Reisekosten Neuseeland

Hier kommt die Ausgabenübersicht für Neuseeland

Durchschnittlicher Tagessatz für Unterkunft, Essen, Transport, Eintrittsgelder:

50 EUR x 87 Tage = 4362 EUR (gerundet)

Extras: Keine

Flug Melbourne – Christchurch: 224 EUR

Gesamt Neuseeland: 4586 EUR

Dies entspricht 53 EUR pro Tag oder 1580 EUR / Monat

Dafür, dass ich in Neuseeland ein eigenes Auto hatte und fast 6000 km damit herum gefahren bin, finde ich die Bilanz gar nicht so schlecht. Das liegt aber auch daran, dass ich beim Wiederverkauf nur wenig Verlust gemacht habe (Kaufpreis 2400 NZD, Verkaufspreis 2150 NZD). Dazu kommen noch 400 Dollar Reparaturkosten, 80 Dollar Strassenbenutzung, 9 Dollar Ummeldung und 150 Dollar autobezogene Anschaffungen.

Ich musste nur für sehr wenige Übernachtungen im Hostel bezahlen, da ich in der Regel im Van geschlafen habe, d.h. quasi im Einzelzimmer, oft mit phantastischer Aussicht. Ab und zu noch eine Campingplatz-Gebühr, wegen der warmen Dusche und Waschmaschine…

Verpflegung: Ich habe überwiegend selber gekocht. Nur ab und zu mal ein fish n chips oder ein Sushi, oder ich gestehe: auch mal ein Fastfood-Burger…Beim Einkaufen habe ich nicht besonders gespart und mir wirklich schöne Sachen geleistet und auch immer mal wieder Bier, Wein,…

Lebensmittel sind in Neuseeland teurer als in Deutschland, vor allem Obst, Gemüse und Milchprodukte. Fleisch und Fisch sind günstiger zu haben. Vielleicht auch ein Grund, warum ich in Neuseeland von meiner ansonsten eher vegetarischen Ernährung ein Stück weg gekommen bin.

Seminare habe ich in Neuseeland nicht besucht, aber so einige Festivals, die aber nicht sonderlich teuer waren.

Angesichts der Tatsache, dass in Neuseeland ein kleiner Miet-Van mindestens 80 Dollar am Tag kostet und eine Übernachtung ausserhalb eines Hostelschlafsaals auch in dieser Grössenordnung liegt, kann man durch ein eigenes Auto, in dem man schlafen kann, besonders effizient Geld einsparen.


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Was mich an Neuseeland nervt

Ein relativ hohes Preisniveau, etwa vergleichbar mit der EU. Auch die Löhne liegen auf ähnlichem Niveau.

Der britisch-unterkühlte Einfluss ist spürbar, je weiter südlich desto introvertierter und kontrollierter sind die Menschen. Das ändert nichts an der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, aber es sind nicht unbedingt die Menschen, mit denen man leicht wilde ausgelassene Parties feiern kann. Da fehlt es meist etwas an Temperament und Sex-Appeal.

Auch die Ausdrucksweise ist deutlich gewählter als in Australien wo jedes zweite Wort, das böse F-Wort ist. Die Kleidung ist eher prüde und dem ländlichen Leben pragmatisch angepasst. Eher die blaue Latzhose als das Sommerkleidchen bei den Damen und eher die Gummistiefel als italienische Slipper bei den Herren. Und eher der praktische Pickup-Truck als ein protiziges SUV. Aber letzeres würde ich eher auf der positiven Seite der Bilanz verbuchen wollen.

Viel zu viele Deutsche – überall! Touristen, Work-and-travel-Leute, Einwanderer. Neuseeland ist bei den Landsleuten dermassen in, dass es schon wieder abtörnend ist. Man hört ständig immer und überall deutsch: Auf der Strasse, beim Einkaufen, beim Wandern, ….. Andere Nationalitäten sprechen schon von einer deutschen Invasion.

