passiert wenn das Geld zur Neige geht…Kann ich vertrauen darauf, dass schon das richtige passiert und es sich alles gut fügt? Oder ist das ein Punkt, wo ich korrumpierbar sein könnte und in den Fulltime-Job-Konsum-Mainstream-Sicherheitszug wieder einsteige? Vielleicht sollte ich mich einfach dort niederlassen, wo es mich wirklich hinzieht und das machen, wofür ich wirklich innerlich brenne…..und dann darauf vertrauen, dass es hinhaut… Ich habe kürzlich gehört in Nordspanien gebe es ganze Dörfer fast zum Nulltarif zu kaufen. In schöner grüner Gegend mit fruchtbarem Land. Dort eine intentional community zu gründen oder mich einer anzuschliessen, hätte schon einen gewissen Reiz…Mal schauen. Noch ist es nicht wirklich dran mich zu entscheiden. Aber trotzdem kommt langsam schon immer mal wieder der Gedanke, was ich nach dieser Reise anfangen werde..

Eine gute Nachricht ist, dass ich vom ersten bis 28.10. Besuch aus Deutschland bekommen werde und wie gemeinsam reisen wollen. Kathrin aus dem Allgäu kenne ich von einem einwöchigen Seminar her, das kurz vor meiner Abreise im Sommer 2014 stattfand. Ich glaube wir haben einen ganz guten Draht und ich freue mich aufs gemeinsame SEIN.

Ich bin insgesamt eine Woche im LaChakana geblieben. Viel habe ich nicht unternommen, da mir die Erkältung noch in den Knochen sass. Die 15 min bis zum Dorf rüber zu laufen, auf dem Markt einkaufen, etwas essen gehen, das war alles in gemütlichem Tempo möglich. Aber die Berge hochklettern war nicht wirklich drin, auch wenn sie schon gelockt hätten…

Immerhin habe ich mich am letzten Tag aufgerafft mit die Inkaruinen von Pisac anzusehen. Vorher hatte ich Infos erhalten, wie man auf Schleichwegen an den Eingangskontrollen vorbei kommt. Und so bin ich früh um 7 Uhr aufgebrochen, bevor die Touristenmassen den Platz übervölkern, bin am Fluss entlang, durch einen Canyon gelaufen, habe diesen auf einer abenteuerlichen Brücke (auf allen Vieren) überquert und bin unbehelligt in das archäologische Gelände gekommen. Durch Jahrhundertealte Feldterassen ging es dann rund 400 Höhenmeter bergauf. Erstaunlich, dass die Trittstufen die aus den Terassenwänden heruaus ragen, auch nach so langer Zeit noch belastbar sind! Allerdings merke ich deutlich, dass ich nicht fit bin. Ich brauche fast 2 h für den Aufstieg und muss mich alle paar Minuten ausruhen. Aber das macht ja nichts, ich habe Zeit. Und schön ist es in der Morgensonne bei jedem Stopp weitere Blicke übers Tal und die umliegenden Berge geniessen zu können.

Die Wohnsiedlungen und Tempelanlagen liegen oben auf dem Bergrücken und dieser Weg ist eine wahre Wonne: Panorama ohne grosse Steigungen und tolle Plätze zum Verweilen und Meditieren. Und dann ein steiler Abstieg hinunter nach Pisac, freundlich grüssend am Eingangskontrollhäuschen vorbei 😉

Interessante innere Reisen mache ich bei Paul und Suzanne mit dem San Pedro Kaktus in deren wundervoll gelegenem Hummingbird-Center. Sehr professionelle, erfahrene Begleitung.

Dazu passend fand gleich am nächsten Abend im LaChakana eine Sacred-Cacao-Ceremony statt, die sich sehr gut mit dem San Pedro vom Vortag ergänzte.

Und der Abend, wo Rumi im Maha-Templo in einer Performance wieder lebendig wurde, war auch schön.

Zu einer weiteren San-Pedro-Zeremonie mit Schwitzhütte am Vollmond (inkl. totaler Mondfinsternis!) bin ich dann zu Tupaq Sonqos Heilungszentrum nach Ollantaytambo gefahren.

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Und da es mir dort so gut gefallen hat, bin ich gleich ein paar Tage geblieben und habe heute, am Jahrestag des Beginns meiner Reise (30. September) eine umfangreiche Reinigung mit einer ziemilch heftigen Pflanzensubstanz absolviert. So langsam geht es mir gesundheitlich wieder besser und morgen geht es nach Lima…


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