Sydney

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Am Abend mache ich noch einen netten Spaziergang vom Hostel durch den botanischen Garten rüber zum berühmten Opernhaus. Eine ziemliche Jetset-Location: Arkaden mit teuren Bars und Restaurants, Life Musik, gut gekleidete Yuppies… Aber trotzdem hat es was….

Auch im Hostel fühle ich mich unter den ganzen 20-jährigen Party-Leuten nicht so richtig zuhause. Aber für ein paar Nächte wird es schon gehen…

Für den übernächsten Tag habe ich noch ein Treffen mit Günter ausgmacht. Und so beschliesse ich diesen Tag am Stadtstrand von Sydney zu verbringen. Das Wetter ist heiss und sonnig. Das ist mit Abstand der vollste Strand, den ich in Australien jemals gesehen habe – fast wie an der Adria! Und nirgendwo sind die Bikinis so knapp, die Surfboys so cool und die Flirts so offensichtlich.

Irgendwie fühle ich mich zwischen allen Stühlen: Weder die jungen Hostel-Leute, noch die Yuppies, noch die Beachboys sind Szenen wo ich andocken möchte. Und ausserdem braucht man in Sydney Geld um bei dem Lebensstil mithalten zu können, viel Geld. Geld, das ich zwar hätte, aber nicht für so einen Schmarrn ausgeben möchte. Warum soll ich für eine mittelmässige Pizza und ein Bier 30 EUR ausgeben? Da gehe ich dann lieber in den Supermarkt, kaufe mir Brot, Käse und Obst und setze mich damit irgendwo auf eine Bank – nicht so hip, aber bedeutend günstiger… Ich merke, wie ich mich richtiggehend dieser materiellen Schicki-Micki-Konsumgesellschaft verweigere. München ist da tendenziell vom Mainstream her auch nicht anders, aber es gibt immerhin die alternative Kultur, die mir in Sydney fehlt.

Ich beschliesse noch ein ganzes Stück weiter nach Norden zu reisen: Byron Bay! Hier soll es wieder MEINE Szene geben, hier hoffe ich anzudocken. Meine Kontakte in Melbourne sind eh noch alle in den Ferien und auch sonst ist die Stadt im Sommerschlaf. Interessante Veranstaltungen fangen dann erst wieder so ab 20. Januar an.

Am nächsten Tag fahre ich zusammen mit Günter mit der Fähre zu einem 30 min entfernten Surfbeach, der zwar auch gut besucht ist, aber nicht so überlaufen, wie der vom Vortag. Wir machen dann noch eine schöne Küstenwanderung und fahren in der Abenddämmerung mit dem Schiff wieder auf die beleuchtete Skyline von Sydney zu.

Morgens um 7 stehe ich am Bahnhof von Sydney und gerate mitten in einen Elvis-Imitator-Wettbewerb zwischen Gleis 2 und 3 hinein.  Mein Zug fährt von Gleis 4… Ich bin ziemlich begeistert, denn als Teenie war ich mal ein richtig grosser Elvis-Fan und kenne noch alle Songs auswendig. Aber morgens um 7! Das hätte ich nicht erwartet – crazy Aussies!

Die Fahrt nach Byron zieht sich ungeheuer lang! Schon kurz hinter Sydney wieder die endlosen Weiten,  Bäume, Wiesen, Seen, Wiesen, Flüsse…..und ganz ab und zu mal ein Dorf, ein Städtchen. Und das Stunde um Stunde. Ich fahre wohlgemerkt durch New South Wales, die am dichtesten besiedelte Gegend Australiens. Dann ist die Zugfahrt zu Ende und es heiss umsteigen in einen Bus. Die Luft ist heiss und feucht, schon fast wieder tropisch. Die Grenze zu Queensland ist nicht mehr weit.


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