 Neuseeland schlägt mit seiner attraktiven Lage Kapital aus billgen Arbeitskräften, die per work-and-travel-visum kommen. Ohne diese billigen Arbeitskräfte würden ganze Branchen nicht existieren können (Landwirtschaft, Baugewerbe, Gastronomie bis hin zu produzierendem Gewerbe, das teilweise fast ausschliesslich von working travellers bestritten wird mit gerade mal einem Kiwi-Chef.)


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Was ich an Neuseeland liebe

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Die Landschaften, vor allem auf der Südinsel. Abwechslungsreiche Küstenlinien in unmittelbarer Nachbarschaft von imposanten Gletscherbergen. Klare See und Flüsse in Trinkwasserqualität und von beindruckender Schönheit. Eine ursprüngliche, unberührte, wilde Natur in weiten Teilen des Landes. Und eine geringe Bevölkerungsdichte, so dass es nicht überlaufen wirkt.

Eine gute Infrastruktur, die die Schönheiten des Landes zugänglich macht. Freundliches und hilfsbereites Personal beim DOC (department of conservation), das Auskunft zu Campgrounds, Hütten, Wanderwegen, Wetter, etc.. gibt. Nicht nur die sogenannten great walks sind gut erschlossen, sondern auch sonst gibt es ein gut ausgebautes und beschildertes Netz an Wanderwegen, so dass man alles auf eigene Faust erkunden kann.

Ein ausgeprägtes Bewusstsein für Umweltschutz und Bewahrung der Natur. Nigendwo liegt Müll herum und die Menschen verbringen jede freie Minute draussen, weil sie es einfach lieben und die outdoor-activities zum Kiwi-lifestyle gehören.

Verglichen mit dem grossen Nachbarn Australien habe ich mehr Bescheidenheit erlebt. Kein grosskotziges Protzen, sondern eher ein dezenterer Lebensstil, aber durchaus auf hohem Wohlstandsniveau. Aber mehr Sinn fürs Praktische als für die Zurschaustellung von Statussympbolen – vielleicht mal abgesehen vom Grossraum Auckland.

Eine grosse Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Menschen, die ganz selbstverständlich und nicht als oberflächliche Fassade daher kommt. Es werden nicht unbedingt viele Worte um etwas gemacht, sondern es wird einfach angepackt, wenn es nötig ist.

Die Weichheit und der Sanftmut der Menschen. Ein Deutscher, der seit 20 Jahren in Neuseeland lebt, drückte es so aus: &Neuseeland ist weiblicher, Australien ist eher männlich-härter&. Vielleicht sind es die Südseeeinflüsse der Maori, die mal von den warmen tropischen Inseln in ihren Kanus übers Meer in den kühlen Süden gekommen sind und noch ein Stück ihrer schmalzig-süsslichen Aloha-Musik und ein paar Blüten im Haar mitgebracht haben. Auch der Kiwi-Slang spiegelt diese Weichheit wieder. Eines der häufigsten Wörter, die ich gehört habe war &sweet& oder &sweet as&. Als Ausruf des Dankes, der Zustimmung, soviel wie &cool& oder &yeah&. In Australien ist das häufigste Wort dahingegen vermutlich &fuck& – das jedoch selten sexuell konnotiert eingesetzt wird. Es kann und wird gerne als Verstärker vor jedes Adjektiv gesetzt und dient in verschiedenen Kombinationen auch als Ausruf des Entsetzens, der Freude, der Zustimmung, d.h. es gibt keine Lebenslage, die nicht durch &fuck& irgendwie farbenprächtiger, intensiver, lebendiger wird….

Hierzu passt dieses herrliche Osho-Video zum Thema:

Wo ich schon bei der Sprache bin: Die Kiwis haben eine sehr eigene Aussprache. Man schläft nicht in einem tent sodern in einem tint, und man hat keine friends sondern friiiienz. Auffällig ist auch, dass selbst grosse, kräftige Männer mit tätowierten Muskelpakete selten eine tiefe sonore Stimme haben, sondern meist eher in hoher Tonlage,  leise und bescheiden die iiiiiis langziehen. Das reizt dann schon manchmal etwas zum Lachen….

Die Aussies hingegen sprechen hingegen oft etwas lauter (freilich nicht so laut wie Amis oder Russen, die sind kaum zu toppen..) und ziehen auch gerne Vokale in die Länge. Sie mögen gerne das „oi“. „all roooight mate“, d.h. das „I“ wird oft zum „oi“

. Klingt auch ganz sympathisch…

Aber jetzt bin ich etwas vom Thema abgeschweift. Was mir noch gefällt an Neuseeland: Eine gute Integration der indigenen Anteile. Menschen mit Maori-Wurzeln scheinen genauso geachtet und integriert zu sein, wie Neuseeländer mit anderen Wurzeln. Das drückt sich nicht zuletzt auch im Zugang zu Bildung und besser bezahlten Jobs aus. Und Maori sind noch offener und gastfreundlicher als andere Kiwis. Vielleicht kommt die offene und liebenswürdige Art der Kiwis eben gerade durch die Integration der Maori. Und von dieser Seite her gibt es auch altes schamanisches Wissen im guten sozialen Miteinander und guten Umgang mit der Natur und vielleicht ist das hohe Bewusstsein der Kiwis in dieser Richtung auch durch Maori beeinflusst. Ich habe jedenfalls noch keine Kultur, kein Land kennen gelernt, wo die indigenen Wurzeln besser integriert wären.

Eine Unkompliziertheit was das Administrative anbelangt. Nirgends ist es einfacher ein Auto anzumelden, ein Haus zu kaufen oder die Steuererklärung abzugeben.

Keine Überreglementierung, wo bei jedem Fehltritt eine hohe Strafe droht, wie in Australien.

Und nicht zuletzt auch so banale Dinge wie das Vorhandensein von kostenlosen öffentlichen Toiletten – fast überall wo man eine brauchen könnte.

Insgesamt sicher ein sehr lebenswertes Stückchen Erde auf diesem Planeten und ich verstehe die Liebe der Kiwis zu ihren Inseln.


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Geschützt: 7 Monate Reise: Eine Zwischenbilanz

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Earthbeat Festival

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Das letzte Festival dieser Saison und fuer mich erst mal das letzte in Neuseeland. Das Seminarzentrum ist ein idealer Ort fuer mich, um ein Quartier in der Naehe von Auckland zu haben (20 min noerdlich der City) und von dort meinen Autoverkauf abzuwickeln. Es gut schon einige Tage vorher hier zu sein: Ich treffe Menschen auf der gleichen Wellenlaenge, einige Bekannte von anderen Festivals und fuehle mich gleich zu Hause.

Es ist auch recht spannend die Vorbereitungen zum Festival life mitzubekommen, da ich viel mit den Organisatoren und Helfern bin.

Als ich in Auckland zum 5 Rhythmentanzen gehe, treffe ich auch eine ganze Reihe Bekannte! Es ist schoen nicht immer von vorne anfangen zu muessen sondern an etwas anknuepfen zu koennen!

Das Programm ist bunt gemischt mit 51 Workshops, sehr viele davon mit Tanz und Bewegung. Da bin ich in meinem Element. Am Samstag mache ich drei Tanz-Workshops und tanze dann noch vor der Hauptbühne bei den abendlichen Konzerten.

Am Sonntag bin ich dann relativ platt, aber zufrieden. Da das Wetter ziemlich herbstlich wechselhaft ist, beschliesse ich bis zu meinem Abflug nach Fiji einfach noch im Seminarzentrum Kawai Purapura zu bleiben. Lesen, Steuererklärung machen, gemütlich den Neuseeland-Aufenthalt ausklingen lassen und hin und wieder noch mit netten Leuten abhängen.


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Auckland und Piha-Beach

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Als ich nach Auckland hinein fahre, merke ich mal wieder, dass mich grosse Staedte nicht mehr interessieren. Zu laut, zu hektisch, zu wenig Natur. Obwohl Auckland ziemlich multikulti und eigentlich ganz nett ist, aber eben nicht mehr mein Ding… So schaue ich, dass ich Utensilien kaufe, um mein Auto aufzuhuebschen und verkaufsfertig zu machen und fahre dann noch fuer ein paar Tage an den schoenen Strand von Piha, 40 km westlich von Auckland. So nah an der City und doch so ein wunderbarer Strand (hier wurde der Film „das Piano“ gedreht):

Und das Auto kann sich nach dem Aufpolieren dann auch sehen lassen. Ich stelle es auf sämtliche Internetforen, die mir so einfallen und investiere sogar noch mal 59 Dollar für eine Online-Anzeige, drucke Flyer, die ich in sämtlichen Hostels und Internetcafes im Downtown-Auckland verteile und nach 3 Tagen verkaufe ich das Auto etwas schweren Herzens an ein brasilianisches Traveller-Päärchen, die frisch eingetroffen sind. Ich mache 250 Dollar Verlust beim Verkauf (das sind weniger als 10 %), womit ich nach fast drei Monaten und 6000 km ganz zufrieden bin, zumal die Konkurrenz auf dem Gebrauchtcampermarkt im Herbst enorm ist. Nehme ich noch Reparaturen (380 Dollar) und Investitionen (120 Dollar) dazu, so habe ich für rund 750 Dollar ein schönes Zuhause für die lange Zeit gehabt. Für den Preis hätte ich gerade mal für max. 10 Tage mieten können:

Und ein bisschen habe ich mich dann doch in Auckland umgeschaut. Gefallen hat mir das Mulitkulturelle, das ich so ausgeprägt in keiner anderen Stadt Neuseelands gesehen habe:


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Coromandel Halbinsel

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Nach dem Earthshipprojekt verbringe ich noch ein paar schoene Tage in der wunderbaren Natur der Coromandel-Halbinsel.

Ein Camping, den ich mir ausgeguckt habe, ist schon geschlossen. Ostern ist für einige Plätze offenbar die Deadline und Saisonende. Also suche ich mir einen Platz zum wild campen und breche sicherheitshalber schon morgens um 7 Uhr auf, damit es keinen Ärger gibt. Und als ich an einem abgelegenen Platz am Meer gerade mit dem Frühstück fertig bin, kommt Michaela angefahren, die ich einige Tage vorher auf dem Prana-Festival kennen gelernt hatte. Wir wollten uns eventuell noch mal treffen, aber am Vorabend war ich zu müde und nicht mehr kontaktbereit. Und nun sehe ich sie zufällig genau an dem Ort, wo ich gerade gefrühstückt habe. Hätten wir uns bewusst verabredet, hätte es vom Timing und von Ort her nicht besser sein können….Aber vermutlich hatten wir eine unbewusste Verabredung. Wir machen einen schönen Spaziergang am Strand und schlürfen noch einen Capuccino zusammen. Sie lebt als Deutsche schon gut zwei Jahre in Neuseeland und es ist interessant die Erfahrungen auszutauschen. Eine schöne, entspannte Begegnung!

Die Stony Bay ganz im Norden der Halbinsel nach 22 km Schotterstrasse ist ansonsten gar nicht so steinig. Als ich dort in der Dunkelheit im strömenden Regen ankomme, sehe ich kein einziges Fahrzeug weit und breit und es fühlt sich so an, als ob ich der einzige Mensch auf der Welt wäre. Aber am Morgen habe ich einen Zettel an der Windschutzscheibe, dass ich doch mal bei der Rezeption vorbei schauen soll… Und das Wetter ist auch wieder besser geworden und es lockt eine schöne Küstenwanderung.

Auf dem Rückweg Richtung Auckland schaue ich für zwei Tage mal bei einem buddhistischen Centre vorbei, das mir unterwegs empfhohlen worden war und geniesse dort die friedliche Retreat-Atmosphäre. Einige Dinge kommen mir dann aber auch wieder übertrieben vor – der Respekt vor Tieren geht so weit, dass man aufgefordert wird sogar den Klodeckel zu schliessen, damit keine Insekten ertrinken können. Das ist ja noch ganz liebenswürdig. Aber die Geldsammlung für einen neuen Thron für den Rinpoche finde ich eher befremdlich:

 

In der zweiten Nacht gibt es einen richtig ausgewachsenen Herbststurm, dass ich schon Bedenken habe, ob mir das Auto nicht vom Wind umgeblasen wird.

Fuer mich heisst das dann auch so langsam Abschied von Neuseeland nehmen, denn danach geht es nur noch nach Auckland, Auto verkaufen, noch auf ein weiteres Festival und dann dem Herbst entfliehen und ab in die Waerme von Fiji…


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Earthship Projekt

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Earthships sind so ziemlich das Ultimativ derzeit Moegliche was nachhaltiges Bauen anbetrifft. Hier wird das Regenwasser gesammelt und mindestens drei mal recycelt und wiederverwendet bevor es als Duenger verwendet wird. Die Energieversorgung ist autark, beim Bau werden recycelte Materialien wie z.B. alte Autoreifen verwendet, sowie Holz, Lehm und anderes.. Die Bauweise ist so ausgekluegelt, dass weder eine Heizung noch Kuehlung erforderlich ist. Besonders gut gefallen hat mir auch, dass Pflanzen ein integraler Bestandteil des Hauses sind, die das Klima beeinflussen, die Luft frisch halten und das Wasser recyceln.

Auf dem Osterfestival sehe ich einen Aushang von einem solchen Projekt in der Naehe, die Helfer suchen: Ich frage ueber Facebook kurz nach und ein paar Minuten spaeter erhalte ich die Antwort, dass ich willkommen bin mich einzuklinken. Ich finde ein nettes Paar mit drei Kindern vor, die sehr engagiert an die Sache heran gehen. Die Hauptbauphase ist in nur 8 Wochen bis zum bisherigen Rohbau voran geschritten. Als ich komme ist jedoch gerade ein paar Tage eher Pause und ich bin gerade der einzige Helfer auf der Baustelle. Aber ein bischen was kann ich trotzdem tun und ich kann mir alles in Ruhe anschauen und bekomme interessante Erklaerungen wie alles so funktioniert.

Eigentlich wollte ich mir solche Projekte auf meiner Reise in den USA anschauen, weil es dort viele gibt. Das ich darueber schon in Neuseeland stolpere ist mal wieder so ein netter „Zufall“..

Ich plane so langsam die Uebergabe meines Vans an die Schwester von Wai und nehme Kontakt mit ihr auf. Und da erlebe ich leider, dass sie einen Rueckzieher macht. Aergerlich! Wir haben zwar einen Vertrag und sie hat bereits eine Anzahlung geleistet, aber was nuezt mir das, wenn sie nicht mehr will oder kann? Sie hat eh keinen Fuehrerschein und ihr Partner mit dem sie das zusammen kaufen wollte , hat seine Beteiligung zurueck gezogen und ihr alleine ist es zu teuer…Mist! Das waere so schoen gewesen das Fahrzeug mehr oder weniger bis zum letzten Tag in Neuseeland nutzen zu koennen und bereits zu einem guten Preis verkauft zu wissen… Das aendert meine Planung fuer die naechsten Wochen nun gewaltig, denn ich muss mindestens zwei Wochen fuer den Verkauf einplanen und dazu in der Naehe von Auckland sein.

Und so hat das Fernsehen einige Monate später in einer begeisternden Sendung darüber berichtet:


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Ostern ist ein Herbstfest

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Am Gründonnerstag mache ich mich auf zur bay of plenty. Wahrscheinlich ist das eher positiv gemeint, aber mir fällt auf, dass es plenty of traffic, noise, people and civilization gibt. Kann mich mal jemand wieder zurück auf die Südinsel beamen?

Osterferien haben begonnen, und auch wenn es schon herbstlich kühler wird, ist es wohl für viele noch mal eine Gelegenheit raus zu fahren und zu campen.

Ich komme auf einem grossen Campingplatz unter, schöner Blick auf Meer und alle facilities, die ich brauche. Wäsche waschen und in einer Küche auf einem richtigen Herd kochen ist ja auch ab und an mal ganz gut. Ausserdem ist es gut alle paar Tage mal meine Wasserflasche in den Freezer zu tun, damit das schmelzende Eis meine Kühlbox auf niedriger Temperatur hält. Die elektrische Kühlung alleine scheint nicht wirklich auszuzureichen und ausserdem zieht sie so viel Strom, dass ich schon ein paar Mal Probleme beim starten hatte. Auch wenn ich peinlich drauf geachtet habe, die Kühlbox nur bei laufendem Motor zu betreiben.

Am Abend mache ich etwas, was ich in meinem ganzen Leben noch nicht gemacht habe, getreu dem Motto,  dass ich auf reisen ja alles mögliche probieren kann und es mir egal sein kann, was die Leute denken,  solange niemand anderes in seinen Bedürfnissen dadurch eingeschränkt wird. Was es ist können Menschen lesen, mit denen ich auf Facebook befreundet bin….

Am kommenden Morgen fahre ich zu dem Prana-Osterfestival zwei Stunden weiter, aber vorher hole ich noch eine junge Argentinierin ab, die auch dorthin will und wir uns über Facebook verabredet haben, gemeinsam zu fahren. Sie ist nett und so wird die Fahrt recht kurzweilig.

Das Festival gefällt mir auf Anhieb richtig gut. Ich hätte es mir kleiner vorgestellt, denn es wurde überall gepostet, dass es ja diesmal nur eine Miniaturausgabe des grossen Sommerfestivals zum Jahreswechsel sei. Aber jetzt haben sie auch immerhin 800 Tickets verkauft und sind damit schon einige Tage zuvor ausverkauft. Gut, dass ich mich rechtzeitig gekümmert habe.

Das Gelände ist wunderbar weitläufig im Wald gelegen, unmittelbar angrenzend an einen sehr schönen langen Sandstrand. Ich finde einen schönen Stellplatz im Grünen und lade erst mal die Argentinierin und ihre Freundin zum Essen ein, denn ich habe vom Vorabend noch eine Menge leckeres Thaicurry mit Huhn übrig (ja richtig gelesen: In Neuseeland bin ich wieder zum Fleischesser geworden und ich kaufe mir so einiges Fleisch und Fisch – beides recht gut und etwas günstiger als in Deutschland, wohingegen Obst, Gemüse und Milchprodukte eher teurer sind, warum auch immer, denn fast alles stammt aus dem Inland und jetzt im Herbst ist Haupterntezeit). Sie bringen dann gleich noch einen weiteren Argentinier mit und es ist schön in geselliger Runde zu essen und meine Sachen zu teilen. Das Essen reicht sogar noch, um uns alle vier satt zu kriegen. Anschliessend erkunde ich mit den dreien zusammen noch das Gelände und lerne noch etliche andere Leute, vorwiegend Argentinier, kennen. Aber auf diesem Festival sind auch viele Kiwis (d.h. Einheimische), Familien, Kinder. Es ist nicht wie das Reinbow-Gathering von Ausländern dominiert.

Es gibt ein tolles Workshop-Programm, dass ich hier mal abbilde:

Ich habe einen guten Start, fühle mich richtig wohl, lerne nette Leute kennen, treffe Bekannte vom Rainbow wieder und bin auch von der Eröffnungszeremonie schwer beeindruckt. So was kann ja schnell peinlich wirken. Aber hier ist es eine gemischte Gruppe von Maori und weissen Kiwis, die das Ritual anleiten und es hat eine ungeheure Kraft. Ich finde es in Neuseeland immer wieder bemerkenswert, dass die indigenen Wurzeln so gut integriert sind, die Sprache und Kultur gepflegt werden und es auch viele gut verdienende middleclass-Maoris gibt, d.h. anders als in Australien oder Amerika, wo Menschen mit indigenen Wurzeln eher ein Leben am unteren Rand der sozialen Skala führen. Zwar haben auch in Neuseeland im 19. Jahrhundert christliche Missionare gewütet und Maori wurden unter Androhung von Gewalt gezwungen die christliche Religion anzunehmen (sie konnten gnädigerweise wählen, ob sie anglikanisch oder katholisch werden wollten), aber denn scheint noch das meiste der spirituellen Wurzeln überlebt zu haben. Und wie bei allen indigenen Völkern, ist auch bei den Maoris die Natur etwa Heiliges, Bewahrenswertes und die schamanischen Prinzipien sind lebendig. Aus europäischer Sicht schaue ich da etwas neidisch drauf, denn bei uns haben die Jahrhunderte Christentum nicht nur den Kontakt zu unseren vorchristlichen, schamanischen Wurzeln überwiegend gekappt, sondern auch die Zerstörung der Natur voran getrieben und uns eine einengende Moral übergestülpt. Wir können nur sehr vage an keltische oder altgermanische Bräuche anknüpfen, weil diese mit bestialischer Gewalt verfolgt, unterdrückt, verbrannt, vernichtet wurden. Vielleicht hält die Vatikan-Mafia immer noch einiges davon unter Verschluss. Ich bin immer noch wütend und aufgebracht, wenn ich mir dieses jahrhundertelange, christliche Zerstörungswerk betrachte und kann mich da regelrecht in Rage schreiben.

Umso schöner, dass die Zerstörung  alten Wissens nicht in allen Teilen der Welt so erfolgreich wie in Europa war, wo wir uns quasi aus dem esoterisch-spirituellen globalen Bauchladen suchend bedienen müssen, um zu unseren Wurzeln vorzustossen, weil diese in unserer eigenen Kultur gekappt wurden. Das ist einerseits traurig, aber andererseits auch hoffnungsfroh, dass indigene Völker aus aller Welt bereit sind ihr altes Wissen mit den Nachfahren derer zu teilen, die damals dieses Wissen bekämpft haben. Wenn wir als Menschen eine Zukunft auf diesem Planeten haben wollen, dann gilt es von diesem alten Wissen zu lernen, was Nachhaltigkeit und Leben im Einklang mit der Natur bedeuten.

Am Karfreitag gibt es jedenfalls eine tolle Party, erst mit Life-Musik und dann mit Disco bis in die Morgenstunden. Einer Freundin, die sich in Deutschland per Facebook über das Tanzverbot am Karfreitag aufregt, schicke ich mal eben ein Foto von der ausgelassenen Tanzstimmung in Neuseeland…

Die nächsten Tage vergehen wie im Fluge, ich besuche viele Workshops und finde zwischendurch auch mal Zeit am schönen Strand nackig in die Wellen zu tauchen. Das Wetter spielt mit und tagsüber ist es noch angenehm sonnig und warm bei bis zu 24 Grad. Auch das Meer hat noch 20 Grad – nur nachts kühlt es schon spürbar ab, aber man kann ja tanzen oder am Feuer sitzen…

Ich bleibe noch einen Tag länger dort, weil ich keine Veranlassung habe so schnell wieder in die Zivilsation zurück zu kehren und es gut ist, die Erlebnisse noch in Ruhe für mich ausklingen zu lassen.

 Schade, dass der Fortbestand dieses Platzes gefährdet ist. Es könnte das letzte Festival dort gewesen sein. Der Gründer, der das Zentrum für Spiritualität und Selbstentfaltung vor 23 Jahren gegründet hat, ist im März verstorben, das Projekt steckt in finanziellen Schwierigkeiten und die Nachfolger ringen um Wege den Geist weiterleben zu lassen. Es ist spürbar, dass dieser Platz für Tausende von Menschen wichtige Wachstumsimpulse gesetzt hat und es ist eine grosse Liebe, wohlwollende Anerkennung und Verbundenheit spürbar.


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Tewhakarewarewatangaotopetauawahiao – thermal village

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Dieses Dorf am Rande des Staedtchens Rotorua ist auch eine touristische Attraktion, aber die Fuehrung durch die alteingesessene Maoribewohnerin trotzdem lohnend. Hier leben die Menschen buchstaeblich auf dem Vulkan, kochen im heissen Dampf, baden im heissen Wasser, und pflegen ihre Traditionen – auch, aber nicht nur um sie Touristen zu zeigen. Nicht nur der lange Name des Dorfs ist beeindruckend!


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